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Cotta-Bibel 1729
Die Luther-Bibel von Christoph Matthäus Pfaff, Tübingen Cotta 1729 oder: "Das Pfaffische Bibelwerk"
Nach mehreren Druckausgaben der Luther-Bibel in Württemberg erschien 1729 im Verlag von Johann Georg Cotta eine umfangreich kommentierte und dem Zeitbedürfnis in der Überlagerung von Orthodoxie und Pietismus angepasste Bibelausgabe mit dem Titel
Biblia, Das ist: Die gantze Heilige Schrifft Alten und Neuen Testaments : nach der Übersetzung und mit den Vorreden und Randglossen D. Martin Luthers ... / ausgefertiget unter der Aufsicht und Direction Christoph Matthäi Pfaffen, der Heil. Schrifft Doctorn, Professorn, Cantzlern und Probsten zu Tübingen, auch Abbten des Closters Lorch. - Mit Censur des Hochfürstl. Würtemberg. Consistorii und Löbl. Theologischer Facultät zu Tübingen, auch Allergnädigsten Privilegiis.
Tübingen : Cotta, 1729. - [12] Bl., 1092 S., Bl. 1093 - 1100, S. 1101 - 1248, [4] Bl., 582 [i.e. 572], 80 S., [38] Bl. : Ill. ; 2º
Christian Kolb schreibt dazu 1917:
"Vorne prangt das Brustbild von Pfaff, halb zeigt es den frommen Theologen, halb den feinen Weltmann. Zuerst eine Vorrede über die ganze Heilige Schrift, dann Erklärungsregeln, wie man die Heilige Schrift in rechter Ordnung und zu seiner Erbauung lesen und behandeln solle, auch Nachricht von gegenwärtiger Bibelausgabe, alles in Geist und Sprache des Pietismus gehalten. Zu Grund liegt die Cansteinsche Ausgabe. Luthers Randglossen sind mit einem Sternchen bezeichnet. Wo der Grundtext auch nur dem Wortlaut nach sich anders verhält, ist es angemerkt.
Nach der Vorrede eine Übersicht über die biblischen Monate, Münzen, Maße und Gewichte, verglichen mit den unsrigen, dann eine kurze Nachricht von den jüdischen Altertümern, Beschreibung der Stadt Jerusalem mit Plan, Chronologie der denkwürdigsten Historien im Alten und Neuen Testament, Luthers Vorreden über das Alte und Neue Testament. Das Werk ist geschmückt mit Kupferstichen, welche eine lateinische, deutsche und französische (!) Auffschrift tragen und mit Landkarten, es enthält auch am Schluß das [Matthäus] Hillersche Namenregister.
Unter den Apokryphen stehen noch 3. u. 4. Esra und 3. Makkabäer. Die Versabteilung ist eingehalten. Die Erklärungen sind den einzelnen Versen beigefügt. Am Schluß des Kapitels folgen dann die Nutzanwendungen und ein Gebet. Der 3. Band des Neuen Testaments ist bearbeitet von Prof. [Johann Christian] Klemm. Vorangeschickt ist eine Übersicht über die sonn- und feiertäglichen Evangelien und Episteln. Auch in diesem Verzeichnis wie in manchen andern werden noch Texte angegeben auf Pauli Bekehrung, Mariä Heimsuchung Mariä Magdalenä, Laurentii, Mariä Geburt, Kreuzerhöhung, Michaelis, Allerheiligen, Katharinä der Jungfrau (Kircheneinweihung). Zu 1. Joh. 5,7 [dem sog. Comma Johanneum] wird bemerkt, daß die Stelle nicht in allen Exemplaren gelesen werde, sie wird von Klemm als echt verteidigt."
Beispiele für versweise Kommentierung, "Nutz-Anwendungen" und "Gebet" nach jedem Kapitel
Literaturangaben
Kolb, Christian: Die Bibel in der Evangelischen Kirche Altwürttembergs. - Stuttgart : Belser, 1917. - 168 S. - bes. S. 28f. und S. 80 ff.
Ausführliche Beschreibung im gedruckten Katalog der Bibelsammlung, Abt. 2, Bd. 2, Teilbd. 2, Nr. E 1255 u.ö.
Eberhard Zwink