Kommandierender Admiral Norwegen
Nähere Einzelheiten bei: Hildebrand/Lohmann:
Die deutsche Kriegsmarine 1939-45 Bd.2; Kapitel 121-125

Mit der Besetzung Norwegens (Unternehmen Weserübung) im April 1940 wurde die Dienststelle Kommandierender Admiral Norwegen aufgestellt. Er hatte sein Stabsquartier in Oslo und war zuständig für ganz Norwegen einschließlich des Küstenvorfeldes.

 Gen.Adm Boehm 04.40 - 01.43


Ihm unterstanden zunächst die Admirale
der norwegischen Südküste, der norwegischen Westküste und der norwegischen Nordküste.

Die Dienststelle wurde am 1.2.43 in Marineoberkommando Norwegen umbenannt.


Marineoberkommando (MOK) Norwegen

(Ober-)Befehlshaber:

 Gen.Adm Boehm (Hermann) 02.43 - 03.43
 Adm. Ciliax (Otto) 03.43 - 04.45
 Adm. Krancke (Theodor) 04.45 - 05.45


Der Kommandierende Admiral wurde Oberbefehlshaber. Zum gleichen Zeitpunkt wurden die Admirale der norwegischen Polarküste, der norwegischen Nordküste und der norwegischen Westküste
Kommandierende Admirale.


Admiral der norwegischen Südküste

 KAdm. Schenk (Otto) 04.40 - 08.40


Dem Admiral der norwegischen Südküste unterstanden die Seekommandanten Oslo und Kristiansand-Süd. Mit der Auflösung der Dienststelle wurde der Seekommandant Oslo dem  Kommandierenden Admiral Norwegen unmittelbar unterstellt, während der Seekommandant Kristiansand-Süd dem Admiral der norwegischen Westküste zugeteilt wurde.


Admiral der norwegischen Westküste

 Adm. von Schrader (Otto) 04.40 - 05.45

Dem Admiral der norwegischen Südküste unterstanden die Seekommandanten Molde, Bergen und  Stavanger. Mit Auflösung der Dienststelle Admiral der norwegischen Südküste im August 1940 wurde ihm auch der Seekommandant Kristiansand-Süd unterstellt. Abgegeben wurde dagegen am 1.1.1940 der Seekommandant Molde an den Admiral der norwegischen Nordküste. Damit waren die Bereichsgrenzen bis Kriegsende festgelegt.

 Alle Admirale in Norwegen führten auch den Befehl über das Küstenvorfeld. Neben den unmittelbar (meist kurzfristig) zugeteilten Sicherungsstreitkräften unterstand dem Admiral der norwegischen Westküste der Küstensicherungsverband norwegische Westküste.


Admiral der norwegischen Nordküste

 KAdm. Thiele (August) 06.40 - 06.41
 VAdm. Siemens 06.41 - 11.44
 VAdm. Schulte Mönting 11.44 - 05.45


Dem Admiral der norwegischen Nordküste ging am 31.5.1940 hervor aus der Hafenkommandantur bzw. dem Kommandant der Seeverteidigung Drontheim. Dem Admiral der norwegischen Nordküste unterstand zunächst der Nordteil Norwegens nördlich von Kristiansund bis zur finnischen Grenze. Im Juni/Juli '40 wurden in Drontheim, Sandessjöen, Narvik und Tromsö Seekommandanten eingesetzt.

Nach der Aufstellung der Dienststelle Admiral der norwegischen Polarküste traten die Seekommandanten in Tromsö und Narvik mit Wirkung vom 1.12.40 unter den Admiral der norwegischen Polarküste. Zum gleichen Zeitpunkt der Seekommandant Molde vom Bereich des Admirals der norwegischen Westküste zum Admiral der norwegischen Nordküste. Der Befehlsbereich  norweg. Nordküste reichte nunmehr von Statlandet bis Bodö.

 Alle Admirale in Norwegen führten auch den Befehl über das Küstenvorfeld. Neben den unmittelbar (meist kurzfristig) zugeteilten Sicherungsstreitkräften unterstand dem Admiral der norwegischen Nordküste der Küstensicherungsverband norwegische Nordküste.


Admiral der norwegischen Polarküste

 VAdm. Schenk (Otto) 08.40 - 09.42
 VAdm. Nordmann (Heinz) 09.42 - 01.45
 VAdm. Machens 01.45 - 05.45
.
Im August 1940 wurde in Tromsö die Dienststelle Admiral der norwegischen Polarküste aufgestellt. Mit Wirkung vom 1.12.40 traten die Seekommandanten in Narvik und Tromsö unter den Admiral der norwegischen Polarküste. Im Laufe des Krieges wurden noch Seekommandanten in Kirkenes, Hammerfest und Harstad ernannt. Der Admiral der norw. Polarküste wurde ab Februar 1943
Kommandierender Admiral Norwegische Polarküste.

 Der Befehlsbereich  norweg. Nordküste reichte von Bodö bis Petsamo, jedoch wurde gegen Ende des Krieges der nördlichste Teil Norwegens bis zum Lyngenfjord aufgegeben.

 Alle Admirale in Norwegen führten auch den Befehl über das Küstenvorfeld. Neben den unmittelbar (meist kurzfristig) zugeteilten Sicherungsstreitkräften unterstand dem Admiral der norwegischen Polarküste der Küstensicherungsverband norwegische Polarküste.

Außer den Küstensicherungsverbänden unterstanden dem Kommandierenden Admiral noch Lazarettschiffe, Verwundetentransportschiffe (VTS) und den Seekommandanten Hafenschutzboote und Werkstattschiffe.

Küstensicherungsverbände
Nähere Einzelheiten bei: Hildebrand/Lohmann:
Die deutsche Kriegsmarine 1939-45 Bd.1; Kapitel 64

Im norwegischen Raum - nur dort gab es Küstensicherungsverbände - führten die Kommandierenden Admirale den Befehl über das Küstenvorfeld. Zunächst wurde zu Beginn des Jahres 1941 je ein Küstensicherungsverband für die norwegische Polarküste, Nordküste und Westküste aufgestellt. In den Haupthäfen bestanden noch Hafenschutzflottillen, die jedoch nicht den Küstensicherungsverbänden, sondern den Seekommandanten unterstanden.

Im Frühjahr 1944 wurden die Küstensicherungsverbände geteilt, und zwar der KSV Polarküste in den 1. und 2. KSV,  der KSV Nordküste in den 3. und 4. KSV, und der KSV Westküste in den 5. und 6. KSV. Die Hafenschutzflottillen wurden zum gleichen Zeitpunkt den Seekommandanten entzogen und unter Umbenennung in Vorpostenflottillen auf die Küstensicherungsverbände verteilt.

Küstenverteidigung Norwegen
.

Die Verbände umfassten Vorposten-, Minensuch-, Unterseebootsjagd- und Räumboot-Flottillen, Minenräumschiffe und Kanonenboote. Die Chefs der Küstensicherungsverbände waren den Kommandierenden Admiralen unmittelbar unterstellt.

 

1. Küstensicherungsverband
Kirkenes

61. V-Flottille 12. UJ-Flottille 5. M-Flottille 7. R-Flottille
67. V-Flottille     5. L-Flottille

Außerdem: Kanonenboote K1 und K3, Minenräumschiff MRS 3 "Bali"

 

2. Küstensicherungsverband
Tromsö

63. V-Flottille   9. M-Flottille 5. R-Flottille (?)
65. V-Flottille   22. M-Flottille 8. L-Flottille

Außerdem: Minenräumschiffe MRS 25 und 26.

 

3. Küstensicherungsverband
Rörvig

59. V-Flottille 11. UJ-Flottille 4. M-Flottille  
66. V-Flottille      


4. Küstensicherungsverband
Alesund

57. V-Flottille 68. V-Flottille 56. M-Flottille 5. R-Flottille
(?) 64. V-Flottille (?)      
Außerdem: Minenräumschiff MRS 4 "Paris"


5. Küstensicherungsverband
Bergen

51. V-Flottille 17. UJ-Flottille 52. M-Flottille 21. R-Flottille
53. V-Flottille   23. M-Flottille  


6. Küstensicherungsverband
Kristiansand-Süd

55. V-Flottille   54. M-Flottille  
15. V-Flottille   30. M-Flottille  


Tabellen werden weiter vervollständigt.
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