Evakuierung von Narvik

In 5 aufeinanderfolgenden Nächten vom 3.6 bis zum 7./8.6. werden unter Leitung von Capt. Stevens auf Havelock im wesentlichen mit Zerstörern 4700, 4900, 5100, 5200 und 4600 Mann auf den vor Harstad versammelten Truppentransportern eingeschifft. Der erste Konvoi mit den Truppentransportern Monarch of Bermuda, Batory, Sobieski, Franconia, Lancastria und Georgic verläßt, begleitet nur von dem Schulkreuzer Vindictive, am 4.6. Harstad und erreicht ohne Ausfälle am 8.6. Scapa Flow.

Der zerstörte Hafen von Narvik

Durch eine falsche Meldung des Q-Schiffes Prunella über 2 unbekannte Schiffe mit Kurs auf die lsland-Faröer-Passage entsteht beim CinC Home Fleet die Befürchtung vor einem Ausbruch der dt. Schlachtschiffe in den Atlantik, deshalb werden am 5.6. die Schlachtkreuzer Renown und Repulse, die Kreuzer Newcastle und Sussex und 5 Zerstörer zu deren Sicherung entsandt. Nur das Schlachtschiff Valiant bleibt zur Deckung der Evakuierungskonvois verfügbar. Am 7.6. läuft der zweite Truppentransporter-Konvoi mit der Oronsay, Ormonde, Arandora Star, Royal Ulsterman, Ulster Prince, Ulster Monarch und Duchess of York, gesichert von den Kreuzern Southampton (Lord Cork, VAdm. Layton), Coventry (KAdm. Vivian), den Zerstörern Havelock, Farne, Firedrake, Beagle und Delight sowie noch ein langsamer Konvoi mit den Transportern und Tankern Blackheath, Oligarch, Harmattan, Cromarty Firth, Theseus, Acrity, Cotswold und Conch, gesichert von den Zerstörern Arrow und Veteran, der Sloop Stork und 10 Trawlern von Harstad aus. Von Tromsö geht der Kreuzer Devonshire mit dem norweg. König in See, der Träger Ark Royal hält sich in der Nähe des Truppenkonvois, der Träger Glorious marschiert nach Anbordnahme der letzten Flugzeuge von Bardufoss mit seinen beiden Zerstörern allein nach Westen, ebenso einige Einzelfahrer aus dem Vestfjord und die nicht nach Harstad beorderten Transporter Orama und Van Dyck.

Unternehmen »Juno«

Am 4.6. Vorstoß des Flottenchefs, Admiral Marschall, mit den Schlachtschiffen Gneisenau (Kpt.z.S. Netzbandt) und Scharnhorst (Kpt.z.S. Hoffmann), dem Schweren Kreuzer Admiral Hipper (Kpt.z.S. Heye) sowie den Zerstörern Karl Galster, Hans Lody, Erich Steinbrinck und Hermann Schoemann gegen brit. Räumungstransporte im Gebiet westlich Harstad. Auf dem Marsch werden am 8.6. der leere Truppentransporter Orama (19840 BRT), der Tanker Oilpioneer (5666 BRT) und der Trawler Juniper (505 ts) versenkt. Nach Detachierung von Admiral Hipper und der Zerstörer vernichten die Schlachtschiffe den brit. Flugzeugträger Glorious (Capt. D'Ogly-Hughes †) und die Zerstörer Ardent (LtCdr. Barker †) und Acasta (Cdr. Glasfurd †). Dabei kann Acasta einen Torpedotreffer auf Scharnhorst erzielen. Nur 43 Überlebende des Trägers und 3 der beiden Zerstörer gerettet. Die brit. Evakuierungskonvois werden jedoch nicht erfaßt und erreichen am 10.6. Scapa Flow. Eine am 9.6. angelaufene Operation der Home Fleet mit dem Schlachtschiff Rodney und dem zurück gerufenen Schlachtkreuzer Renown kann die dt. Schiffe vor dem Einlaufen nach Trondheim nicht mehr fassen.

Kapitulation in Norwegen

Am 10.6.1940 Kapitulation der norweg. Truppen (GenMaj. Ruge) in Nordnorwegen. Damit ist das Unternehmen »Weserübung« abgeschlossen. Verluste der dt. Kriegsmarine: 3 Kreuzer, 10 Zerstörer, l Torpedoboot, 4 U-Boote, l Art.-Schulschiff, l Räumboot und eine Anzahl von Hilfsschiffen. - Alliierte Verluste: l Flugzeugträger, 2 Kreuzer, 9 Zerstörer, 5 U-Boote und zahlreiche Hilfsschiffe.