1941 Juni

Aktualisiert am 30.Nov.2020

 

 

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1. US Küstenwachschiff PG.76 Comanche vor Grönland

 

1.6.1941
Nordatlantik
Die US Coast Guard richtet die »South Greenland Patrol« ein: 4 Küstenwachschiffe, die Kutter Modoc, Comanche und Raritan und das Hilfsschiff Bowdoin operieren zwischen Cape Brewster, Cape Farewell und Upernavik.

1.6.1941
Nord- und Ostsee
Die neu aufgestellte dt. 4. Schnellbootsflottille (Kptlt. Bätge) läuft mit den älteren Booten S 19, S 20, S 22, S 24 und S 25 in Rotterdam ein. Gleichzeitig verlegen die 1., 2. und 3. Schnellbootsflottille aus ihren Nordseestützpunkten in die Ostsee nach Swinemünde zur Vorbereitung der Operationen im Feldzug gegen die Sowjetunion.

1.– 3.6.1941
Gewässer um Großbritannien
Dt. Flugzeuge versenken in der Nacht zum 1.6. nördl. Cape Wrath (Schottland) die brit. Prince Rupert City (4749 BRT) und nordwestl. St. Kilda (Hebriden) am 3.6. den belg. Trawler John (197 BRT).

1.– 5.6.1941
Mittelmeer
Ital. Geleitzug (Passagierdampfer Aquitania, Frachter Nirvo, Montello, Caffaro, Beatrice Costa, Tanker Pozarica mit Sicherung durch die Zerstörer Aviere, Geniere, Dardo und Camicia Nera, Fernsicherung durch die Kreuzer Duca degli Abruzzi und Garibaldi und die Zerstörer Granatiere, Fuciliere, Bersagliere und Alpino) wird am 3.6. vor der tunes. Küste von brit. Bombern des Typs Martin Maryland angegriffen. Die ital. Montello (6117 BRT) explodiert, die Beatrice Costa (6132 BRT) wird brennend selbst versenkt. (vgl. Gegendarstellung). 

Ein ital. Rückgeleit vom 3.- 5.4. mit den Schiffen Andrea Gritti, Sebastiano Venier, Rialto und der dt. Ankara mit Sicherung durch die Zerstörer Vivaldi und Da Noli und das Torpedoboot Castore läuft ohne Verluste von Tripolis nach Neapel.

1.8.6.1941
Mittelatlantik

US Task Group TG.3 mit Träger Ranger, Schwerem Kreuzer Tuscaloosa und den Zerstörern McDougal und Eberle führt von Bermuda aus eine Neutralitäts-Patrouille durch. Am 8.6 erreicht der Verband Hampton Roads.

1.– 12.6.1941
Mittelatlantik
US Task Group TG.2.5 mit Träger Yorktown, Schwerem Kreuzer Vincennes und den Zerstörern Sampson und Gwin führt von Bermuda aus eine Neutralitäts-Patrouille durch, die bis zu den Kanaren geht und am 12.6. in Hampton Roads endet.

1.– 13.6.1941
Nordsee
Dt. Flugzeuge versenken nördlich von Blyth am 3.6. die brit. Royal Fusilier (2187 BRT) und am 8.6. den belg. Logger Cor Jesu (94 BRT), südlich von Aberdeen am 6.6. die brit Queensbury (3911 BRT) und die norw. Taurus (4767 BRT) und nördl. von Whitby am 11.6. die brit. Morwood (2056 BRT). Beschädigt werden am 1.6. die norw. Fernbank (4333 BRT) vor Peterhead, am 2.6. der Marine-Transporter Thorpebay (2183 BRT) auf dem Weg vom Tyne nach Scapa Flow, am 8.6. der Trawler Remagio (174 BRT) bei Holy Island, am 10.6. die Clearpool (5404 BRT) vor Scarborough, am 11.6. die Westburn (2842 BRT) vor Hartlepool, am 13.6. die brit. Dalemoor (5796 BRT) und Empire Creek (332 BRT) südl. von Aberdeen.

1.– 14.6.1941
Mittelmeer
Zahlreiche Angriffe brit. Unterseeboote aufgrund der bevorstehenden brit. Gegenoffensive in Nordafrika (Op. »Battleaxe«, siehe 15.-17.6.). Bei Operationen der brit. 8. U-Flottille (Gibraltar) im westlichen Mittelmeer versenkt Clyde (Cdr. Ingram) bei Cap Carbonara am 1.6. die ital. San Marco (3076 BRT), bei Policastro am 8.6. die ital. Sturla (1195 BRT) und südl. Cap Spartivento am 14.6. mit Artillerie den ital. Segler Luciano Bottigieri (331 BRT); das niederl. O.24 (Kptlt. de Booy) versenkt am 12.6. tags den ital. Dampfer Fianona (6660 BRT) und nachts mit Sprengladungen das Vorpostenboot Carloforte (143 BRT). Im zentralen Mittelmeer versenkt Unique (Lt Challis) im Hafen von Lampedusa am 3.6. die ital. Arsia (736 BRT), die zwar repariert, aber dennoch zum Totalverlust erklärt wird. Triumph (LtCdr. Wards) versenkt am 5.6. das Hilfskanonenboot Valoroso (340 t) und im Artilleriegefecht die kleinen Schiffe Frieda (245 BRT) und Trio Frassinetti (244 BRT). Taku (Lt. Nicolay) landet am 8.6. einen Sabotagetrupp bei Bengasi, der dort die libysche Drin (426 BRT) sprengt, versenkt am 11.6. durch Torpedoschuss in den Hafen von Bengasi den dt. Munitionstransporter Tilly M. Russ (1600 BRT), deren Explosion die ital. Frachter Giorgina (253 BRT) und Nadia (247 BRT) vernichtet und 3 weitere beschädigt, am 12.6. nordwestl. Bengasi die ital. Silvio Scaroni (1367 BRT) und entkommt danach den ital. T-Booten Polluce und Pallade. Ohne Erfolg operieren Urge, Utmost, Upright, Ursula, Unbeaten und Upholder. Von Alexandria aus führt Rorqual am 5.-12.6. eine Nachschubfahrt nach Malta mit Personal, Arzneimitteln, Post und Treibstoff durch. Im Gebiet der Ägäis sind die Hauptziele der brit. U-Boote die aus Rumänien und durch die Dardanellen kommenden ital. Tanker, deren Fahrten nach der griech. Kapitulation und angesichts der ital. Ölknappheit verstärkt wiederaufgenommen werden. Dort torpediert Parthian (Cdr. Rimington) vor den Dardanellen am 3.6. den ital. Motortanker Strombo (5232 BRT), der aufgesetzt, aber geborgen und nach Istanbul eingeschleppt wird, und versenkt am 8.6. durch Torpedoschüsse in den Hafen von Mytilene (Lesbos) 2 Motorsegler und 1 Leichter. Torbay (LtCdr. Miers) versenkt am 1. und 3.6. nördl. von Lesbos mit Artillerie je einen mit Benzinfässern beladenen Motorsegler, torpediert am 6.6. vor den Dardanellen den franz. Motortanker Alberta (6131 BRT), der nach vergeblichen Bergungs versuchen am 10.6. schließlich von Torbay mit Geschützfeuer und Sprengladungen vernichtet wird, torpediert am 10.6. die ital. Tanker Utilitas (5342 BRT) und Giuseppina Gherardi (3319 BRT), die sinkt, versenkt mit Artillerie am 11.6. bei Lesbos einen griech. Motorsegler und am 12.6. bei Skyros den ital. Segler Gesù e Maria (238 BRT). Perseus, Tetrarch und die griech. Triton und Nereus bleiben ohne Erfolg.

1.– 22.6.1941
Nordatlantik
Im Bereich der Western Approaches wird U 147 (Oblt.z.S. Wetjen) am 2.6. nach Torpedierung der belg. Mokambo (4996 BRT) im Konvoi OB.329 von 2 Sicherungsfahrzeugen, dem brit. Zerstörer Wanderer und der Korvette Periwinkle, versenkt. Das brit. U-Boot Thunderbolt (LtCdr Crouch) wird gegen die dt. Unterseeboote angesetzt und verfehlt am 15.6. bei stürmischer See U 557 mit 8 Torpedos. U 552 (Oblt.z.S. Topp) versenkt im Nordkanal am 10., 12. und 18.6. die brit. Ainderby (4860 BRT), Chinese Prince (8593 BRT) und Norfolk (10.948 BRT), U 141 (Oblt.z.S. Schüler) am 22.6. westlich Irland die schwed. Calabria (1277 BRT). — Fw 200 der I./KG 40 versenken westl. von Gibraltar am 6.6. die brit. Glen Head (2011 BRT) und westlich von Lissabon am 19.6. die brit. Empire Warrior (1306 BRT) und die schwed. Gunda (1770 BRT).

Aus den im Westatlantik stehenden U 111, U 43, U 46, U 66 wird eine neue »Westgruppe« gebildet, zu der nach einer  Versorgung aus Belchen auch U 557 (1./2.6.) und U 93 (3.6.) treten sollen. Belchen wird am 3.6. bei Versorgung von U 93 von den brit. Kreuzern Kenya und Aurora versenkt, U 93 rettet 49 Überlebende und marschiert zurück. Am 7.6. erfasst eine Fw 200 einen Konvoi, meldet ihn aber mit einem Standortfehler von 200 sm. Bis zum 20.6. treten zur »Westgruppe« noch die Boote U 108, U 101, U 75, U 48, U 73, U 204 (vorher südlich Island), U 553, U 77, U 558 und U 751. Sie treffen jedoch fast nur auf Einzelfahrer und versenken: U 108 (Kptlt. Scholtz) am 2.6. das CAM-Schiff Michael E. (7628 BRT), am 8.6. die brit. Baron Nairn (3164 BRT) und die griech. Dirphys (4240 BRT) und am 10.6. aus dem aufgelösten Konvoi OB.329 die norw. Christian Krogh (1992 BRT); U 48 (Kptlt. Schultze) torpediert am 3.6. den brit. Tanker Inversuir (9456 BRT), versenkt am 5.6. den brit. Tanker Wellfield (6054 BRT), am 6.6. die brit. Tregarthen (5201 BRT), am 8.6. aus dem aufgelösten OB.329 den niederl. Tanker Pendrecht (10746 BRT) und am 12.6. die brit. Empire Dew (7005 BRT), U 75 (Kptlt. Ringelmann) versenkt am 3.6. die niederl. Eibergen (4801 BRT) und den von U 48 torpedierten Tanker Inversuir (9456 BRT), U 101 (Kptlt. Mengersen) am 4.6. die brit. Trecarrell (5271 BRT) und am 9.6. die brit. Silverpalm (6373 BRT), U 43 (Kptlt. Lüth) am 6.6. die niederl. Yselhaven (4802 BRT) und am 17.6. die brit. Cathrine (2727 BRT), U 46 (Oblt.z.S. Endraß) am 8.6. die brit. Trevarrack (5270 BRT) und am 9.6. die brit. Phidias (5623 BRT), daneben wird Tanker Ensis (6207 BRT) beschädigt, U 204 (Kptlt. Kell) versenkt am 10.6. die belg. Mercier (7886 BRT), U 553 (Kptlt. Thurmann) am 12.6. früh die brit. Susan Maersk (2355 BRT) und mittags aus dem Konvoi OG.64 den norw. Tanker Ranella (5590 BRT), U 77 (Kptlt. Schonder) am 13.6. die brit. Tresillian (4743 BRT), und U 751 (Kptlt. Bigalk) am 14.6. die brit. St. Lindsay (5370 BRT). Ein Vorstoß von U 111 ins Gebiet der Belle-Isle-Straße und bis Cape Race bleibt wegen Nebel erfolglos. In der Dänemarkstraße werden U 559 und U 79 zur Unterstützung des Schweren Kreuzers Lützow bei seinem vorgesehenen Ausbruch aufgestellt. Dabei versenkt U 79 (Kptlt. Kaufmann) am 11.6. die norw. Havtor (1524 BRT).

1.– 30.6.1941
Gewässer um Großbritannien
Deutsche Flugzeuge werfen 600 Luftminen in britischen Küstengewässern; Schwerpunkte sind die Themse- und die Humbermündung mit jeweils mehr als 200 Minen. Dabei gehen verloren: an der Westküste vor Milford Haven am 7.6. das Lotsenboot No. 10, in der Nordsee östlich der Humber-Mündung am 10.6. die Royal Scot (1444 BRT) und am 15.6. der Fischlogger Audacious, vor Harwich am 12.6. der Minensuchtrawler Sisapon und im Kanal südlich der Insel Wight am 13.6. die norw. Aia (933 BRT). Beschädigt werden am 5.6. vor Liverpool die brit Myrmidon (6278 BRT), am 20.6. vor Hartlepool die brit. Ilse (2844 BRT) und am 30.6. in der Themsemündung der norw. Tanker Leiesten (6118 BRT). Am 21.6. werden die Zerstörer Arrow und Pytchley durch Minentreffer vor Flamborough Head beschädigt. Die Reparaturen dauern 5 bzw. 6 Monate.

1.6.– 6.7.1941
Südatlantik / Südwestpazifik
Die dt. Hilfskreuzer Schiff 36/ Orion (FKpt Weyher) und Schiff 45/ Komet (K.z.S./KAdm. Eyssen) haben ihre erfolglose Jagd im Indik abgebrochen. Schiff 36 wird vom 1. bis 6.7. im Südatlantik von Schiff 16/ Atlantis mit dem für die Heimreise nach Frankreich notwendigen Kraftstoff versorgt. Schiff 45 läuft zusammen mit dem Hilfsschiff des versenkten Schiff 33/ Pinguin, dem Walfänger Adjutant, südlich von Australien und Neuseeland in den Pazifik. Adjutant legt am 25. und 27.6. vor Auckland und Wellington Minen (keine Erfolge) und wird am 1.7. von Schiff 45 (selbst)versenkt.

1.6.– 12.7.1941
Nordatlantik
Die nach Großbritannien laufenden Konvois SC.33 (1.-21.6., 43 Schiffe), SC.34 (10.-29.6., 34 Schiffe), SC.35 (21.6.-9.7., 34 Schiffe), HX.130 (1.-20.6., 46 Schiffe), HX.131 (6.-23.6., 42 Schiffe), HX.132 (10.-28.6., 34 Schiffe), HX.134 (20.6.- 9.7., 48 Schiffe) und HX.135 (26.6.-12.7., 52 Schiffe) und die ostgehenden Konvois OB.330 - OB.341 mit insgesamt 512 Schiffen überqueren den Atlantik ohne Verluste oder Schäden.

2.6.1941
Luftkrieg Deutschland
RAF-Bomber Command greift den Kaiser-Wilhelm-Kanal an.

2.6.1941
Nordsee
Dtsch. Aufklärer erfassen an der engl. Ostküste ein Geleit, bei dem ein Flugzeugträger gemeldet wird, der als Indomitable angesprochen wird. Da die He 115 der 3./Kü.Fl.Gr.506 aufgrund von Streitereien zwischen Luftwaffe und Kriegsmarine nicht über Lufttorpedos verfügen, wird als Behelfslösung eine einzelne He 111 der Torpedoschule der Luftwaffe in Großenbrode mit einer He 115-Besatzung der 3./506 eingesetzt. Bei dem Angriff wird der »Träger«, bei dem es sich in Wirklichkeit um die Flugzeugträger-Attrappe Flottentender C (ex-brit. Marmari, 7924 BRT) handelt, in der Nacht durch Torpedotreffer beschädigt. Das Schiff wird in der nächsten Nacht bei einem Angriff der 4. S-Flotille (Kptlt. Bätge) durch die Schnellboote S 19, S 20, S 22 und S 24 mit Torpedos versenkt. An gleichen Tag versenken einige Ju 88 der 1./Kü.Fl.Gr.506 aus dem Geleit die brit. Beaumanoir (2477 BRT) und beschädigen den Trawler Ben Screel (195 BRT).

.. Eugenio di Savoia (it. Kreuzer)
 

2. Italienischer Kreuzer Eugenio di Savoia 

2.– 8.6.1941
Pazifik / Westatlantik
US-Kriegsschiffe passieren in 4 Gruppen den Panama-Kanal mit Ziel Westatlantik, und zwar die Schlachtschiffe Mississippi, Idaho und New Mexico (Batdiv 3), die Kreuzer Savannah, Brooklyn, Nashville und Philadelphia (Crudiv 8), die Zerstörer Lang, Sterett, Wilson, Winslow, Wainwright, Stack, Morris, Buck und Roe (Desdiv ?) sowie die Zerstörer Sims, Anderson, Hugh und Hammann (Desdiv ?).

3.6.1941
Mittelmeer
Die ital. 7. Division (DivAdm. Casardi) mit den Kreuzern Eugenio di Savoia, Duca d'Aosta, Attendolo und die 4. Division (DivAdm. Giovanola) mit den Kreuzern Giovanni delle Bande Nere und Alberto di Giussano und die Zerstörer Pigafetta, Da Mosto, Da Verazzano, Da Recco, Usodimare, Gioberti und Scirocco legen nordöstl Tripolis 2 Defensiv-Minensperren gegen brit. Vorstöße auf die Küsten. Am 19.12. gerät die brit. »Force K« auf diese Sperren (siehe dort).

3.– 25.6.1941
Atlantik
Einheiten der brit. Flotte beginnen im Anschluß an das Unternehmen »Rheinübung« (vgl. 18.-27.5.) mit dem Aufrollen der deutschen atlantischen Versorgungsorganisation. Die Operation wird möglich, nachdem vom Wetterbeobachtungsschiff München (am 7.5.), vom U-Boot U 110 (am 10.5.) und später von Gedania (am 4.6.) und Lothringen (am 15.6.) wichtige Schlüsselunterlagen erbeutet worden sind. Dadurch wird es möglich, den unter dem Schlüssel „Heimische Gewässer" geführten dt. Funkverkehr im Juni zu entschlüsseln und mitzulesen.
3.6.: Tanker Belchen (6367 BRT) nach Versorgung von U 93, U 557 und U 111 in der Davis-Straße zwischen Grönland und Labrador durch die brit. Leichten Kreuzer Kenya und Aurora versenkt. U 93 rettet 49 Überlebende.
4.6.: Tanker Gedania (8923 BRT) wird in Panik aufgegeben, als das br. Hilfsschiff Marsdale (4890 BRT) in Sicht kommt, und wird aufgebracht; die dt. Besatzung unterlässt auch die Vernichtung der geheimen Schlüsselunterlagen. — Das Spähschiff Gonzenheim (4000 BRT) wird nördl. der Azoren durch 1 Flugzeug des Trägers Victorious gesichtet, der mit dem Kreuzer Hermione nach Gibraltar läuft. Die Gonzenheim kann zwar dem Hilfskreuzer Esperance Bay (14204 BRT) entkommen, wird aber bei Aufkommen des Schlachtschiffes Nelson und des Kreuzers Neptune selbst versenkt. Neptune torpediert das brennende Wrack. — Im Versorgungsgebiet in der Freetown-Natal-Enge werden die Tanker Esso Hamburg (9849 BRT) und Egerland (9798 BRT) am 4. und 5.6. bei Annäherung des Schweren Kreuzers London und des Zerstörers Brilliant von ihren Besatzungen selbst versenkt.
6.6.: Der Blockadebrecher Elbe (9179 BRT) wird auf dem Rückmarsch von Ostasien von einem Flugzeug des Trägers Eagle bei den Azoren versenkt.

Esso Hamburg (dt. Tanker) ..

3. Esso Hamburg bei der Versorgung

 

8.–12.6.: Nach Durchführung der Op. »Rocket« (siehe 5.-7.6.) marschiert Force H von Gibraltar westwärts, um den erwarteten vichy-französ. Luftangriffen (als Vergeltung für Operationen gegen Syrien) auszuweichen und zugleich feindliche Versorger und Blockadebrecher abzufangen. Am 9.6. trifft sie auf den Träger Victorious, der mit dem Kreuzer Hermione auf dem Marsch nach Gibraltar von Norden entgegenkommt. Der Kreuzer Sheffield wird, durch Hermione abgelöst, aus der Force H entlassen und kehrt zur Instandsetzung nach Großbritannien zurück. Er trifft dabei nordwestl. von Kap Finisterre am 12.6. auf den dt. Versorgungstanker Friedrich Breme (10397 BRT), der von seiner Besatzung bei Annäherung der Sheffield selbst versenkt wird. Force H erreicht Gibraltar am 11.6. rechtzeitig zu einer neuen Malta-Operation (vgl. 13.-15.6.). Während anschließend die brit. Such-Verbände zur Versorgung marschieren und Force H im Mittelmeer operiert, gelingt es dem Spähschiff Kota Pinang, dem Versorger Spichern, den ital. Blockadebrechern Atlanta und Todaro (auf dem Rückmarch von den Kanaren) und der dt. Regensburg (von Ostasien kommend) die Blockade zu durchbrechen und westfranz. Häfen zu erreichen.
15.6.: Der dt. Versorgungstanker Lothringen (10.746 BRT), eingesetzt für die Versorgung der U-Boote vor Freetown, wird im Mittelatlantik von einem Flugzeug des Trägers Eagle ausgemacht und von dem brit. Leichten Kreuzer Dunedin gestellt und gekapert.
16.–21.6.: Auf Meldungen über erfolgreiche dt. Schiffsbewegungen hin marschiert die Force H mit Renown, Ark Royal, Hermione und 5 Zerstörern wiederum in den Atlantik. Dabei wird am 18.6. das ausmarschierende U 138 (Oblt.z.S. Gramitzky) von den zur Treibstoffübernahme nach Gibraltar zurückbeorderten Zerstörern Faulknor (Capt. de Salis), Fearless (Cdr. Pugsley), Forester (LtCdr. Tancock), Foresight (Cdr. Salter) und Foxhound (Cdr. Peteo) westl. von Cadiz versenkt. Nach sonst erfolgloser Suche kehrt Force H am 21.6. nach Gibraltar zurück.
22.–23.6.:Am Nachmittag des 22.6. sichtet ein br. Aufklärungsflugzeug den dt. Versorger Alstertor (3039 BRT) auf dem Rückmarsch vom Indischen Ozean. Das Hilfsschiff Marsdale und die wieder ausgelaufenen Force H-Zerstörer Faulknor, Fearless, Forester, Foxhound und Fury nehmen die Suche auf. Als sie in Sicht kommen, wird die Alstertor am 23.6. vor Kap Finisterre von ihrer Besatzung selbst versenkt. Zusammen mit der Mannschaft werden auch 78 brit. ehem. Gefangene des Hilfskreuzers Atlantis, Besatzungsangehörige der Frachter Rabaul und Trafalgar, die den brit. Dienststellen weitere Angaben über den Hilfskreuzer machen, gerettet. Auf dem Rückmarsch treffen die Zerstörer auf den Träger Furious, der mit den Zerstörern Lance und Legion (erste Ablösung für die „abgefahrenen" F-Klasse-Zerstörer Fearless und Foxhound der Force H) nach Gibraltar verlegt. Sie erreichen am 25.6. Gibraltar.
24.6.: Der Schwere Kreuzer London trifft im Südatlantik auf den dt. Blockadebrecher Babitonga (4422 BRT), der sich auf dem Rückmarsch von Brasilien befindet und nun von seiner Besatzung selbst versenkt wird.

4.– 10.6.1941
Östliches Mittelmeer
Nach Abschluß der Kämpfe auf Kreta wird das Lehrgeschwader 1 der dt. Luftwaffe auf die Insel verlegt. In der Nacht zum 5.6. führen Ju 88 des LG. 1 einen ersten Bombenangriff und in der Nacht zum 8.6. die erste Verminungsaktion gegen den Hafen von Alexandria durch. Am 10.6. beschädigen sie vor Port Said die brit. Durenda (7241 BRT) mit Bomben schwer.

5.– 7.6.1941
Mittelmeer
Operation »Rocket«: Force H mit Schlachtkreuzer Renown, den Trägern Ark Royal, Furious und den Zerstörern Faulknor, Fearless, Forester, Foresight, Foxhound und Fury startet im westl Mittelmeer 43 Hurricane Jäger, die unter Führung von Blenheim-Bombern aus Gibraltar unbeschadet auf Malta eintreffen. Auf dem Rückflug unternimmt eine der Maschinen bei Mondschein noch einen Vorstoß nach Mers-el-Kebir, um rechtzeitig vor einem Vorstoß nach Syrien Aufklärung über die Gefechtsbereitschaft des vichy-frz. Schlachtschiffes Dunkerque zu gewinnen. Gegen einen Vorstoß der Force H auf Genua werden die ital. U-Boote Colonna und Da Procida, gegen einen Marsch durch die Sizilien-Straße westlich davon Bandiera, Manara und Diaspro aufgestellt.

5.– 16.6.1941
Nordatlantik
Fortsetzung der Operation italienischer U-Boote gegen alliierte Konvois westl. Gibraltar. Am 5.6. sichtet Velella (Kptlt. Terra) den einlaufenden Konvoi OG.63 und führt Marconi (Kptlt. Pollina) heran, das in der Nacht zum 6.6. angreift und 4 Treffer beobachtet, gefolgt von Velella, das 2 Treffer erzielt. Die brit. Baron Lovat (3395 BRT) und die schwed. Taberg (1392 BRT) gehen verloren, wahrscheinlich durch Marconi. Am Nachmittag des 6.6. greift auch Emo (KKpt. Roselli- Lorenzini) den OG.63 an und meldet 2 ungeklärte Treffer. In der Nacht zum 6.6. sichtet Veniero (KKpt. Petroni) südlich des OG.63 den entgegen kommenden HG.64 und meldet 2 ungeklärte Treffer. Am Morgen des 7.6. sichtet Brin den Konvoi nordöstl. Madeira, kommt aber nicht zum Schuß. Mocenigo dagegen findet den Konvoi nicht. Am 12.6. sichtet Brin (KKpt. Longanesi-Cattani) ostwärts der Azoren den Konvoi SL.75 und versenkt am 13.6. daraus die brit. Djurdjura (3460 BRT) und die griech. Eirini Kyriakides (3781 BRT), Veniero und Velella aber kommen nicht heran, ebensowenig die als Gruppe »Kurfürst« weiter nördlich aufgestellten dt. U-Boote U 204, U 43, U 73 und U 201.

6.– 13.6.1941
Mittelatlantik
U 38, U 103, U 106 und U 107 operieren weiterhin im Raum zwischen Kanaren und Freetown. Letzte Erfolge: Am 6.6. versenkt U 106 (Kptlt. Oesten) die brit. Sacramento Valley (4573 BRT), am 8.6. versenken U 38 (Kptlt. Liebe) die brit. Kingston Hill (7628 BRT), U 107 (Kptlt. Hessler) die brit. Adda (7816 BRT) und U 103 (Kptlt. Schütze) die brit. Elmdene (4853 BRT), und am 13.6. versenkt U 107 die griech. Pandias (4981 BRT).

6.– 16.6.1941
Allgemeine Lage / USA
Ein neues Gesetz nach dem Angarienrecht ermöglicht der US-Regierung, Schiffe fremder Nationen, die in Hoheitsgewässern der Vereinigten Staaten (einschl. Philippinen und Panama-Kanal-Zone) aufgelegt sind, bis zum 30.6.1942 (!) in Besitz zu nehmen. Die Beschlagnahmungen vom 30.3.41 werden nachträglich sanktioniert (Tabelle, z.Zt. vorläufig, Ergänzung in Vorbereitung). Aufgrund dieses Gesetzes werden in versch. Häfen 40 dänische, 28 italienische, 11 französische, 2 deutsche, 2 estnische, 1 lettisches und 1 rumänisches Handelsschiff beschlagnahmt (Rechtslage).

Am 14.6. erlässt Präsident Roosevelt eine Verordnung über das Einfrieren deutscher Guthaben in den Vereinigten Staaten. Am 16.6. fordert die US-Regierung das Deutsche Reich zur Schließung aller Konsulate und zur unverzüglichen Abreise des Personals auf. Am gleichen Tag beruft die US Navy ihre nicht zurückgestellten Reservisten ein.

6.– 17.6.1941
Nordsee
Minenunternehmungen der 4. S-Flottille (Kptlt. Bätge) am 6.6. beim Cross Sands-Feuerschiff (10 Minen) und am 17.6. vor Cromer (6 Minen). Auf diesen Minen gehen wahrscheinlich am 21.6. die brit. Gasfire (3001 BRT) und Kenneth Hawksfield (1546 BRT), am 23.6. die brit. Hull Trader (717 BRT) verloren. Am 10.6.1941 läuft die brit. Korvette Pintail vor der Humber-Mündung auf eine (Luft?)-Mine und sinkt.

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4. Kriegsschauplatz Syrien und Palästina

7.6.– 14.7.1941
Mittelmeer
Eroberung Syriens durch austral./indische und frei-französ. Truppen (Generale Maitland-Wilson und Catroux) gegen heftigen Widerstand vichy-treuer französischer Truppen (Gen. Dentz). Leitung der Seeoperationen durch den brit. KAdm. King (15. Kreuzer-Geschwader). Der franz. Marinebefehlshaber Syrien, KAdm. Gouton, verfügt über die Flottillenführer Guépard (Flottillenchef Kpt.z.S. Gervais de Lafond) und Valmy, den Aviso Elan, die U-Boote Caiman, Marsouin und Souffleur sowie einige kleinere Einheiten ohne Gefechtswert.
6.– 8.6.: Das brit. Landungsschiff Glengyle verläßt Alexandria zusammen mit den Zerstörern Isis und Hotspur. Ein geplantes Kommandounternehmen nördl. Tyre in der Nacht zum 8.6., gedeckt von einem Verband mit den Kreuzern Phoebe und Ajax und den Zerstörern Kandahar, Kimberley, Janus und Jackal, muß zunächst wegen zu hoher Dünung abgebrochen werden. Am 8.6. beschießt Kimberley fr. Stellungen bei Tyre.
9.6.: Unter dem Schutz des Flakkreuzers Coventry setzt das Landungsschiff Glengyle eine Kommando-Einheit an der syrischen Küste ab, um eine wichtige Brücke einzunehmen. — Das fr. U-Boot Caiman verfehlt den brit. Kreuzer Ajax knapp mit einem Torpedo. Die frz. Großzerstörer Valmy und Guépard beschießen das Vorauskommando einer austral. Einheit an der syrischen Küste. Darufhin kommt es zu einem Seegefecht mit dem brit. Zerstörer Janus vor Sidon, in dessen Verlauf Janus 5 schwere Treffer erhält. Beim Aufkommen der brit. Zerstörer Jackal (ebenfalls getroffen), Isis und Hotspur drehen die franz. Schiffe ab und laufen nach Beirut zurück.
10.– 13.6.: Verstärkung des brit. Verbandes durch den austr. Zerstörer Stuart und den neuseel. Kreuzer Leander.
14.6.: Erfolgloser Vorstoß französischer. Zerstörer, die in einem Gefecht mit brit. Einheiten aufgehalten werden.
15.6.: Ju 88 der II./LG. 1 (Hptm. Kollewe) beschädigen den br. Zerstörer Isis vor Sidon, und Flugzeuge der frz. 4. Marinefliegergruppe beschädigen Ilex durch Bombentreffer schwer.
16.6.: Ein brit. Torpedoflugzeug der 815. Squadron versenkt 50 sm vor der syrischen Küste den zum Munitionstransport eingesetzten franz. Flottillenführer Chevalier-Paul. Valmy und Guepard retten die Besatzung.
17.6.: Ein 2. aus Toulon kommender Munitionstransporter, der Flottillenführer Vauquelin, erreicht Beirut, wird jedoch dort durch brit. Bomber schwer beschädigt. — Brit. Einheiten werden von dem Kreuzer Naiad mit den Zerstörern Nizam, Jaguar und Kingston abgelöst.
23.6.: Guepard durchbricht die brit. Blockade der syrischen Küste. Sie erhält im nächtlichen Gefecht mit den Kreuzern Leander und Naiad und den Zerstörern Nizam, Jaguar und Kingston einen Treffer, entkommt aber auf Grund ihrer überlegenen Geschwindigkeit.
25.6.: Brit. U-Boot Parthian (Cdr. Rimington) versenkt in der Bucht von Djounieh das franz. U-Boot Souffleur.

2.7.: Die frz. 4. Marinefliegergruppe (Kptlt. Hubert †) greift Haifa an. Der austr. Kreuzer Perth beschießt, gedeckt von Naiad, Kandahar, Kingston, Havock und Griffin, französ. Stellungen an der Küste.
4.7.: Ein Albacore-Torpedoflugzeug der 822. Squadron versenkt vor der anatolischen Küste den franz. Nachschubdampfer Saint Didier (2778 BRT). Ein zweites Schiff mit Nachschub für Syrien, Chateau Yquem (2536 BRT), wird zurückgerufen, als sich herausstellt, daß ein Durchbruch durch die brit. Blockade unmöglich ist.
4.– 7.6.: Die Kreuzer Naiad, Ajax und die Zerstörer Jackal, Nizam, Kimberley, Havock und Hasty beschießen die syrische Küste bei Damour, der letzten befestigten Stellung vor Beirut.
9.– 12.7.: Die franz. Flottillenführer Guépard, Valmy und Vauquelin laufen von Syrien nach Saloniki, um dort ein auf dem Landwege eingetroffenes franz. Inf.Btl. aufzunehmen. Der Verband wird 200 sm vor der syrischen Küste durch die brit. Luftaufklärung erfaßt und geht befehlsgemäß nach Toulon.
12.7.: Waffenstillstand in Syrien nach Annahme der brit. Bedingungen durch General Dentz. Die U-Boote Morse und Caiman verlegen nach Bizerta.
14.7.: Unterzeichnung eines Waffenstillstandsvertrages.

9.6.1941
Nordatlantik
Fw 200 der I./KG.40 versenken nordwestl. der Färöer den brit. Fischfrachter Diana (942 BRT) und den von Baltimore nach Petsamo laufenden finnischen Frachter Fenix (1894 BRT).

9.6.1941
Mittelmeer
Der auf dem Weg von Portugal nach Genua befindliche spanische Frachter Sabina (2421 BRT) sinkt 40 sm westl. Genua durch Minentreffer. -- Eine Widerstandsgruppe in Tunesien (André Mounier, Jean Breuillac) versucht durch Sabotage, den ital. Seetransport von Phosphat und Eisenerz zu stören. In La Goulette befestigen Kampfschwimmer am 9.6. Haftminen an 2 Schiffen. Der Transporter Achille sinkt beim Auslaufen in flachem Wasser, er wird später gehoben. Die Minen am Frachter Sirio versagen und werden in Neapel entdeckt. Zwei Wochen später wird der belgische Schwimmer Francois Vallée bei dem Versuch, den Frachter Proserpina in die Luft zu sprengen, überrascht und verhaftet. Damit ist die Widerstandsgruppe kompromittiert und beendete ihre Aktivitäten.

9.– 13.6.1941
Kanal / Gewässer um Großbritannien
Am 9.6. versenken dt. Flugzeuge im Kanal südl. St. Alban’s Head die brit. Dagmar (844 BRT). Im St.Georgs-Kanal werden am 11.6. die brit. Baron Carnegie (3178 BRT) und am 13.6. die brit. St. Patrick (1922 BRT) versenkt. Ebenfalls am 13.6. werden westl. der Scillies die brit. Kingstown (628 BRT) versenkt und vor St. Ives (Cornwall) die norw. Bokn (698 BRT) durch Luftangriff beschädigt.

10.6.1941
Allgemeine Lage / Vereinigte Staaten
US Planungen zu einer Invasion auf den Azoren werden von Präsident Roosevelt abgebrochen, als Geheimdienstberichte erkennen lassen, dass von deutscher Seite keine Absicht besteht, Spanien und Portugal zu besetzen.

10.6.1941
Rotes Meer
Operation »Chronometer«: Landung eines indischen Batallions in Assab mit einem Verband des KAdm. Hallifax, bestehend aus Kreuzer Dido, Hilfskreuzer Chakdina, den ind. Sloops Clive und Indus und einem Transporter. Die Italiener verlieren mit Assab ihren letzten Hafen am Roten Meer.

10.– 12.6.1941
Mittelmeer
Ein ital. Nachschubgeleit mit den 6 Schiffen Amsterdam, Giulia, Ernesto, Tembien, Col di Lana und der dt. Wachtfels und Sicherung durch den Zerstörer Malocello und die Torpedoboote Procione, Pegaso, Clio und Orsa läuft ohne Verluste von Neapel nach Tripolis.

Lützow (dt. Kreuzer) .

5. Schwerer Kreuzer Lützow vor dem Ausbruchsversuch im Juni 1941

 

12.6.1941
Allgemeine Lage / Sowjetunion
Das Auslaufen dt. Schiffe nach sowjetischen Häfen wird untersagt. Deutsche Schiffe werden angewiesen, sowjetische Häfen zu verlassen.

12.– 13.6.1941
Nordsee
Ausbruchsversuch des Schweren Kreuzers Lützow (Kpt.z.S. Kreisch) zum Handelskrieg im Atlantik. Kurz vor Mitternacht des 12.6. erfaßt die brit. Luftaufklärung den Kreuzer mit seinen 5 Sicherungszerstörern Hans Lody, Friedrich Eckoldt, Karl Galster, Z 23 und Z 24 vor Lindesnes, 2 Stunden später greifen Beaufort-Torpedoflugzeuge (Squadron No.42 RAF Coastal Command) den Verband an. F/Sgt Loveitt erzielt auf Lützow 1 Torpedotreffer mittschiffs. Mit defekter Maschinenanlage und starker Schlagseite läuft der Kreuzer in die Ostsee zurück und erreicht am Nachmittag des 14.6. Kiel, wo er bis Januar 1942 ins Dock muß.

12.– 14.6.1941
Ostsee
Die dt. Minenschiffe der 2. Gruppe (Chef Minenschiffsgruppe Nord, FKpt. von Schönermark) Tannenberg, Brummer und Hansestadt Danzig und der 3. Gruppe (KKpt. d.R. Dr.Ing. K.-F. Brill) Cobra, Kaiser und Königin Luise verlegen von Gotenhafen zu den für die Verminungsaktionen im Finnenbusen (siehe 21./22.6.) vorgesehenen Absprungplätzen in den finnischen Schären.

13./14.6.1941
Luftkrieg Westeuropa
RAF Bomber Command greift mit 110 Flugzeugen die deutsche Schlachtschiffe in Brest an.

13.– 15.6.1941
Mittelmeer
Operation »Tracer«: Von Gibraltar aus marschiert Force H mit dem Schlachtkreuzer Renown, den Trägern Ark Royal und Victorious und den Zerstörern Faulknor, Fearless, Forester, Foresight, Foxhound, Hesperus und Wishart ins westliche Mittelmeer. Am 14.6. starten südl. der Balearen unter Führung von 4 Hudson-Bombern 47 Hurricane-Jäger nach Malta, von denen 43 unbeschadet eintreffen. Die südlich Sardinien aufgestellten ital. U-Boote Corallo und Santarosa sichten den Verband nicht.

13.6.– 18.11.1941
Ostsee / Nordmeer
Transfer sowjetischer U-Booten über den Weißmeer-Kanal von der Baltischen Flotte zur Nordmeer-Flotte: K-23 (13.6.-30.9.), K-21 (15.7.-24.10.), S-101, S-102, L-20, L-22 (5.8.-8.9.), K-22 (22.8.-30.10.), K-3 (23.8.-8.11.).

14.– 30.6.1941
Nordatlantik
Die Grenze der Westlichen Hemisphäre wird vom 30° West auf den 26° West verlegt. In 7-14 tägigem Wechsel werden im mittl. Nordatlantik Patrouillen von US Schlachtschiffen mit Unterstützung von Zerstörern eingesetzt: Texas (19.-27.6. und 17.-25.7.) und Arkansas ( 7.-15.8. und 2.-11.9.) mit Rhind und Mayrant; New Mexiko (26.6.-4.7., 25.7.-2.8., 14.-23.8) mit Hughes und Russell; Mississippi (3.-11.7., 1.-16.8., 27.8.-11.9.) mit O’Brien, Wake, Stack, Sterett und Rowan; Idaho (10.-18.7.) mit Morris und Sims. Am 15.6. beginnt US Task-Force TF.3 (KAdm. Ingram) mit den Kreuzern Memphis, Milwaukee, Cincinnati und Omaha (Crudiv 2) und den Zerstörern Somers, Winslow, Moffett, Davis und Jouett mit Patrouillen in der »Neutrality Zone«, die von den bras. Stützpunkten Recife und Bahia bis zum 20° südl. Breite reicht.

.

6. Schlüsselmaschine EMC Mk.1

 

15.6.1941
China
Japanisch-chinesischer Krieg (1937-1945). Bei einem Angriff auf die Stadt Chungking detonierenen Bomben der japanischen Marineluftwaffe dicht neben dem US-Kanonenboot Tutuila.

15.6.1941
Funkaufklärung
Da es die amerik. Marine aus Sicherheitgründen ablehnt, die brit. Marine mit US Schlüsselmaschinen des Typs EMC Mk.1 auszurüsten, führt die Admiralität für den alliierten Funksprechverkehr und die atlantische Geleitzugsteuerung den »Naval Cipher No.3« ein. Der deutsche B-Dienst konzentriert seine Aufklärung ganz auf den neuen Code. Der Erfolg läßt auf sich warten, doch von Dez. 1942 bis Mai 1943 können schließlich 80 Prozent der aufgenommenen Funksprüche entschlüsselt werden, davon allerdings nur 10 Prozent so rechtzeitig, daß noch effektive Maßnahmen getroffen werden können.

15.6.1941
Nordsee
Brit. Bomber versenken westlich von Texel den als dt. Zielschiff genutzten dän. Frachter Hans Brage (2095 BRT).

15.– 17.6.1941
Nordafrika / Mittelmeer
Brit. Offensive »Battleaxe« (5. und 15. Pz.-Div.) gegen das dt. Afrikakorps an der libyisch-ägypt. Grenze scheitert, Tobruk bleibt belagert. Damit erhalten die Nachschubgeleite von ägyptischen Häfen dorthin (siehe 19.6.-11.7. und 24.-30.6.) eine größere Bedeutung.

16.6.1941
Funkaufklärung / Deutschland
Der B.d.U. (Adm. Dönitz) sendet im Funkverkehr mit den dt. U-Booten Positionsangaben nur noch unter Angabe geheimer Bezugspunkte anstelle der möglicherweise bereits bekannten Angaben nach den Quadratkarten des OKM.

17.6.1941
Westatlantik
Der britische Hilfskreuzer Pretoria Castle bringt ostwärts der Antillen den vichy-franz. Dampfer Desirade (9645 BRT) auf.

17.– 22.6.1941
Südatlantik
Hilfskreuzer Schiff 16/ Atlantis (Kpt.z.S. Rogge) versenkt im Seegebiet südwestl. Ascension mit Unterstützung seines Bordflugzeugs die brit. Frachter Tottenham (4762 BRT) und Balzac (5373 BRT).

17.– 22.6.1941
Nordmeer
Deutsche Flugzeuge führen Aufklärungsflüge über Zapolyarny durch. Am 18.6. eröffnen sowjetische Flak-Batterien das Feuer auf eine dt. Me 110. Das sowj. Unterseeboot M-176 läuft aus, um Zyp Navolok zu decken.

. Kuznetzov, N.G. (sowj. Admiral)
.

7. Admiral N.G. Kuznetsov

19.– 21.6.1941
allgemeine Lage / Sowjetunion
Auf Grund eingehender Nachrichten über deutsche Angriffsvorbereitungen löst der Volkskommissar für die sowjetsche Kriegsmarine, Admiral N.G. Kuznetsov, am 19.6. für die ihm unterstellten Flottenkommandos die »Alarmstufe 2« und am 21.6. um 23.37 Uhr die »Alarmstufe 1« aus. Er erteilt strenge Weisung, jede Provokation, die der deutschen Seite Vorwand für einen Angriff geben könnte, zu vermeiden.

19.– 21.6.1941
Ostsee
In den Nächten vom 18./19., 19./20. und 20./21.6. legen die dt. Minenschiffe der 1. Gruppe (F.d.MinSch, Kpt.z.S. Bentlage) Preußen, Grille, Skagerrak und Versailles sowie 6 Boote der 5. M-Flottille zwischen Memel und Öland die Minensperren »Wartburg I—III« (1150 EMC und 1800 Sprengbojen), mit denen ein Vordringen sowj. Überwasserstreitkräfte in die mittlere Ostsee verhindert werden soll. Dabei wird am Abend des 18.6. westlich Libau der sowj. Kreuzer Kirov beobachtet. Am 19.6. läuft das sowj. Unterseeboot S-7 von Tallinn zur Irben-Straße aus. Finn. Minenleger legen am 21.6. Minensperren bei Manni und Jussarö.

19.– 22.6.1941
Mittelmeer
Ein ital. Nachschubgeleit mit den Schiffen Preussen (dt.), Motia, Bainsizza, Maddalena Otero und Nicolò Odero und Sicherung durch die Zerstörer Folgore, Euro, Saetta und Fulmine läuft, obwohl mehrfach aus der Luft angegriffen, ohne Verluste von Neapel nach Tripolis. Vor Tarent geht die ital. Buccari (4543 BRT) am 20.6. durch eine ungeklärte Unterwasserexplosion (Mine ?) verloren.

19.6.– 11.7.1941
Mittelmeer
Die brit.-austr. 10. Z-Flottille mit Stuart, Vendetta, Waterhen, Voyager, Vanpire, Defender, Decoy und den Sloops Flamingo, Auckland, Parramatta muß bei häufigen dt.-ital. Luftangriffen auf ihre Versorgungsstützpunkte zwischen Alexandria, Mersa Matruh und der belagerten Festung Tobruk Verluste hinnehmen. Am 24.6. sinkt Auckland, am 29.6. sinkt Waterhen, beide vor Bardia, und am 11.7. sinkt Defender vor Sidi Barani (siehe 24.-30.6.).

20.6.1941
Ostatlantik
Das nach Süden marschierende U 123 (Kptlt. Hardegen) versenkt westl. Casablanca den von Lissabon nach Mozambique laufenden portugiesischen Frachter Ganda (4333 BRT) mit Artillerie und Torpedo.

20.– 22.6.1941
Westatlantik
Bei einem Manöver der US-Marine mit den aus Portsmouth (New Hampshire) kommenden Unterseebooten O.6, O.9 und O.10 geht O.9 mit der ganzen Besatzung verloren.

20.– 29.6.1941
Nordatlantik
Da der Verdacht einer Umgehung der »Westgruppe« besteht, werden die U-Boote U71, U 96, U 203, U 79, U 651, U 371, U 108, U 553, U 556, U 562, U 201, U 751, U 75, U 558, U 557, U 77, U 101, U 111, U 43, U 559, U 202 und U 564 in einer lockeren Aufstellung über den mittleren Nordatlantik verteilt. Am 20.6. sichtet U 203 (Kptlt. Mützelburg) innerhalb des von Deutschland erklärten Operationsgebietes das von den Zerstörern Mayrant, Rhind und Trippe begleitete US-Schlachtschiff Texas und verfolgt es mehrere Stunden, ohne selbst geortet zu werden. Auf seine Meldung hin wird der Angriff auf US-Schiffe auch innerhalb des Operationsgebiets verboten. Die brit. Aufklärung entschlüsselt diese Anweisung und Churchill informiert Präsident Roosevelt. Am 22.6. versenkt U 77 (Kptlt. Schonder) die brit. Arakaka (2379 BRT).

Am 23.6. sichtet U 203 den Konvoi HX.133 und versenkt in der Nacht zum 24.6. die norw. Solöy (4402 BRT), verliert dann aber die Fühlung. Am Mittag stößt es auf den entgegenkommenden Konvoi OB.336, aus dem es die brit. Kinross (4956 BRT) versenkt. Am 24.6. führt U 79 nacheinander U 71, das abgedrängt wird, U 371 (Kptlt. Driver) und U 651 (Kptlt. Lohmeyer) heran, die die norw. Vigrid (4765 BRT) bzw. die brit. Brockley Hill (5297 BRT) versenken. U 111 muß die Verfolgung abbrechen. U 553, U 101, U 77 und U 558 verfolgen den OB.336 weiter ohne Erfolg. Am 25.6. versenkt U 75 (Kptlt. Ringelmann) aus dem Konvoi die niederl. Schie (1967 BRT). Bei einem Einsatz von 11 Booten gehen 3 Handelsschiffe mit 11.688 BRT verloren.

Am Konvoi HX.133 gewinnen am 26.6. erneut U 556, U 564 und U 201 Fühlung, U 564 (Oblt.z.S. Suhren) versenkt in der Nacht zum 27.6. die niederl. Maasdam (8812 BRT), die brit. Malaya II (8651 BRT) und torpediert den norw. Motortanker Kongsgaard (9467 BRT); das am Konvoi gebliebene U 79 (Kptlt. Kaufmann) torpediert den niederl. Motortanker Tibia (10.356 BRT). Am 27.6. wird U 556 (Kptlt. Wohlfarth) durch die Sicherungs-Korvetten Nasturtium (LtCdr. Freaker), Celandine (LtCdr Stannard) und Gladiolus (LtCdr. Sanders) versenkt, U 651, U 79, U 562 und U 201 kommen nicht zum Schuss. Am 28.6. kann nur U 651 Fühlung halten, U 201 wird abgedrängt. Kurz nach Mitternacht am 29.6. versenkt U 651 die brit. Grayburn (6342 BRT), wird aber selber durch die Zerstörer Malcolm (Cdr. Howard-Johnston), Scimitar, die Korvetten Arabis, Violet und den Minensucher Speedwell versenkt. Die Sichtung des Konvois durch eine Fw 200 der I./KG. 40 am 29.6. kann kein U-Boot mehr heranführen. Gesamterfolg: Bei einem Einsatz von 7 Booten werden 4 Handelsschiffe mit 28.207 BRT versenkt. U 556 und U 651 gehen verloren.

Am 25.6. versenken in demselben Seegebiet U 108 (Kptlt. Scholtz) die einzelfahrenden griech. Ellinico (3059 BRT) und Nicolas Pateras (4362 BRT) und U 77 die griech. Anna Bulgaris (4603 BRT). Am 27.6. versenkt der brit. Zerstörer Wishart westl. Gibraltar das ital. U-Boot Glauco (KptLt. Baroni). Am 28.6. versenkt das nordwestlich der Hebriden operierende U 146 (Oblt.z.S. Ites) die finn. Pluto (3496 BRT). U 137 bleibt ohne Erfolg.

20.– 30.6.1941
Nordsee / Kanal
Bombenangriffen dt. Flugzeuge. Sie versenken, meistens in Nachtangriffen, am 20.6. bei Peterhead den Marinetrawler Resmilo (258 BRT) und nördl. von Cromer die niederl. Schieland (2249 BRT), am 23.6. ebenfalls dort die brit. Trelissick (5265 BRT) sowie den Marinetrawler Nogi (299 BRT), am 25.6. nördl. der Doggerbank die brit. Dashwood (2154 BRT), am 26.6. bei Smith`s Knoll den Marinetrawler Tranio (275 BRT), am 27.6. im Gebiet der Doggerbank die niederl. Montferland (6790 BRT) und am 28.6. ebenfalls dort die brit. Barrhill (4972 BRT), in derselben Nacht vor Great Yarmouth den Marinetrawler Force (324 BRT) und am 29.6. südl. Aberdeen die brit. Cushendall (626 BRT). Beschädigt werden am 20.6. in der Themsemündung die Cormount (2841 BRT), am 21.6. vor Hartlepool die Dorine (3176 BRT), am 21./22.6. vor Great Yarmouth die norw. Skum (1304 BRT), am 23.6. bei Immingham die brit Camroux II (324 BRT) und nördl. Cromer die Tolworth (1352 BRT), am 25.6. vor Hartlepool die Levenwood (803 BRT), am 29.6. bei Smith`s Knoll die brit. Empire Meteor (7457 BRT) und am 30.6. bei Haisborough der Hochseeschlepper Empire Larch (487 BRT). Im Kanal beschädigen dt. Flugzeuge am 20.6. bei der Insel Wight den brit. Tanker Inverarder (5578 BRT), der aufgesetzt und danach nach Southampton eingeschleppt wird.

20.6.– 4.7.1941
Norwegen

US Task Group TG.2.6 mit dem Träger Wasp, dem Schweren Kreuzer Tuscaloosa und den Zerstörern Anderson und Rowan führt eine Neutralitätspatrouille durch, die in Hampton Roads beginnt und in Bermuda endet.

20.6.– 11.7.1941
Norwegen

Die dt. 6. Zerstörerflottille mit Karl Galster, Hermann Schoemann, Friedrich Eckoldt, und (ab 1.7.) Hans Lody und Richard Beitzen verlegt über Bergen, Drontheim, Narvik und Tromsö nach Kirkenes (Einlaufen 11.7.). Das von den Zerstörern geleitete Troßschiff Westerwald (10.848 BRT) wird am 21.6. bei einem Luftangriff im Skagerrak schwer beschädigt. Der neue Zerstörer Z 25 wird durch eine Grundberührung südl. Haugesund wann ? schwer beschädigt.

21.6.1941
Ostsee / Funkaufklärung
Die dt. Streitkäfte in der östl. Ostsee werden angewiesen, für Operationen gegen die Sowjetunion einen separaten Funkschlüssel zu benutzen. Der Schlüssel »Östliche Ostsee« (in Bletchley Park bekannt unter dem Codenamen »Plaice«) wird bis November 1941 eingesetzt und noch einmal von Mai 1942 bis Jan 1943. Von April 1943 bis zum Ende des Krieges gilt dann der Funkschlüssel »Potsdam«, und zwar für das gesamte Gebiet der Ostsee, einschl. Kattegatt und Skagerrak. Im Januar 1944 gelingt es Bletchley Park, den Funkschlüssel »Potsdam« (dort bekannt unter dem Codenamen »Whelk«) zu brechen und so den deutschen Funkverkehr in diesem Gebiet mitzulesen. 

Minensperren in der oestlichen Ostsee (Baltikum)

8. Minenverseuchung der Ostsee im Laufe des Jahres 1941

21./22.6.1941
Ostsee
Minenschiffsgruppe 2 (FKpt. von Schönermark) mit den Minenschiffen Tannenberg, Brummer und Hansestadt Danzig, gesichert durch 4 Boote der 2. S-Flottille und 5 Boote der 5. R-Flottille, wirft zwischen dem Fanö-Fjord und Dagö die Sperre »Apolda« (500 EMC und 700 Sprengbojen). Trotz Angriffs durch 2 sowj. Flugzeuge wird die Operation planmäßig durchgeführt. Minenschiffsgruppe 3 (KKpt. d.R. Dr.Ing. Brill) legt mit Cobra, Kaiser und Königin Luise, gesichert von 6 Booten der 1. S-Flottille und 5 Booten der 5. R-Flottille zwischen Kallbada-Grund und Pakerort die Sperre »Corbetha« (400 EMC und 700 Sprengbojen). Dieser Verband sichtet ein sowj. Schlachtschiff und eine Anzahl weiterer Kriegsschiffe. Gleichzeitig verseuchen die 2. S-Flottille (Oblt.z.S. Meentzen) die Ausfahrten des Soelo- und Moonsundes mit je 12 TMB-Minen (Sperren »Coburg«, »Gotha«), die 5. S-Flottille (Kptlt. Klug) die Westeinfahrt der Irbenstraße mit 30 TMB (Sperre »Eisenach«), die 3. S-Flottille (Kptlt. Kemnade) die Zufahrten nach Libau und Windau mit je 12 TMB (Sperren »Weimar«, »Erfurt«). Auf einer Mine der »Gotha«-Sperre geht am 1.7. das sowj. U-Boot M-81 (Kptlt. Zubkov) verloren.

21.– 22.6.1941
Rumänien / Schwarzes Meer
Die rumänische Marine (KAdm. Bardescu) beginnt mit Kriegsvorbereitungen. Dies betrifft die 1. (Zerstörer-)Flottille (Kapitän Roman) mit den Zerstörern Regele Ferdinand, Regina Maria, Marasesti und Marasti, die 2. (Kanonenboots-) Gruppe mit Stihi Eugen, Dumitrescu und Ghiculescu, die 3. (Torpedoboots-)Gruppe mit Naluca und Sborul, die 4. (Minenleger-) Gruppe mit Amiral Murgescu und Durostor, die 5. (Unterseeboots- und Schnellboots-) Gruppe mit dem Unterseeboot Delfinul und den Schnellbooten Vijelia, Viscolul und Viforul und die 6. (Hilfskreuzer-) Gruppe, die auch als Minenleger eingesetzt wird, mit Dacia und Regele Carol, außerdem die Donau-Division mit 4 und die Tulcea-Division mit 2 Flußmonitoren.

U 48 (dt. Unterseeboot) ..

9. U 48 läuft nach einer Feindfahrt in Kiel ein  

 

21.– 23.6.1941
Mittelmeer
Dt.-ital. Rückgeleit von Tripolis mit den Frachtern Amsterdam, Giulia, Ernesto, Tembien, Col di Lana und Wachtfels unter Sicherung des Zerstörers Malocello und der Torpedoboote Procione, Pegaso, Clio, Orsa und Cosenz, die später durch die Zerstörer Maestrale, Grecale und Usodimare verstärkt wird, wird von auf Malta stationierten brit. Flugzeugen laufend angegriffen. Alle Schiffe, darunter die 2 beschädigten Frachter Wachtfels und Tembien, erreichen Trapani und Neapel. Aus einem kleinen Geleitzug von Pantelleria nach Tripolis versenkt das brit. Unterseeboot Union (Lt. Galloway) am 22.6. die ital. Pietro Querini (1004 BRT).

22.6.1941
Nordatlantik
U 48 läuft nach seiner letzten Feindfahrt in Kiel ein. Es hat auf 12 Fahrten unter Kommando von Kptlt. Herbert Schultze (8 Fahrten), KKpt. Hans Rösing (2 Fahrten) und Kptlt. Heinrich Bleichrodt (2 Fahrten) insgesamt 1 Sloop und 54 Handelsschiffe mit 322.292 BRT versenkt und 2 Schiffe mit 11.024 BRT beschädigt und ist damit das erfolgreichste U-Boot des Zweiten Weltkrieges.

22.6.1941
Allgemeine Lage / Sowjetunion
Beginn des dt. Angriffes auf die Sowjet-Union. Stärke der sowj. Flotten:
Baltische Flotte (VAdm. Tributs): 2 Schlachtschiffe (Marat, Oktyabrskaya Revolyutsiya), 2 Schwere Kreuzer (Kirov, Maksim Gorki), 2 Flottillenführer (Leningrad, Minsk), 7 alte (Yakov Sverdlov, Kalinin, Karl Marks, Lenin, Artem, Engels, Volodarsky), 12 moderne Zerstörer (Gnevny, Gordy, Grozyashchi, Smetlivy, Steregushchi, Storozhevoi, Serdity, Stoiki, Silny, Surovy, Slavny, Smely), 7 Wachschiffe (T-Boote), 11 große, 36 mittlere und 23 kleine U-Boote, 6 Minenleger, 33 Minensucher, 1 Kanonenboot, 48 Torpedokutter (S-Boote), 656 Flugzeuge.
Nordflotte (VAdm. Golovko): 3 alte Zerstörer (Kuybyshev, Uritski, Karl Libknekht) 5 moderne Zerstörer (Grozny, Gromki, Stremitelny, Sokrushitelny, Gremyashchi), 7 Wachschiffe (davon 3 T-Boote), 3 große, 6 mittlere und 6 kleine U-Boote, 2 Minensucher, 15 Wachkutter, 2 Torpedokutter und Hilfsschiffe, 116 Flugzeuge.
Schwarzmeerflotte (VAdm. Oktyabrsky): 1 Schlachtschiff (Parishskaya Kommuna), 2 moderne Kreuzer (Voroshilov, Molotov), 3 alte Kreuzer und 1 Schulkreuzer (Krasny Kavkaz, Krasny Krym, Chervona Ukraina und Komintern), 3 Flottillenführer (Moskva, Kharkov und die ganz moderne, nach ital. Entwurf gebaute Tashkent), 5 alte Zerstörer (Frunze, Dzerzhinski, Nezamozhnik, Shaumyan, Zheleznyakov) und 8 moderne Zerstörer (Bodry, Bystry, Boiki, Besposhchadny, Bezuprechny, Bditelny, Smyshlenny, Soobrazitelny), 2 Wachschiffe (T-Boote), 47 U-Boote, 84 Torpedokutter, 15 Minensucher, 625 Flugzeuge.
Pazifikflotte (VAdm Yumashev): 2 Flottillenführer, 2 alte und 5 moderne Zerstörer, 8 Wachschiffe, 8 Minensucher, 13 große, 35 mittlere und 37 kleine U-Boote.
Unfertig (vom Stapel/ in Ausrüstung): 5 Kreuzer, 2 Flottillenführer, 18 Zerstörer, 5 Wachschiffe, 16 Minensucher, 12 große, 31 mittlere, 6 kleine und 1 Versuchs-Unterseeboot.
Im Bau (auf Stapel): 3 Schlachtschiffe, 2 Schlachtkreuzer, 24 Zerstörer, 12 Wachschiffe, 8 Minensucher, 18 mittlere und 26 kleine U-Boote.

22.6.1941
Nordmeer
Sowj. Nordflotte (VAdm. A.G. Golovko) beginnt mit Operationen. Die U-Boot-Brigade (Kpt. 1.Rg. N.I. Vinogradov) entsendet die U-Boote D-3 nach Nordkyn, Shch-421 nach Kirkenes, Shch-401 nach Vardoe und M-176 in den Varangerfjord zu Operationen gegen den dt. Nachschubverkehr. Die U-Boote Shch-403 und Shch-404 gehen auf Positionen vor Iokanga bzw. vor dem Eingang zum Weissen Meer. M-176, M-175, M-173 werden defensiv im Gebiet der Fischer-Halbinsel aufgestellt. Auf Befehl des Volkskommissars patrouillieren die Zerstörer Grozny und Sokrushitelny im Eingang des Weißen Meeres. Mit Transportern beginnt die Evakuierung von Frauen und Kindern von Murmansk nach Osten.

22.6.1941
Schwarzes Meer
Die Schwarzmeerflotte beginnt mit der planmäßigen Auslegung von Defensiv-Minensperren vor den eigenen Basen Sevastopol, Odessa, Kertsch, Novorossisk, Tuapse und Batumi. Vor Sevastopol sind beteiligt die Kreuzer Krasny Kavkaz und Chervona Ukraina, der Flottillen-Führer Kharkov, die Zerstörer Boiki, Bezuprechny und Besposhchadny, der Minenleger Ostrovski und der Schulkreuzer Komintern, vor Batumi der Zerstörer Dzerzhinski. Insgesamt werden vor Sevastopol 1941 3453 Minen und 509 Sperrschutzmittel gelegt. Rumän. Küstenbatterien an der Donau-Mündung bei Reni beschießen die sowj. Monitore Zheleznyakov, Zhemchuzhin und Rostovtsev.

22.– 23.6.1941
Luftkrieg Rumänien / Ukraine
Erste Angriffe der sowjetischen Luftwaffe auf Rumänien. 9 sowj. Flugzeuge des 2. Minen-Torpedo-Regiments und des 40. Bomberregiments greifen Konstanza und Sulina an. Die Angriffe werden am 23.6. mit mehr Flugzeugen wiederholt. Auch die Luftwaffe der sowj. Schwarzmeerflotte kommt zum Einsatz. Am 22.6. greifen 6 SB.2 und 3 DB.3 der 63. Flieger-Brig. (Oberst Chotiasvili) an. Bis Ende des Monats erfolgen unter Beteiligung des 2. und 40. Regt. der 62. Jagdflieger-Brigade insgesamt 38 Angriffe mit 285 Einsätzen.

Flugzeuge des dt. IV. Fliegerkorps greifen Sevastopol an. Die II./KG.4 legt von Zilista aus 120 Luftminen in und vor Sevastopol sowie 50 Luftminen im Raum Nikolaev. Auf diesen Minen sinken am 22./23.6. der Schlepper SP-12, die Schalande Dnepr, 1 Schwimmkran und der Zerstörer Bystry, der später gehoben und zur Reparatur beschädigter Schwesterschiffe ausgeschlachtet wird. Am 12.7. wird durch Minentreffer Zerstörer Bditelny schwer, Flottillenführer Kharkov leicht beschädigt.

.. Ostsee Juni 1941
 

10. Die Konfrontation der Seestreitkräfte 
in der Ostsee

22.– 24.6.1941
Ostsee
Mit Eröffnung der Feindseligkeiten um 03.00 Uhr versenken von der 3. S.-Flottille S 59 (Oblt. Albert Müller) und S 60 (Oblt. Wuppermann) vor Windau den lett. Dampfer Gaisma (3077 BRT) und S 31 (Oblt. Haag) den sowj. Fischdampfer Shuka (316 BRT). Die 2. S-Flottille (Oblt.z.S. Meentzen) greift südl. Hangö ein Geleit an, dabei versenkt eine Rotte mit Geschützfeuer den estn. Dampfer Liisa (782 BRT), S 44 (Oblt.z.S. Opdenhoff) das sowj. Wachboot MO-238. Das Schnellboot S 28 (Oblt.z.S. Wrampe) der 5. S-Flottille kapert nordöstl. von Gotland den estn. Dampfer Estonia (1181 BRT).

Dt.-finn. Minenunternehmungen: Ju 88 der K.Fl.Gr.806 werfen im Raum Kronstadt 27 Luftminen, auf denen am 22.6. der estn. Dampfer Ruhno (499 BRT) sinkt, und greifen Schiffe an, sowj. Dampfer Luga (2329 BRT) wird versenkt. Im Finnenbusen legen die finn. U-Boote Iku Turso (Kptlt. Pekkanen) und Vetehinen (Kptlt. Pakkala) am 22.6. je 20 Minen ostwärts Ekholm bzw. nördlich der Kunda-Bucht, Vesihiisi (Kptlt. Kijanen) am 23.6. nördlich Ekholm 20 Minen, Vesihiisi und Iku-Turso am 24.6. ost- und südöstl. Rodskär 18 bzw. 20 Minen (Sperren F.3, F.4, F.5). Die 3. S-Flottille (Kptlt. Kemnade) verseucht am 23.6. die Irbenstraße mit 18 TMB-Minen, die 5. S-Flottille (Kptlt. Klug) legt am 24.6. vor Kap Takhkona 36 TMB (Sperre D 1).

Sowj. Minenunternehmung (Führung: Befehlshaber des Geschwaders, KAdm. D.D. Vdovichenko) von Tallinn aus mit den Minenlegern Marti (Kpt. 1.Rg. Meshcherski) und Ural (Kpt. 2.Rg. Karpov), den Flottillenführern Leningrad und Minsk und den Zerstörer Karl Marks, Artem und Volodarsky. Die Minensperre wird zwischen Hangö und Osmussari gelegt. Minen- und U-Boot-Sicherung durch 3 M-Boote des Typs Fugas (BTShch ), einige U-Bootjäger (MO) und den Zerstörer Smely. Zur Deckung der Operationen läuft am 22.6. abends von Ust-Dvinsk ein Verband (Kpt. 2.Rg. I.G. Svyatov) mit dem Kreuzer Maksim Gorki und den Zerstörern Gordy, Gnevny und Steregushchi aus, der durch die Irbenstraße gehend eine Position vor dem Westausgang des Finnenbusens einnimmt. Am 23.6. früh gerät der Deckungsverband im Gebiet der Oleg-Bank in die dt. »Apolda«-Sperre, dem Zerstörer Gnevny (Kpt. 2. Rg. Ustinov) wird durch eine Minendetonation das Vorschiff abgerissen, so dass er sinkt. Gordy wird durch im Bugschutzgerät detonierende Minen beschädigt, Maksim Gorki (Kpt. 2. Rg. Petrov) verliert durch einen Minentreffer ebenfalls sein Vorschiff bis zum Spant 60. Steregushchi läuft zur Hilfe an, bringt mit seinem Bugschutzgerät 2 Minen zur Detonation und wird leicht beschädigt, bringt aber den havarierten Kreuzer nach Worms. Von dort aus schleppen Minensucher und Torpedokutter ihn nach Tallin. Am 24.6. geht der Minensucher T-208 auf einer Mine verloren.

22.– 26.6.1941
Ostsee
Die dt. U-Boote U 140, U 142, U 144, U 145 und U 149 operieren westlich Memel, südlich Gotland, westlich Windau, westlich Ösel-Dagö und vor dem Finnenbusen. In der Nacht zum 23.6. versenkt U 144 (Kptlt. v. Mittelstaedt) das sowj. U-Boot M-78, am 24.6. verfehlt U 140 ein großes U-Boot, am 26.6. versenkt U 149 (Kptlt. Höltring) das sowj. U-Boot M-99 vor Utö.

22.– 27.6.1941
Ostsee
Verteidigung der sowj. Marinebasis Libau (Kommandant Kpt. 1.Rg. M.S. Klevenski) durch die 67. Schützen-Div. (GenMaj. Dedaev). Im Hafen liegen 15 U-Boote der 1. U-Boot-Brigade (Kpt. 1.Rg. Egipko), 1 Zerstörer, 6 Torpedokutter, 12 Wachkutter, 1 Minensucher.

Am 22.6. werden die U-Boote Kalev, Lembit, M-77, M-78, S-7, S-8 und S-9 in Begleitung des Transporters Zheleznodorozhnik und des Wachbootes MO-218 nach Dünamünde gebracht, gefolgt von weiteren 8 Dampfern. Dabei geht M-78 (Oblt. Shevchenko) vor Windau durch Torpedotreffer des dt. U-Bootes U 144 (Oblt.z.S. v. Mittelstaedt) verloren. Minensucher T-204/ Fugas (Oblt. Gillerman) legt am 22./23.6. und 26.6. mehrere Defensivsperren mit insgesamt 207 Minen aus, auf denen am 1.7. der dt. Minensucher M 3134, am 10.7. U-Jäger UJ 113, am 28.10. Vorpostenboot V 309 / Martin Donandt, am 31.10. Minensucher M 1708 / Aldebaran, am 22.11. Minensucher M 1706 / Gertrud Kämpf sinken.

Lenin (sowj. Zerstörer) ..

11. Selbstversenkung des Zerstörers Lenin
  in Liepaja (= Libau) 

 

Am 23.6. laufen die U-Boote S-6 und S-10 in Richtung Pommernküste und Danziger Bucht aus; Shch-309, Shch-310 und Shch-311 gehen auf Positionen am Eingang zum Finnischen Meerbusen, M-90 auf Position vor Helsinki. Am 23.6. verlegt U-Boot S-3 (Kptlt. Kostromichev) mit dem Großteil der Besatzung des U-Boots S-1 an Bord von Libau nach Dünamünde, wird aber am 24.6. vor Steinort nach mehreren Torpedofehlschüssen von den dt. S-Booten S 35 (Lt.z.S. Weber) und S 60 (Oblt.z.S. Wuppermann) mit Wasserbomben und Handgranaten versenkt. Angriffe von S 60 und S 27 gegen den gleichzeitig verlegten Verband von 12 Wachbooten und 1 Hilfskriegsschiff schlagen fehl. 

Am 24.6. werden in Libau die nichtfahrbereiten Schiffe, der Zerstörer Lenin, die U-Boote S-1 (Kpt. 3.Rg. Morskoi), M-71 (Kptlt. Kostylev), M-80 (Kptlt. Mochalov), Ronis (Kptlt. Madisson) und Spidola (Oblt. Boitsov), Eisbrecher Silach (541 BRT) und Hilfskanonenboot Tunguska (947 BRT) selbstversenkt. Torpedokutter TKA-27 geht verloren. Die 2. Zerstörerdivision legt mit Serdity, Stoiki und Storozhevoi einen Minensperre vor der Irbenstraße. Das 57. Angriffsregiment (Oberst Preobrashenski) greift mit 9 DB-3 Flugzeugen Memel an.

Am 25.6. gehen die kleinen U-Boote M-102 und M-94 auf Positionen im Finnenbusen, die Boote Shch-305 und Shch-306 in die Mittlere Ostsee. Am 27.6. wird das zurückkehrende M-83 (Oblt. Shalaev) vor Libau selbstversenkt, die anderen U-Boote werden von See her nach Dünamünde umgeleitet.

Aufgabe der sowj. Marinebasis Libau. In der Nacht zum 27.6. laufen die Torpedokutter TKA-37, TKA-57, TKA-67 nach Dünamünde und zuletzt TKA-17 (Oblt. Osipov mit Kommandant Kpt. Klevenski an Bord) und TKA-47 aus, letzteres wird letzteres wird, nachdem es vor Backofen 4 Booten der 3. S-Flottille entkommen ist, später verlassen treibend aufgefunden und von einem Boot der 5. M-Flottille nach Libau eingeschleppt. Einheiten der dt. 291. Inf.-Div., unterstützt von der Mar.-Stoßtrupp-Abt. Bigler, dringen am 27./29.6. in Libau ein und besetzen die Stadt.

22.– 30.6.1941
Mittelmeer
Mitte des Jahres setzen sich die brit. U-Flottillen im Mittelmeer wie folgt zusammen:
1. U-Flottille (Alexandria) mit Truant, Triumph, Taku, Tetrarch, Torbay, Regent, Rover, Otus, Osiris, Rorqual, Cachalot, Parthian, Perseus, Pandora und die griech. Katsonis, Papanikolis, Nereus, Triton und Glavkos. 8. U-Flottille (Gibraltar) mit brit. Clyde, Severn, niederl. O.21, O.23, O.24, weitere Boote auf dem Marsch nach Osten zur 1. und 10. U-Flottille. 10. U-Flottille (Malta) mit Ursula, Utmost, Upright, Unique, Upholder, Unbeaten, Urge, Union, P.32, P.33.

Brit. U-Boot-Operationen: An der ital. Westküste versenken Severn (LtCdr. Campbell) am 26.6. die ital. Pollinia (1292 BRT) und am 28.6. die Ugo Bassi (2900 BRT), das niederl. O.23 (Kptlt v. Erkel) am 30.6. nördl. von Elba den Tanker Capacitas (5479 BRT). Im mittleren Mittelmeer versenken Union (Lt.Galloway) am 22.6. die Pietro Querini (1004 BRT, siehe 21.-23.6.) und Utmost (LtCdr. Cayley) am 26.6. die Enrico Costa (4080 BRT). Utmost setzt am 23./24.6. im Golf von Eufemia einen Sabotagetrupp ab, der die Eisenbahnlinie nach Reggio sprengt. Vor Sollum (Ägypten) versenkt Triumph (LtCdr. Wards) am 27.6. das ital. U-Boot Salpa.

22.– 30.6.1941
Ostsee
Erster Höhepunkt des sowj. U-Boot-Einsatzes. Bei Kriegsbeginn operieren zur Aufklärung S-4 vor Memel, S-5 und S-6 an der Pommernküste, S-10 in der Danziger Bucht, S-7 und S-101 vor Gotland, Shch-305, Shch-306, Shch-309, Shch-310 und Shch-311 östlich davon, Shch-322, Shch-323 und Shch-324 in Defensiv-Aufstellungen vor dem Finnenbusen, und in ähnlicher Weise M-94, M-96, M-99 und M-102 im Raum Bengtskär-Utö. Kalev und Lembit müssen ihre Minenlegeunternehmungen abbrechen.

.. ShCh-406 (sowj. Unterseeboot)
 

12. Sowjetisches U-Boot Shch-406  

Von der 1. Brigade (Kpt. 1.Rg. Egipko) laufen am 22.6. die U-Boote M-79, M-81 und M-83 zu einer Defensiv-Aufstellung vor Libau, L-3 (Kpt. 3. Rg. Grishchenko) zu einer Minenunternehmung vor Memel (20 Minen am 27.6.) aus. Auf dieser Minensperre oder dt. Defensivsperren vor Memel sinken am 1.10. die lett. Kaija (1876 BRT), am 19.11. die dt. Henny (764 BRT), am 22.11. der schwed. Tanker Uno (430 BRT) und am 26.11. die dt. Egeran (1142 BRT). Am 23.6. gehen 6 Boote der 2. Brigade (Kpt. 2.Rg. Orel) von Tallinn in See, am 25.6. sind, vorwiegend defensiv aufgestellt, 16 Boote, am 27.6. 20 Boote in See. Außer den genannten Booten, von denen einige inzwischen wieder eingelaufen sind, operieren S-5, S-8, S-101, S-102 von Riga und Shch-309, Shch-310, Shch-311, M-89, M-90, M-95, M-97, M-98 von Tallinn aus. Am 24., 25. und 28.6. führen M-90, S-4 und S-10 erfolglose Angriffe auf Dampfer und dt. Vorpostenboote. Am 27.6. werden die noch nicht auf dem Rückmarsch befindlichen Boote der 1. Brigade nach Tallinn zurückgerufen. Auf dem Rückmarsch durch die Irbenstraße entgeht S-7 am 25.6. knapp der 3. S-Flottille. S-10 geht vermutlich am 28.6. auf einer Mine der »Wartburg«-Sperre verloren.

22.6.– 17.7.1941
Schwarzes Meer
Die U-Boote der sowj. 1. U-Boot-Brigade (Kpt. 1.Rg. P.I. Boltunov) Shch-205, Shch-206 und Shch-209 laufen am 22.6. von Sevastopol in abgegrenzte Gebiete vor Konstanza, Mangalia und Varna aus. Am 26.6. folgen Shch-204, das in das südliche Schwarze Meer, und Shch-202, das auf Position vor Novorossisk läuft. Shch-206 kehrt nicht zurück (siehe 25.-27.6.). Ein Teil der Boote der 2. Brigade (Kpt. 1.Rg. M.G. Solovev), nämlich A-4, M-33 und M-34, gehen auf Defensivpositionen vor Sevastopol, wo sie Ende Juni von M-35, M-62 und M-31 abgelöst werden, während M-32 zur Donaumündung läuft. 

23.6.1941
Schwarzes Meer
Der sowj. Zerstörer Shaumyan und der Minensucher No.27/ T-413 legen vor der Kilia-Mündung eine Minensperre mit 70 Minen.

23.6.1941
Mittelmeer
Der auf dem Weg von Mersin nach Ägypten befindliche türkische Transporter Refah (3805 BRT) wird 40 sm südl. Mersin irrtümlich durch das ital. U-Boot Ondina versenkt, nur 3 Überlebende von 170 Mann Besatzung und Passagieren.

23.– 25.6.1941
Schwarzes Meer
Auf eine Meldung der sowj. Donau-Flottille hin über die Sichtung von 6 feindlichen Zerstörern und Torpedobooten laufen Flottillenführer Kharkov und die Zerstörer Smyshleny und Besposhchadny ins Gebiet der Insel Fidonisi, sichten aber keine Feindschiffe.

24.6.1941
Nordsee / Kanal
Die dt. 4. S-Flottille (Kptlt. Bätge) verlegt von Rotterdam nach Cherbourg. Damit steht in der Nordsee vorerst kein Schnellbootsverband mehr für Angriffe auf den Schiffsverkehr an der engl. Ostküste zur Verfügung.

24.– 26.6.1941
Indischer Ozean
Der dt. Hilfskreuzer Schiff 41/ Kormoran stößt beim Anlaufen zur Verminung von Madras auf den brit. Hilfskreuzer Canton (15784 BRT). Schiff 41 kann zwar unerkannt entkommen, muß aber die geplante Aktion aufgeben. Am 26.6. versenkt es im Golf von Bengalen die jugosl. Velebit (4153 BRT) und die brit. Mareeba (3472 BRT).

24.– 27.6.1941
Ostsee
Der auf Dünamünde gestützte sowj. Verband leichter Seestreitkräfte (KAdm. V.P. Drozd) beginnt mit der Auslegung von Minensperren im Westteil der Irbenstraße. Beteiligt sind die Zerstörer Storozhevoi, Silny, Serdity, Strashny, Stoiky, Grozyashchy und Smetlivy sowie als Rückhalt der Kreuzer Kirov, ferner einige Minensucher. Insgesamt werden in den Nächten vom 24./25.6. und 26./27.6. rund 500 Minen gelegt. Bei der zweiten Unternehmung kommt es zu einem Gefecht mit der ebenfalls zu einer Minenunternehmung anlaufenden dt. 3. S-Flottille. Dabei greifen zunächst S 59 (Oblt.z.S. Müller) und S 31 (Lt.z.S. Haag) an und erzielen 1 Treffer im Vorschiff der Storozhevoy (Kpt. 3.Rg. Lomakin), dann erzielen S 59 und S 60 (Oblt.z.S. Wuppermann) Treffer auf einem dahinter stehenden Fahrzeug. Bei einem dritten Angriff versenken S 35 (Lt.z.S. Weber) und S 60 wahrscheinlich den sowj. Minensucher T-208/ Shkiv. Auf den sowj. Sperren sinkt das Räumboot R 205; Minensuchboot M 201 und R 203 werden schwer, R 53, R 63 und R 202 leicht beschädigt.

24.– 30.6.1941
Mittelmeer
Am 24.6. früh greifen 31 Ju 88 des LG.1 und 4 He 111 der II./KG.26 den Hafen von Alexandria mit Bomben an. Das Schlachtschiff Warspite wird durch Nahtreffer beschädigt. Es verlegt durch den Panamakanal nach Bremerton (bei Seattle), wo es bis Januar 1942 repariert wird.

Am selben Tag erfasst ein dt. Aufklärer zwischen Alexandria und Tobruk ein brit. Geleit mit dem Tanker Pass of Balmaha und den Sloops Auckland und Parramatta. Ein erster Angriff ital. Bomber und S.79 Torpedoflugzeuge bleibt erfolglos, brit. Jagdschutz mit Hurricanes schießt 2 Flugzeuge ab. Am Nachmittag greifen nördl. von Tobruk 24 Ju 87 der II./StG.2 unter Jagdschutz durch Me 109 an. Die br. Sloop Auckland wird versenkt, die Sloop Paramatta (RAN) rettet 192 Überlebende. Bei dem folgenden Angriff von dt. Ju 87 der I./StG.1 und ital. Ju 87 der 239. Sqn. wird der Tanker Pass of Balmaha beschädigt und von seiner Besatzung verlassen; er wird jedoch mit seiner wichtigen Ladung von 750 t Benzin vom Zerstörer Waterhen nach Tobruk eingeschleppt.

Am 29.6 wird der Zerstörer Waterhen selbst bei einem Luftangriff durch ital. Ju 87 der 239. Sq. vor Tobruk beschädigt und sinkt am 30.6., während er von dem Zerstörer Defender eingeschleppt wird. Ein Angriff des ital. Unterseeboots Tembien, das einen Fangschuß anbringen will, schlägt fehl. Das Kanonenboot Cricket, das am selben Tag zusammen mit der Sloop Flamingo einen weiteren Konvoi mit 2 Transportern nach Tobruk geleitet, wird bei einem Angriff von 28 dt. und ital. Sturzkampfbombern beschädigt. Es wird vom Schlepper St. Issey nach Alexandria eingeschleppt, aber nicht wieder repariert, und gilt daher als Totalverlust.

24.6.– 8.7.1941
Schwarzes Meer / Donau
Nachdem die Sowjetunion im Jahr 1940 die Abtrennung Bessarabiens von Rumänien erzwungen und damit Zugang zum linken Donauufer erhalten hatte, wurden von der Dnjepr-Flottille mindestens 6 Kanonenboote und etwa 50 kleinere Einheiten als Donau-Flottille (KAdm. N.O.Abramov) detachiert. Sie hält nun zusammen mit der Kriegsschiffgruppe Reni – Monitore Rostovtsev, Zheleznyakov, Zhemchuzhin und 4 (BKA-) Panzerkutter – mehrere Versuche rumän. Monitore auf, über die Pruthmündung donauabwärts vorzustoßen. Von Ismailia unterstützen die Monitore Udarny und Martynov mit 12 BKA kleine Landungsunternehmen von Einheiten der 25. Schützen-Div. am Südufer des Kilia-Armes.

24.6.– 17.7.1941
Nordatlantik
Operationen einer ital. U-Boot-Gruppe gegen Konvois westlich Gibraltar. Am 28.6. nachts versenkt Da Vinci (KKpt. Calda) den einzelfahrenden brit. Flottentanker Auris (8030 BRT) mit 11.500 t Öl. (Forts. 1.-17.7.)

25./26.6.1941
Nordmeer
Der sowj. Transporter Mossovet bringt unter Deckung des Zerstörers Kuibyshev und U-Jägern der Nordflotte Truppen-Verstärkungen in den Titovka-Abschnitt (siehe 29.6.- 4.7.). Deutsche Luftangriffe bleiben erfolglos.

Constanta (Rumänien) ..

13. Rumänischer Hafen Konstanza mit Zerstörer Regina Maria.

 

25.– 27.6.1941
Schwarzes Meer
Sowj. Vorstoß auf Konstanza. Am 25.6. abds. läuft eine Stoßgruppe (Kpt. 2.Rg. M.F. Romanov) mit den Flottillenführern Kharkov und Moskva von Sevastopol aus, gefolgt von einer Deckungsgruppe (KAdm. T.A. Novikov) mit Kreuzer Voroshilov und den Zerstörern Smyshleny und Soobrazitelny. Zugleich mit einem Ablenkungsangriff von Flugzeugen der 63. Marineflieger-Brigade beschießen Kharkov und Moskva am Morgen des 26.6. Öltanks und Bahnanlagen bei Konstanza, wobei Brände entstehen und ein Munitionszug in die Luft fliegt. Das Feuer wird von einer Eisenbahnbatterie nördlich und der 28-cm-Batterie »Tirpitz« südlich Konstanza erwidert, während die rumän. Zerstörer Regina Maria und Marasti von Süden herankommen. Beim Ausweichen vor den deckend liegenden Salven geraten die sowjetischen Einheiten möglicherweise in eine rumänische Minensperre. Moskva sinkt nach einer Explosion. Kharkov und Soobrazitelny hingegen melden das Auftauchen eines feindlichen U-Bootes. Vor dem Bugschutzgerät der Soobrazitelny kommt es zu einer weiteren Detonation. Durch den Detonationsdruck entstehen vorübergehende Ausfälle auf Voroshilov. Die durch Bombennahtreffer kurzfristig manövrierunfähige Kharkov wird von 2 Torpedos des feindlichen U-Bootes verfehlt, das danach einem Gegenangriff der Soobrazitelny zum Opfer fällt. Die Zerstörer Besposhchadny und Bodry werden von Sevastopol aus als zusätzliche Flaksicherung zu Hilfe geschickt und nehmen die entgegenlaufende Voroshilov auf. Seltsam: Kein rumänisches U-Boot war zwischen 25.6. und 27.6. auf See. Am 28.6. meldet das sowjet. U-Boot Shch-206 (Kptlt. Karakaj) Antritt des Rückmarsches von seiner Position vor Konstanza nach Kap Shabla. Seither gilt es als vermisst (vgl. 9.7.41).

25.– 28.6.1941
Nordmeer / Funkaufklärung
Der brit. Kreuzer Nigeria wird mit den 3 Zerstörern Bedouin, Jupiter und Tartar zum Wetterbeobachtungsschiff WBS 3/ Lauenburg (344 BRT) dirigiert, dessen Wettermeldungen durch HF/DF eingepeilt werden. Bei dichtem Nebel wird die Lauenburg am 28.6 bei der Insel Jan Mayen jedoch erst aufgespürt, nachdem eine weitere Peilung des Zerstörers Bedouin erfolgt ist. Unter Artilleriebeschuss der brit. Schiffe verlässt die dt. Mannschaft die Lauenburg, unmittelbar darauf geht der Zerstörer Tartar längsseits und kann wertvolle Schlüsselunterlagen bergen, die es der brit. Funkaufklärung in Bletchley Park erlauben, die Meldungen aus dem Schlüsselkreis »Heimische Gewässer« auch im Monat Juli zu dechiffrieren. Doch aus Furcht um den Erfolg der geheimen Funkaufklärung (Deckname »Ultra«) werden Vorstöße dieser Art in Zukunft streng verboten.

25.6.– 2.7.1941
Mittelmeer
Ital. Geleitzug mit den 4 großen Truppentransportern Esperia, Marco Polo, Oceania und Neptunia läuft mit Nahsicherung durch die Zerstörer Aviere, Geniere, Gioberti und Da Noli sowie Fernsicherung durch die Schweren Kreuzer Trieste und Gorizia mit den Zerstörern Corazziere, Carabiniere und Ascari von Neapel nach Tripolis. Wegen Gefahr von Angriffen Zwischenstopp bis zum 27.6. in Tarent. Bei mehreren brit. Luftangriffen entstehen leichte Schäden auf dem Fahrgastschiff Esperia. Die angesetzten brit U-Boote Upholder und Unbeaten sichten den Konvoi nicht. Bei Ankunft des Konvois verfehlt das brit. U-Boot Urge (Lt. Tomkinson), das zuvor bei Taormina einen Sabotagetrupp an Land gesetzt hat, vor Tripolis die Gorizia mit 4 Torpedos.

Der Geleitzug läuft am 30.6. wieder zurück und erreicht ohne Schäden am 2.7. Neapel. Zur gleichen Zeit läuft ein schneller Nachschubgeleitzug mit den ital. Motorschiffen Francesco Barbaro, Sebastiano Venier, Andrea Gritti, Rialto, Barbarigo und der dt. Ankara unter Sicherung durch die Zerstörer Freccia, Strale, Dardo und Turbine von Neapel nach Tripolis. Diese beiden Geleitzüge sind die ersten, für die in Bletchley Park Funkverkehr-Entschlüsselungen so rechtzeitig vorliegen, dass operative Maßnahmen möglich werden, die aber in diesem Fall noch keinen Erfolg haben.

25.6.– 8.7.1941
Mittelatlantik
Die US Task Group TG.2.7 mit den Kreuzern Philadelphia und Savannah und den Zerstörern Lang und Wilson führt eine Neutralitätspatrouille durch; Auslaufen von Hampton Roads, Einlaufen nach Bermuda.

26.6.1941
Allgemeine Lage / Finnland
Kriegserklärung Finnlands an die Sowjetunion als »Waffengefährte«, nicht als Bundesgenosse des Deutschen Reiches. Insofern darf Finnland nicht ohne weiteres dem Bündnis der »Achse« zwischen Deutschland, Italien und (später) Japan zugerechnet werden. Bereits mit der Wahl eines neuen finnischen Staatspräsidenten, Risto Ryti, am 13.2.1943 wird Einigung darüber erzielt, Finnland bei der ersten Gelegenheit wieder aus dem Krieg herauszuführen. Doch erst unter dem Staatspräsidenten Marschall Mannerheim, zugleich OBfh. der finn. Wehrmacht, beendet Finnland am 19.9.1944 den Krieg gegen die Sowjetunion.

26.– 29.6.1941
Ostsee
Sowj. Verband mit Minenleger Marti (Kpt. 1.Rg. N.I. Meshcherski) legt am 26.6. Sperrstücke im westl. Finnenbusen zwischen Odensholm und Hangö.

Ruotsinsalmi (fin. Minenleger) ..

14. Finnischer Minenleger Ruotsinsalmi 

 

Finn. Minenleger Riilahti und Ruotsinsalmi werfen in der Nacht zum 26.6. die »Kipinola«-Sperre, am 27.6. nordöstl. Odensholm die »Kulemajärvi«-Sperre und am 29.6. nördlich Kap Purikari die »Valkjärvi«-Sperre mit jeweils 200 Minen und weiteren Sperrschutzmitteln. Am 26.6. legen auch die finn. U-Boote Vesihiisi und Iku-Turso 2 weitere Sperren mit 20 bzw. 18 Minen südlich von Stenskär und Suur-Tytärsaari. Am 28.6. legt Vetehinen zwischen Suursaari und Tytärsaari (»Klein Tütters«) mit 17 Minen die Sperre F.6.

Dtsch. Minenschiff Brummer (KKpt. Dr. Tobias) legt in der Nacht zum 27.6., begleitet von der 2. S-Flottille mit S 42, S 43, S 44, S 104, S 105, S 106 und der 5. S-Flottille mit S 28, S 46, S 47, nördlich des Moonsundes die Minensperre D 2 mit 100 EMC-Minen und 50 Sprengbojen. Bei der Sicherung geraten einige Boote der 2. S-Flottille auf die am 24./25.6. ausgelegten sowj. Sperren (siehe 24.6. bzw 25.6), S 43 und S 106 sinken.

Auf dem Rückmarsch von einer Minenverseuchung westl. der Irbenstraße treffen die Boote der 3. S-Flottille am 26.6. auf den estn. Dampfer Lidaza, der von S 34 (Lt.z.S. Lüders) oder S 61 (Oblt.z.S. v. Gernet) torpediert wird. S 54, S 60 und S 61 schießen Torpedos in den Hafen von Windau und erzielen dabei 3 Treffer auf der Mole, 1 Treffer auf einem Dampfer. Deutsche Bomber versenken am 29.6. bei Sareemaa (Ösel) den estnischen Frachter Marta (1414 BRT).

26.6.– 1.7.1941
Mittelmeer
Operation »Railway«: Force H mit Schlachtkreuzer Renown, Träger Ark Royal, Kreuzer Hermione und 6 Zerstörern läuft am 26.6 von Gibraltar in das Gebiet südl. der Balearen, wo trotz schlechten Wetters 22 Hurricane-Jäger, die der Träger Furious von England nach Gibraltar transportiert hat, gestartet werden. Sie erreichen Malta wohlbehalten unter Führung eines Blenheim-Bombers. Force H kehrt am 28.6. nach Gibraltar zurück, läuft aber bereits am 29.6. zu einer 2. Operation mit dem Träger Furious aus. Am 30.6. werden 26 Hurricane-Jäger von Ark Royal und 9 weitere von Furious gestartet, die ebenfalls wohlbehalten Malta erreichen. Doch ein Unglück beim Start von der Furious (eine Hurricane rast in den Inselaufbau) macht es unmöglich, weitere 8 Maschinen nach Malta zu bringen. So kehrt Force H am 1.7. nach Gibraltar zurück.

27.6.1941
Biskaya
Der dt. Blockadebrecher Regensburg (8068 BRT, Kpt. Harder) erreicht, von Dairen im japanisch besetzten Mandschuko kommend, wohlbehalten Bordeaux.

27./28.6.1941
Luftkrieg Deutschland
Brit. Bomber greifen Bremen, Cuxhaven, Emden und Wilhelmshaven an.

27.– 30.6.1941
Nordmeer
Aus dem Kola-Fjord werden rund 150 sowj. zivile Schiffe, Boote und Fischereifahrzeuge in das Weiße Meer evakuiert. Die Operation glückt ohne Verluste.

27.6.– 4.7.1941
Mittelatlantik
Operationen gegen den Konvoi SL.78 im Seegebiet der Kapverden. Das zurückmarschierende U 69 (Kptlt. Metzler) sichtet den Konvoi auf der Fahrt nach Las Palmas zur Öl-Ergänzung aus dem dt. Tanker Charlotte Schliemann und versenkt die brit. Empire Ability (7603 BRT, ex dt. Uhenfels, gekapert am 5.11.1939) und River Lugar (5423 BRT). Am gleichen Tag gewinnt das von der Versorgung aus dem span. Tanker Corrientes (»Lima«) in Las Palmas kommende U 123 (Kptlt. Hardegen) Fühlung am Konvoi und versenkt den franz. Erzfrachter P.L.M.22 (5646 BRT) und die niederl. Oberon (1996 BRT). Am 29.6. kommt U 123 nochmals heran und versenkt die brit. Rio Azul (4088 BRT), während das ausmarschierende U 66 (KKpt. Zapp) die vom SL.78 versprengten griech. Dampfer George J. Goulandris (4345 BRT) und Kalypso Vergotti (5686 BRT) versenkt. Die von Norden her auf den SL.78 angesetzten U-Boote U 95, U 97, U 98 und UA kommen nicht heran. Aus dem Konvoi SL.78 versenken also 3 Boote 7 Handelsschiffe mit 30.699 BRT. Irrtümlich versenkt das zurückmarschierende U 103 (KKpt. Schütze) am 29.6. westl. Madeira den ital. Blockadebrecher Ernani (6619 BRT). U 66 versenkt am 30.6. im gleichen Seegebiet noch den britischen Einzelfahrer St. Anselm (5614 BRT).

28.6.1941
Mittelmeer
Auslegung der Minensperre S.2 (442 Minen und Sperrschutzmittel) im Kanal von Sizilien durch die ital. 7. Division (DivAdm. Casardi) mit den Kreuzern Duca d’Aosta, Attendolo und den Zerstörern Pigafetta, Pessagno, Da Mosto, Da Verazzano und Da Recco.

29.6.– 3.7.1941
Nordatlantik
Die dt. U-Boote U 201, U 562, U 564, U 561, U 559, U 557, U 553, U 202, U 111, U 108, U 98, U 96 und U 77 operieren in einer weiträumigen Aufstellung im mittleren Nordatlantik mit sehr geringem Erfolg. Am 29.6. versenkt U 564 die isländische Hekla (1215 BRT). Am selben Tag wird von einer Fw 200 der I./KG.40 ein Konvoi, vermutlich der OG.66, gesichtet, aber mit einem Standortfehler von 76 sm gemeldet. Am 30.6. und 1.7. melden Fw 200 den Konvoi erneut und genau, ihre Peilzeichen werden von U-Booten empfangen, auch der dt. Entzifferungsdienst liefert Standorte des Konvois, doch kommt von den angesetzten Booten nur U 108 kurz in die Nähe, wird aber wieder abgedrängt, U 79, U 96, U 557 und U 77 kommen nicht heran. Am 3.7. wird die Operation vom B.d.U. abgebrochen.

30.6.1941
Luftkrieg Deutschland
RAF Bomber Command führt mit Halifax-Maschinen einen Tagesangriff auf Kiel durch.

30.6.1941
Ostsee
Die Sowjetunion beginnt mit der Räumung von Riga und Dünamünde (vgl. 1.-2.7.)

30.6.1941
Südatlantik
Der brit. Kreuzer Dunedin bringt ostwärts St. Paul den vichy-franz. Dampfer Ville de Tamatave (4993 BRT) auf.

30.6.1941
Nordatlantik

Seit dem 1.1.1941 liefen nach Großbritannien 37 HX-Konvois (HX.100-136) mit 1413 Schiffen, von denen 30 verlorengingen und 14 beschädigt wurden, 18 SC-Konvois (SC.18-35) mit 576 Schiffen, von denen 11 verlorengingen und 3 beschädigt wurden, 17 HG-Konvois (HG.50-66) mit 340 Schiffen, von denen 10 verlorengingen und 3 beschädigt wurden, 20 SL-Konvois (SL.61-79) mit 750 Schiffen, von denen 26 verlorengingen und 2 beschädigt wurden. Von Großbritannien aus liefen 92 OB-Konvois (OB.268-341) mit 2616 Schiffen, von denen 30 verlorengingen und 23 beschädigt wurden und 18 OG-Konvois (OG.49-66) mit 691 Schiffen, von denen 3 verlorengingen und 1 beschädigt wurde.

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