1941September

Aktualisiert am 15.Sept.2021

 

 

 

 

1.9.1941
Allgemeine Lage / Funkaufklärung
Die Briten führen neue Indikatortabellen für die langen Subtraktionstafeln ein, aber ein methodischer Fehler erleichtert dem deutschen B-Dienst die Aufgabe, den »Naval Cypher No.3« für die Konvoisteuerung zu entschlüsseln.

1.9.1941
Allgemeine Lage / Finnland
Besuch des Chefs des OKW, Feldmarschall Keitel, in Finnland, um mit dem Oberbefehlshaber der finnischen Streitkräfte, Feldmarschall Mannerheim, Operationen auf der Karelischen Landenge und gegen Hanko zu besprechen. Mannerheim stellt klar, dass die finnische Regierung kein Vorgehen über die alten Grenzen von 1939 hinaus erlauben wird und dass die finnischen Streitkräfte in der nächsten Zeit nicht zum Angriff auf Hanko in der Lage sind; daher müsste diese Operation von den Deutschen durchgeführt werden, entweder von Süden her oder durch Entsenden nach Hanko selbst.

USS Tuscaloosa   

1. Kreuzer USS Tuscaloosa vor Island

 

1.9.1941
Nordatlantik
Die US Atlantik Flotte übernimmt die Verantwortung für die Sicherung der schnellen Nordatlantik-Konvois zwischen Argentia (Neufundland) und Island. Der Oberbefehlshaber US Atlantic Fleet, Adm. King, erlässt Operationsbefehl für die »Denmark Strait Patrol« zwischen Grönland und Island (siehe 1.-11.9.).

1.9.1941
Nordatlantik
Reorganisation der kanadischen Geleitkräfte: EG.14 - Zerstörer Assiniboine, Havelock (RN) und St. Laurent; EG.15 - Zerstörer Burwell (RN) und Saguenay, Korvetten Dianthus, Honeysuckle und Snowberry (alle RN); EG.16 - Zerstörer Broadwater (RN), Korvetten Chilliwack, Rimouski und Spikenard; EG.17 - Zerstörer Broadway (RN), Korvetten Polyanthus (RN), Cobalt und Trail; EG.18 - Zerstörer Churchill (RN), Korvetten Camellia (RN), Arrowhead und Eyebright; EG.19 - Zerstörer Burnham (RN), Korvetten Mayflower, Agassiz und Levis; EG.20 - Zerstörer Columbia, Korvetten Gladiolus (RN), Mimose (FFN) und Wetaskiwin; EG.21 - Zerstörer St.Croix, Korvetten Chambly, Pictou, Buctouche und Galt; EG.22 - Zerstörer Ramsey (RN), Korvetten Candytuft (RN), Bittersweet und Fennel; EG.23 - Zerstörer Chesterfield (RN), Korvetten Reading, Hepatica und Prescott; EG.24 - Zerstörer Skeena, Korvetten Alberni, Orillia und Kenogami; EG.25 - Zerstörer Niagara, Korvetten Alysse /FFN), Celandine (RN) und Collingwood.

1.9.1941
Mittelmeer
Aufstellung der 10. Unterseebootsflottille (Capt. Simpson) mit den Booten Ursula, Unique, Upholder, Urge, Utmost, Upright und Unbeaten der Royal Navy in Malta.

1.9.1941
Kanal
Bei einem brit. Luftangriff auf ein dt. Geleit bei Barfleur wird das Vorpostenboot V 1512 schwer beschädigt.

3.9.1941
1.– 4.9.1941
Mittelmeer
Ital. Konvoi mit den 5 Motorschiffen Andrea Gritti, Rialto, Vettor Pisani, Francesco Barbaro und Sebastiano Venier von Neapel nach Tripolis, gesichert durch die Zerstörer Da Recco, Dardo, Folgore und Strale, später verstärkt durch Ascari und Lanciere, wird in der Nacht zum 3.9. südlich von Kap Spartivento von Torpedoflugzeugen aus Malta angegriffen. Die Andrea Gritti (6338 BRT) wird von einer Swordfish versenkt (347 Tote, nur 2 Überlebende), die Francesco Barbaro wird beschädigt und später von Dardo und Schleppern unter Sicherung durch die Zerstörer Ascari und Lanciere nach Messina eingebracht. Östlich von Sardinien versenken brit. Bomber am 3.9. die ital. Commandante Bafile (1790 BRT).

1.– 5.9.1941
Schwarzes Meer
Einsatz der Kreuzer Chervona Ukraina und Komintern sowie der Zerstörer Soobrazitelny, Besposhchadny, Nezamozhnik, Boiki und Shaumyan zur Unterstützung der Küstenarmee, insbesondere bei Dofinovka und Ilyichevka. Einsatz von Nebelbojen zur Deckung gegen die rumänischen Küstenbatterie bei Fontanka. Die Beschießungen führen zu erheblichen Verlusten bei rumänischen Truppen. Am 5.9. weiteres Gefecht des sowj. Kreuzers Komintern mit der rumänischen Küstenbatterie bei Fontanka.

28.8.- 14.9.41
1.– 6.9.1941
Nordatlantik
Operationen der U-Boot-Gruppe »Markgraf«. Aus den südwestlich Island versammelten U 652, U 105, U 432, U 38, U 84, U 501, U 43, U 202, U 82, U 207, U 569, U 433, U 85 und U 81 wird ein Sperrgürtel gebildet. Aber bereits am 1.9. werden die Funksprüche des B.d.U. vom 28., 30. und 31. August in Bletchley Park dechiffriert. Die Konvois ON.10S und ON.11F werden daraufhin westwärts und die Konvois HX.146 (Sicherung EG.17 mit dem brit. Zerstörer Broadway, Korvette Polyanthus und den kanad. Korvetten Cobalt und Trail) und SC.41 (Sicherung EG.21 mit Zerstörer St.Croix und den Korvetten Pictou, Buctouche, Galt) ostwärts um den Vorpostenstreifen »Markgraf« herum geleitet.

  USS Greer
  

2. Zerstörer USS Greer

Greer-Zwischenfall: Am 4.9. Warnmeldung des Patrouillen- Flugzeugs Hudson ,M’ / 269. Sq. RAF an den nach Island marschierenden US-Zerstörer Greer (LtCdr. Frost) über ein in der Nähe geortetes dt. U-Boot. Zu dieser Zeit geleiten gerade die US Task Units TU.1.1.5 (mit den Zerstörern Bernadou und Lea) 1 amerikanisches und 1 isländisches Schiff von Reykjavik nach Argentia, und TU.1.1.7 (mit den Zerstörern Lansdale, Gleaves, Madison und Charles F.Hughes) 2 amerikanische Schiffe von Argentia nach Island. Greer läuft auf die angegebene Position zu und ortet das getauchte U 652 (Oblt.z.S. Fraatz). Das Flugzeug greift U 652 mit Wasserbomben an. U 652 aber vermutet in Greer den Angreifer und versucht den Zerstörer zu torpedieren. Greer weicht aus und bekämpft das U-Boot erfolglos mit Wasserbomben. Nachdem TU.1.1.5 und Konvoi ON.10S das gefährdete Gebiet passiert haben, wird die U-Boot-Gruppe »Markgraf« 150 sm weiter nach Westen befohlen. Als dieser Befehl am 6.9. entschlüsselt wird, können TU.1.1.7 und Konvoi HX.147 (Sicherung durch EG.20 mit Zerstörer Columbia und den Korvetten Wetaskiwin (RCN), Mimose (FFN) und Gladiolus) nordwärts umgeleitet werden und umgehen so den neuen Aufklärungsstreifen. Am 5.9. versenkt U 501 (KKpt. Hugo Förster) den norw. Nachzügler Einvik (2000 BRT) aus dem Konvoi SC.41. Am 6.9. rettet der US-Zerstörer Lansdale 3 Überlebende des von U 38 am 18.8. südwestlich von Island versenkten panam. Frachters Longtaker.

1.– 11.9.1941
Nordatlantik
Die letzten 2 Patrouillen im mittl. Nordatlantik mit Schlachtschiff Mississippi (27.8.-11.9.) und den Zerstörern O’Brien, Wake, Stack, Sterett und Rowan sowie Arkansas (2.-11.9.) mit den Zerstörern Rhind und Mayrant. Die US Atlantik-Flotte bildet die »Denmark Strait Patrol« (KAdm. Giffen) am Stützpunkt Hvalfjordur (Island): Schwere Kreuzer Wichita, Tuscoloosa, Desron 2 (Capt. Ainsworth) und Desdiv 22 (insgesamt 13 Zerstörer) sowie jeweils 2 der 3 Schlachtschiffe Idaho, New Mexico und Mississippi (Überblick US Task Forces).

1.– 18.9.1941
Nordatlantik
Aufstellung der U-Boot-Gruppe »Kurfürst« mit U 77, U 568, U 553, U 206, U 567, U 563 und U 96 im Gebiet westl. des Nordkanals und der U-Boot-Gruppe »Bosemüller« mit U 71, U 557, U 561, U 95, U 751, U 83, U 562 und U 558 westlich bis südwestlich Irlands. Das auf dem Rückmarsch befindliche U 73 sichtet den Konvoi SL.84. Daraufhin wird am 1.9. die Gruppe »Bosemüller« angesetzt, findet jedoch in unsichtigem Wetter nichts. Auf den von einer Fw 200 der I./KG.40 gesichteten Konvoi OG.73 wird die Gruppe »Kurfürst« angesetzt. Am 2.9. prallt U 557 im Nebel auf den Konvoi, U 83 sichtet eine Korvette der Sicherung, auch von der Luftaufklärung wird der Konvoi gemeldet, daraufhin werden die Gruppen »Kurfürst« und »Bosemüller« zur Gruppe »Seewolf« zusammengefaßt und auf den OG.73 angesetzt, finden ihn jedoch nicht, ebensowenig einen am 3.9. von U 98 gesichteten Geleitzug. U 567 (Kptlt. Fahr) versenkt am gleichen Tag den brit. Einzelfahrer Fort Richepanse (3485 BRT). In der Nacht zum 6.9. versenkt U 141 (Oblt.z.S. Schüler) den isländischen Fischdampfer Jarlinn (190 BRT) und das brit. Vorpostenboot King Erik (228 BRT) vor Island.

Am 11.9. wird die Gruppe »Seewolf« mit den restlichen Booten U 69, U 94, U 557, U 561, U 565, U 95 und U 98 ins Gebiet nordwestlich der Hebriden gezogen. Am 14., 15. und 18.9. werden von der Luftaufklärung Konvois gesichtet, am 14.9. auch von U 565, es kommen jedoch keine anderen Boote heran, U 561 und U 95 werden von Flugzeugen angegriffen. Nur U 98 (Kptlt. Gysae) kann am 16.9. aus dem Konvoi SC.42 noch die brit. Jedmoor versenken (siehe 6.-16.9.). Fw 200 beschädigen am 15.9. den in brit. Marinediensten fahrenden norw. Motortanker Vinga (7321 BRT).

1.– 24.9.1941
Mittelatlantik
Die dt. U-Boote U 108, U 111 und U 125 operieren im Gebiet um St. Paul. U 111 (Kptlt. Kleinschmidt) versenkt am 10.9. die niederl. Marken (5719 BRT) und am 20.9. die brit. Cingalese Prince (8474 BRT). Am 24.9. verlegen die Boote in den Raum der Kap Verden und vor Freetown, um mit U-Booten der folgenden Welle zusammen zu operieren.

1.– 30.9.1941
Gewässer um Großbritannien
Dt. Flugzeuge werfen insgesamt 555 Luftminen. Darauf sinken vor der Humbermündung am 7.9. der Trawler Ophir II (213 BRT) und am 8.9. das Hilfsschiff Corfield (1791 BRT), am 15.9. vor Cromer die Birtley (2873 BRT) und in der Mündung des Clyde der Schlepper Flying Kite (260 BRT), am 17.9. vor Harwich die Bradglen (4741 BRT), am 20.9. im südlichen St.-Georgs-Kanal das Fährschiff Portsdown (342 BRT), am 21.9. in der Themsemündung der Tanker Vancouver (5729 BRT) und am 28.9. nördlich der Mündung des Mersey der Trawler Murielle (96 BRT). Beschädigt werden am 15.9. in der Clydemündung der Schlepper Atlantic Cock (182 BRT), und nördl. Harwich der belg. Tanker Pontfield (8290 BRT), dessen Vorschiff nach Auseinanderbrechen des Schiffs sinkt, am 24.9. vor Milford Haven die Daltorhall (7253 BRT) und am 26.9. im Bristolkanal die Oriole (489 BRT).

1.9.– 30.11.1941
Südatlantik
US Task-Force TF.3 (KAdm. Ingram) führt regulär sich überlappende, etwa dreiwöchige Patrouillen zwischen Trinidad und Recife (Brasilien), dann zu einem Punkt südwestlich der Cape Verde Inseln, und zurück in das Gebiet zwischen Trinidad und Recife durch. Es patrouillieren 4 Task Groups, jede mit einem Kreuzer und einem Zerstörer: TG.3.6.(A) mit Milwaukee und Warrington vom 1.-21.9 und vom 7.-27.10; TG.3.5.(B) mit Omaha und Somers vom 23.9.-11.10. und vom 20.10.-15.11.; TG.3.7.(C) mit Memphis und Davis vom 1.-19.10 und vom 5.-23.11; TG.3.8.(D) mit Cincinatti und Jouett vom 9.-27.10 und vom 4.-30.11 (abgebrochen weil Cincinatti und Warrington nach Yorktown zurückkehren).

2./3.9.1941
Ostsee
Erste Verstärkung der »Juminda«-Sperre, um einen Ausbruch sowj. Kriegsschiffe von Kronstadt durch den Finnenbusen, den Rückmarsch der noch im Raum der baltischen Inseln befindlichen leichten Seestreitkräfte und den Verkehr von Kronstadt nach Hangö zu behindern. Der finn. Minenleger Riilahti legt westlich der »Juminda«-Sperre 84 neue Minen. Das dt. Minenschiff Kaiser (KKpt.d.R. Dr. Brill) sichert die Sperre mit 120 Sprengbojen. Bei einem Vorstoß in die Koivisto-Enge versenkt das finn. S-Boot Syöksy den sowj. Dampfer Meero (ex-estn., 1866 BRT).

18.8.- 8.9.41
2.– 12.9.1941
Nordatlantik
Auf den am 2.9. aus Gibraltar auslaufenden Konvoi HG.72 (mit den Zerstörern Faulknor, Boreas, Wild Swan, Avon Vale, Encounter, Nestor) operieren vom 4.- 6.9. die ital. U-Boote Calvi, Baracca, Cappellini und Da Vinci, sie finden ihn aber nicht. Am 8.9. wird Baracca westlich von Gibraltar bei Einnahme eines neuen Vp.-Streifens von dem brit. Zerstörer Croome mit Wasserbomben zum Auftauchen gezwungen und nach einem kurzen Artilleriegefecht mit Rammstoß zum Sinken gebracht. 

1.-18.9.41
Vom 10.-12.9 operieren Da Vinci, Morosini, Torelli and Malaspina westl. Gibraltar auf einen Konvoi, der am 10.9. ausgelaufen ist (es kann sich dabei nicht nochmals um HG.72 handeln, der schon am 2.9. auslief), und werden von der Sicherung mit den Zerstörern Faulknor (SOE Capt de Salis), Avon Vale, Encounter und Nestor und der Geleitgruppe EG.36 mit der Sloop Deptford und 5 Korvetten, zu denen am 12.9. die aus Plymouth ausgelaufenen Zerstörer Boreas und Wild Swan stoßen, abgedrängt.

 
3. Sowjet. U-Boot Typ Shchuka V-bis.

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24.8.- 15.9.41
2.– 14.9.1941
Schwarzes Meer
Im Westteil des Schwarzen Meeres kreuzen seit August die sowj. U-Boote Shch-212 und Shch-216, vor der bulgarischen Küste operieren S-32 und S-33, das am 4.9. die ungarischen Dampfer Cordelia und Szeged verfehlt, im Nordwesten M-34 und M-36. Die Boote vor Konstanza werden Anfang September abgelöst von S-34, das am 7.9. das rumän. Kanonenboot Dumitrescu verfehlt, sowie von Shch-208 und Shch-213, während im Gebiet von Fidonisi zuerst M-35, dann M-58 und M-62 operieren. Im Nordwestteil patrouilliert M-51, das am 11.9. von M-111 abgelöst wird.

2.– 28.9.1941
Nordsee / Norwegen
Angriffe des RAF Coastal Command auf Schiffsverkehr. In norw. Gewässern wird am 2.9. die dt. Oslebshausen (4989 BRT) bei Stavanger mit Lufttorpedo und am 12.9. die finn. Tauri (2517 BRT) vor Bergen durch Bomben versenkt. Am 17.9. wird der kleine norw. Tanker Vard durch Bomben beschädigt. In der südl. Nordsee gehen am 15.9. die dt. Johann Wessels (4659 BRT) bei Norderney durch Luftangriff verloren, am 12.9. wird die Narvik nördlich von Ameland durch Luftangriff beschädigt.´

Erfolge brit. Luftminenverseuchung: Am 2.9. geht in der Osterems Bergungsschlepper Peter Wessels (135 BRT) verloren. Am 19.9. sinkt östl. Grenaa (Kattegatt) der Fischdampfer Bunte Kuh (262 BRT) beim Fischfang. Am 28.9. wird die norw.? Aspe (xxx BRT) nördl. Ameland durch Luftminentreffer beschädigt.

3.– 10.9.1941
Rotes Meer
Dt. Luftangriffe mit Ju 88 der I. und II./LG.1 auf Schiffsziele vor Suez. Am 3./4.9. wird die brit. Harpalycus (5629 BRT) schwer beschädigt, am 5./6.9. wird der mit Kriegsmaterial beladene US-Frachter Steel Seafarer (5718 BRT) 200 sm südl. von Suez versenkt und am 10.9. der panam. Frachter Honduras (4524 BRT) beschädigt.

3.– 11.9.1941
Nordmeer / Norwegen
Nach Beendigung eines brit. Kommando-Unternehmens gegen Spitzbergen (vgl. 19.8.- 3.9.) führt die Deckungsgruppe unter RAdm. Wake-Walker mit Träger Victorious und den Kreuzern Devonshire, Suffolk am 3. und 7.9. mit Trägerflugzeugen 2 Vorstöße gegen die dt. Schiffahrt im Raum Tromsö. Der Erfolg bleibt gering. Torpedo-Flugzeuge der Victorious versenken vor dem Vestfjord den norw. Routendampfer Baroey (424 BRT), über 30 dt. Soldaten und 120 norw. Fahrgäste kommen dabei ums Leben. RAdm. Vian stößt mit den Kreuzern Nigeria und Aurora am 6./7.9. an die Polarküste vor und trifft dabei vor dem Porsangerfjord auf einen kleinen dt. Geleitzug. Die Kreuzer vernichten das Artillerieschulschiff Bremse (KKpt. v. Brosy-Steinberg †). Die Transporter Trautenfels (6418 BRT) und Barcelona (3101 BRT) mit etwa 1500 Mann der 6. Geb.-Div. an Bord entkommen bei schlechter Sicht in den Fjord. Am 10.9. treffen die brit. Verbände wieder in Scapa Flow ein.

Operation »Strength«: Träger Argus, begleitet vom Kreuzer Shropshire und den Zerstörern Matabele, Punjabi und Somali, startet dicht vor dem Kola-Fjord 24 Hurricane-Jäger des 151st Fighter Wing zur Verlegung nach Vaenga bei Murmansk. 24 weitere Flugzeuge werden zerlegt und auf einem Dampfer nach Arkhangelsk und von dort bis 11.9. weiter nach Vaenga überführt. Minenkreuzer Adventure bringt eine Ladung Minen nach Murmansk.

3.– 26.9.1941
3.– 17.9.1941
Nordmeer
Alliierte U-Boot-Operationen. Von Polyarnoe aus operieren die brit. U-Boote Trident und Tigris. Am 3.9. verfehlt das dt. U 566 die an ihren Stützpunkt zurückkehrende Trident. Vor dem Breisund versenkt Tigris (Cdr. Bone) den norw. Dampfer Richard With (905 BRT) und verfehlt am 15. und 17.9. zwei Konvois im Lopphavet.

Vor der norw. Polarküste sind u.a. die sowj. U-Boote D-3, Shch-402, M-173, K-1, Shch-422, M-174 (2x), K-2, Shch-401, M-171, M-172 und M-175 eingesetzt. K-1 (Kpt. 3.Rg. M.P. Avgustinovich) operiert ohne Erfolg 28 Tage im Gebiet des Vestfjords. K-2 (Kpt. 3.Rg. Utkin mit dem Chef der 1. U-Boot-Div., Kpt. 2.Rg. Gadzhiev an Bord) legt am 10.9. die erste sowj. U-Minensperre vor Vardö (später geräumt) und greift am 12.9. vor dem Persfjord den Dampfer Lofoten (1517 BRT) mit Artillerie an, doch das Schiff kann entkommen. Shch-422 (Kptlt. Malyshev) erzielt nach 2 fehlgeschlagenen Angriffen am 3. und 5.9. den ersten Erfolg mit der Versenkung des norw. Dampfers Ottar Jarl (1459 BRT) am 12.9. vor dem Tanafjord. M-171 und M-172 verfehlen bei einem Torpedoangriff am 13. und 14.9 vor Liinahamari und Bokfjord ihre Ziele. M-173 (Kptlt. I.A. Kunets) setzt an der Küste der Varanger-Halbinsel 13 Agenten ab.

Im Zeitraum vom 3. bis 12.9. kommen die durch den Weißmeerkanal nach Norden überführten U-Boote K-22, L-22, L-20, K-3, S-101 und S-102 in Belomorsk an. Sie werden zusammen mit den bereits Ende August eingetroffenen Booten K-21 und K-23 am 15.9. bei der Nordflotte offiziell in Dienst gestellt. Die Boote L-20, L-22, S-101 und S-102 müssen noch die Endausrüstung durchlaufen und können mit Operationen erst im Jahr 1942 beginnen.

4.– 8.9.1941
Norwegen
Der Schwere Kreuzer Admiral Scheer verlegt unter Geleit von 3 Torpedobooten vorübergehend nach Oslo. B-17-Bomber der 2nd Group des RAF Bomber Command versuchen am 5. und 8.9. erfolglos das Schiff anzugreifen. Es kehrt unversehrt nach Swinemünde zurück.

4.– 15.9.1941
Gewässer um Großbritannien
Versenkungserfolge deutscher Bomber: Westl. Großbritannien werden am 4.9. bei der Insel Bardsey die Abbas Combe (489 BRT) versenkt und die niederl. Ton S. (466 BRT) beschädigt. Im St.-Georgs-Kanal gehen am 6.9. die Empire Gunner (4492 BRT) und am 15.9. die Daru (3854 BRT) verloren. Östlich der Färoer-Inseln wird am 13.9. der brit. Marinetransporter Bloomfield (1417 BRT) versenkt.

5.– 12.9.1941
Norwegen
Vor Utsira operiert das niederl. U-Boot O.14, stößt aber nicht auf Ziele. Das Boot wird am 12.9. durch die brit. Minerve abgelöst.

5.– 15.9.1941
Allgemeine Lage / Mittelmeer
Am 5.9. ordnet die Skl. die sofortige Verlegung von 6 dt. U-Booten ins Mittelmeer an (siehe 16.9.-5.10.). Aufgabe ist die Störung des brit. Nachschubverkehrs nach Tobruk; als Stützpunkt ist Salamis (bei Athen) vorgesehen. Am 13.9. befiehlt Hitler eine beschleunigte Ausführung dieser Maßnahme. Am 15.9. läuft U 79 als erstes Boot (abgesehen von einem kurzen Zwischenspiel im Herbst 1939) von Lorient aus ins Mittelmeer.

5.– 17.9.1941
Mittelmeer
Alliierte U-Boot-Operationen. Im westlichen Mittelmeer versenken die niederl. O.21 (Kptlt. Van Dulm) und O.24 (Kptlt. de Booy) am 5.9. die ital. Isarco (5738 BRT) und am 9.9. bei Elba die Italo Balbo (5114 BRT). Beschädigt werden am 5.9. Fischdampfer Carla (347 BRT) und am 7.9. der Frachter Ernesto (7271 BRT). Daraufhin wird die Schiffahrt im Tyrrhenischen Meer kurzfristig eingestellt. Im östlichen Mittelmeer torpediert das brit. Perseus (LtCdr. Nicolay) am 5.9. vor den Dardanellen den ital. Tanker Maya (3867 BRT) im Geleit des T-Bootes Sirio, das den schwerbeschädigten Tanker selbst versenkt, weil er nicht eingeschleppt werden kann. Am 10.9. torpediert Torbay (LtCdr. Miers) im Hafen von Candia (Kreta) den dt. Frachter Norburg (2392 BRT), das Schiff sinkt im Hafen auf Grund, wird aber geborgen. Vor Nordafrika versenkt Thunderbolt (LtCdr. Crouch) im Gebiet der Sirte aus mehreren von den ital. T-Booten Centauro und Polluce gesicherten kleinen Konvois am 7.9. die ital. Sirena (974 BRT), am 10.9. den ital. Segler Svan I (388 BRT) und am 11.9. die dt. Livorno (1829 BRT), am 13.9. verfehlt es einen Minenleger, am 14.9. den dt. Transporter Tinos.

Geleitzugschlachten: Vom 5.-8.9. läuft ein italien. Rückgeleit mit den Frachtern Ernesto, Col di Lana und dem Tanker Pozarica unter Sicherung der Zerstörer Da Recco, Freccia, Folgore, Strale und des Torpedobootes Circe von Tripolis nach Neapel. Nördl. Pantelleria erzielen brit. Torpedoflugzeuge einen Treffer auf Ernesto, die von Strale und Circe nach Trapani eingebracht wird. Vom 10.-13.9. läuft ein italienischer Nordafrika-Konvoi mit Tembien, Caffaro, Nirvo, Bainsizza, Nicolò Odero und Giulia, gesichert von den Zerstörern Oriani, Fulmine und den Torpedobooten Procione, Pegaso, Orsa, Circe und Perseo, von Neapel nach Tripolis. Er wird am 12. und 13.9. mehrmals von brit. Flugzeugen aus Malta angegriffen, sie versenken die Caffaro (6476 BRT) und die Nicolò Odero (6003 BRT, westlich von Tripolis aufgesetzt; dort Totalverlust). Auch Tembien wird getroffen, gerät in Brand und muss vorübergehend aufgesetzt werden. Die Geleitschiffe retten mehr als 500 Überlebende. Am 12.9. beschädigen brit. Bomber den von den T-Booten Cantore und Altair geleiteten Frachter Alfredo Oriani (3059 BRT) auf der Fahrt von Patras nach Bengasi; der Versuch, das Schiff nach Kalamata einzubringen, scheitert; es sinkt am nächsten Tag.

6.9.1941
Allgemeine
Lage / Japan
Der japan. Kronrat beschließt, Krieg gegen die Vereinigten Staaten und ihre Alliierten in Südostasien zu führen, sollten die Verhandlungen mit den USA nicht bis zum 10. Oktober zufriedenstellend abgeschlossen werden.

6.9.1941
Biskaya
Die dt. Zerstörer Erich Steinbrinck und Bruno Heinemann, die Anfang April nach Brest verlegt wurden, beginnen den Verlegungsmarsch nach Deutschland, um bereits nach 5 Monaten notwendig gewordene Instandsetzungen an den Maschinenanlagen durchführen zu lassen. Der Hilfsminensucher M 4030 wird vor Brest durch Minentreffer beschädigt und sinkt nach dem Erreichen des Hafens.

6.– 14.9.1941
Mittelmeer
Ital. U-Boot Dagabur klärt vor der Küste Ägyptens zwischen Tobruk und Port Said auf, die Topazio (KKpt. Berengan) versenkt am 10.9. an der syrischen Küste mit Artillerie das brit. Fährschiff Murefte (691 BRT). In der Nacht zum 10.9. beschädigen dt. Ju 87 bei einem Angriff auf den Tobruk-Nachschubverkehr die Zerstörer Decoy und Kimberley durch Nahtreffer.

. Marinequadratkarte

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4. Ausschnitt aus einer deutschen Marine-Quadratkarte

28.8.- 14.9.41
6.– 16.9.1941
Nordatlantik / Funkaufklärung
Der B.d.U. Admiral Dönitz entscheidet, die U-Boot.Gruppe »Markgraf« südöstlich von Grönland über ein größeres Gebiet zu verteilen, um so einen größeren Teil möglicher Konvoirouten abzudecken. Als dieser Befehl am 8.9. von Bletchley Park entschlüsselt wird, gibt es Schwierigkeiten, die über Funk benannten Referenzpunkte zu identifizieren, aber der »Submarine Tracking Room« (STR) versucht alles, dass die Konvois um die mögliche Gefahrenzone herumgeführt werden können. Die Konvois ON.12S, HX.148 (gesichert von EG.22 mit dem Zerstörer Richmond und den Korvetten Candytuft, Bittersweet und Fennel) und SC.43 (gesichert von EG.18 mit den Zerstörern Churchill und Chesterfield und den Korvetten Arrowhead, Camellia, Eyebright und Celandine) müssen einen weiten Umweg nach Süden nehmen. Am 15.9. wird eine US Task Force mit den Zerstörern Gleaves, Madison, Lansdale und Charles F. Hughes von Hvalfjord aus auf U-Boote hinter dem Konvoi SC.44 (siehe 15.- 26.9.) angesetzt.

Konvoi SC.42 mit 64 Schiffen (Commodore Mackenzie), gesichert von der kanad. EG.24 (LtCdr. Hibbard) mit Zerstörer Skeena und den Korvetten Alberni, Kenogami, Orillia hat wegen eines schweren Sturmwetters keine Möglichkeit, den Vorpostenstreifen »Markgraf« südwärts zu umgehen und wird bis hart an die Packeisgrenze vor Grönland dirigiert.
Am 9.9. früh versenkt U 81 (Oblt.z.S. Guggenberger) die Empire Springbuck (5591 BRT), einen Vorausläufer des Konvois. Am Nachmittag erfaßt U 85 (Oblt.z.S. Greger) den SC.42 bei Cape Farewell. Ein erster Angriff von U 85 schlägt fehl, doch kommen auf die Fühlunghaltermeldungen von U 85 in der Nacht zum 10.9. nacheinander mehrere U-Boote zum Angriff: U 432 (Oblt.z.S. Schultze) versenkt die Muneric (5229 BRT), später die niederl. Winterswijk (3205 BRT) und die norw. Stargard (1113 BRT). U 652 torpediert 2 Schiffe: der brit. Tanker Tachee (6508 BRT) wird von Orillia nach Reykjavik abgeschleppt, das Wrack der Baron Pentland (3410 BRT) wird am 19.9. von U 372 (Kptlt. Neumann) mit Fangschuss versenkt. U 81 versenkt die Sally Maersk (ex-dän., 3252 BRT) und U 82 (Oblt.z.S. Rollmann) das Katapultschiff Empire Hudson (7465 BRT) und verfehlt den Zerstörer Skeena. Das Zurückbleiben von 3 Korvetten zur Bergung Überlebender erleichtert den U-Booten weitere Angriffe.
Am 10.9 hält U 432 tagsüber laufend Fühlung, U 85 greift zweimal an und versenkt die Thistleglen (4748 BRT), wird aber selbst von Skeena und Alberni durch Wasserbomben beschädigt. Zum 1. Mal überrascht Luftsicherung, eine Catalina der 209.Sqn. RAF von Island, ein U-Boot und zwingt U 501 unter Wasser. Die kanad. Korvetten Chambly (Cdr. Prentice) und Moosejaw werden von St. John’s entsandt, um die Sicherung des SC.42 in höchster Gefahr zu unterstützen. Von achtern auflaufend überraschen sie U 501 (KKpt. Hugo Förster) und versenken das Boot (Kommandant und 36 Mann gerettet). Die Korvette Kenogami drängt U 569 mit Wasserbomben ab. In der Nacht zum 11.9. kommt es erneut zu zahlreichen Angriffen: U 82 versenkt den brit. Tanker Bulysses (7519 BRT) und die brit. Gypsum Queen (3915 BRT), U 652 verfehlt, U 432 versenkt die schwed. Garm (1231 BRT), U 433 (Oblt.z.S Ey) torpediert die norw. Bestum (2215 BRT), U 207 (Oblt.z.S. F. Meyer) versenkt die brit. Frachter Stonepool (4803 BRT) und Berury (4924 BRT), U 202 verfehlt. U 82 torpediert 2 Schiffe: die Empire Crossbill (5463 BRT) sinkt, die schwed. Scania (1980 BRT) wird am nächsten Tag von U 202 (Kptlt. Linder) mit Fangschuss versenkt.  In derselben Nacht werden zunächst die Korvetten HMCS Wetaskiwin, FFS Mimose, HMS Gladiolus und U-Jagd-Trawler HMS Buttermere vom Konvoi HX.143 detachiert, und später die brit. EG.2 (Cdr. Banks) mit den in Hvalfjord aufgetankten Zerstörern Douglas, Veteran, Saladin, Skate und Leamington vom Konvoi ON.13F, der seinerseits nur noch von den Korvetten Anemone, Veronica, Abelia und den Trawlern Vizalma und St.Zeno gesichert und nördlich am SC.42 vorbei geführt wird. US Task Unit TU.1.1.6 mit den Zerstörern Ellis, Cole, Broome und Simson sichert 4 Schiffe auf dem Marsch von Reykjavik nach Argentia und wird nun südwärts umgeleitet.
Am 11.9. übernehmen Flugzeuge der 209. und 269. Sqn RAF von Island die Luftsicherung. Veteran (Cdr. Eames) und Leamington (LtCdr. Bowermann) sichten und versenken U 207 (Olt.z.S. Meyer). U 432 hält tagsüber Fühlung. U 652 führt einen fehlgeschlagenen Angriff, U 105 (Kptlt. Schewe) versenkt die panam. Montana (1549 BRT). Gegen die nunmehr 14 Einheiten umfassende Sicherung des Konvois SC.42 unter Cdr. Banks, nicht eingerechnet den Trawler Windermere, der zur selben Zeit einen Nachzügler begleitet, bleiben Angriffe von U 84 (Oblt.z.S. Uphoff) und U 43 (Kptlt. Lüth) in der Nacht zum 12.9 erfolglos. Am 12.9. laufen Skeena, Kenogami und Alberni zur Treibstoffversorgung nach Hvalfjord (Island), während die zuvor aufgetankten Zerstörer St.Croix vom SC.41 und Columbia vom HX.147 zur Ablösung kommen. Auf deutscher Seite halten tagsüber U 432, U 373 und U 433 nacheinander Fühlung, werden aber von der starken See- und Luftsicherung abgedrängt. In der folgenden Nacht kommt es zu keinen Angriffen. Am 13.9. übernehmen die US-Zerstörer Sims, Hughes und Russell die Ablösung, während die 5 Zerstörer der EG.2 zur Treibstoffversorgung laufen. Bei schlechter Sicht im aufziehenden Nebel können die noch auf den Konvoi operierenden U 433, U 572, U 552, U 373 und U 575 den Konvoi nicht mehr finden. Der Zerstörer Skeena stößt mit 5 Frachtern von Island nach Großbritannien zum Konvoi. Am 14.9. läuft Chambly nach Hvalfjord und die 3 US-Zerstörer werden zurückgeordert. Unterdessen gewinnt U 552 (Kptlt. Topp) kurzfristig Fühlung an einer Sicherungsgruppe. Doch die Operation gegen den SC.42 wird abgebrochen. Am 16.9. kann U 98 (Kptlt. Gysae) aus dem SC.42 noch die brit. Jedmoor (4392 BRT) versenken. Gesamtergebnis: Unter Einsatz von 19 U-Booten werden 16 Handelsschiffe mit 68.259 BRT versenkt, U 207 und U 501 gehen verloren.

6.– 16.9.1941
Nordatlantik
Operation »Indigo III«: US Task Force TF.15 (RAdm. Munroe) – bestehend aus Schlachtschiff Idaho, den Schweren Kreuzern Tuscaloosa und Vincennes und den Zerstörern Winslow, Anderson, Mustin, O`Brien, Sampson, Benson, Hilary P. Jones und Niblack – übernimmt Ferndeckung für ein Island-Nachschubgeleit mit 4 Truppentransportern und einer Armeebrigade als Entsatz für die auf Island stationierten »Marines«, 3 Frachtern, Flottentanker Cimarron, Werkstattschiff Delta sowie einer Geleitgruppe mit den US Zerstörern Bainbridge, Overton, Reuben James, Truxton, MacLeish, Walke und Morris. Die Zerstörer führen am 11. und 12.9. mehrere Wasserbombenangriffe gegen 8 Sonarkontakte, die sich aber alle als Falschziele herausstellen, doch am 14.9. sichtet Truxtun ein U-Boot und Truxtun, MacLeish und Sampson werfen Wasserbomben an der Tauchstelle des Bootes. Am 16.9. erreichen der Konvoi Reykjavik und die TF.15 Hvalfjödhur.

7.9.1941
Nordsee
Beim Angriff der 4. S-Flottille (Kptlt. Bätge) mit S 48, S 49, S 50, S 52 und S 107 auf einen brit. Konvoi vor der Norfolk-Küste versenken S 50 (Oblt.z.S. Karcher) die brit. Duncarron (478 BRT) und S 52 (Oblt.z.S. Karl Müller) die norw. Eikshaug (1436 BRT).

7.9.1941
Schwarzes Meer
Der sowj. Flottillenführer Kharkov mit den Zerstörern Boiki und Sposobny bringt den Befehlshaber der Schwarzmeerflotte, VAdm. F.S. Oktyabrski, zu Besichtigungen und Besprechungen nach Odessa. Während ihres Aufenthaltes beschießen die Schiffe zusammen mit dem Zerstörer Dzerzhinski rumän. Stellungen. Der Zerstörer Sposobny wird durch einen Bomben-Nahtreffer in der 2. Maschinen-Abteilung beschädigt

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5. Luftbildaufklärung von Leningrad

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7.– 8.9.1941
Ostsee
Vom Leningrader Handelshafen aus feuert der Kreuzer Maksim Gorki, vom Seekanal aus das Schlachtschiff Marat am 7.9. auf Angriffsspitzen der dt. 18. Armee südlich Leningrad. Am 8.9. unterstützt das K-Boot Krasnoe Znamya von Kap Shepelev den rechten Flügel der sowj. 8. Armee im Oranienbaumer Kessel, das Schlachtschiff Oktyabrskaya Revolutsiya und der Kreuzer Kirov beschießen dt. Sammelräume bei Krasnoe Selo und Peterhof.

Boote der dt. 5. R-Flottille legen nordostwärts Seiskari eine Sperre mit 48 EMC-Minen, die 1. S-Flottille muss die Sicherung wegen hohen Seegangs abbrechen. Am folgenden Tage erhält das Räumboot R 58 auf dem Anmarsch zu einer weiteren Minenunternehmung, die von der 1. S-Flottille mit 40 Sprengbojen gesichert wird, einen Minentreffer und wird schwer beschädigt eingeschleppt.

7.– 26.9.1941
Nordsee
Do 217 des KG.2 versenken am 7.9. bei Lowestoft die Marcrest (4224 BRT) und bei Kinnaird Head den von Island kommenden Fischfrachter Trsat (1369 BRT). Dt. Flugzeuge versenken am 22. und 26.9. nördlich bzw. südlich der Humbermündung die niederl. Vechtstroom (845 BRT) und die British Prince (4979 BRT). Bei Luftangriffen beschädigt werden am 6.9. vor Cromer die Stanmount (4468 BRT) und am 19.9. vor Harwich die Prestatyn Rose (1151 BRT).

8.– 14.9.1941
Mittelmeer
Operation »Status«. Der brit. Träger Ark Royal läuft mit dem Kreuzer Hermione und den Zerstörern Gurkha, Lively, Lance und Forester ins Gebiet südlich der Balearen und startet 14 (brit. Qu.: 26) Hurricane-Jäger. Beim zweiten Vorstoß sind das Schlachtschiff Nelson und Zerstörer Gurkha, Zulu, Legion, Lively, Lance, Foresight und Forester beteiligt. Am 13.9. starten die Träger Ark Royal und Furious 45 (brit. Qu.: 23) weitere Hurricane-Jäger nach Malta. Vor der Küste Algeriens aufgestellte ital. U-Boote Alagi und Serpente kommen nicht heran. Die Aufstellung der U-Boote Axum, Adua, Aradam und Settembrini bei Kap Bon bleibt wirkungslos.

8.9.– 14.11.1941
Ostsee
Transportunternehmungen von Suursaari nach Hangö mit U-Booten der sowjetischen Baltischen Flotte. Dabei gehen P-1 (Kptlt. Loginov, am 17.9.), Kalev (Kptlt. Nyrov, am 1.11.) und L-2 (am 14.11.) durch Minen verloren.

9.– 11.9.1941
Kanal
Angriff eines gemischten britischen  Schnellboot-Verbandes (Lt.Cdr. Pumphrey) mit MTB 35, 218, 54 sowie MGB 43 und 52 vor Boulogne auf den von den Vorpostenbooten V 202 und V 208 geleiteten Dampfer Trifels (6198 BRT). Die Trifels wird von dem norw. MTB 54 (Lt. Danielsen) mit Torpedo versenkt. -- Beim Angriff eines Verbandes der 6th MGB-Flottille (LtCdr. Gould) am 11.9. auf das von 4 Trawlern der 18. V-Flottille gesicherte Geleit mit Dampfer Meise wird MGB 43 mehrmals getroffen.

10.9.1941
Biskaya
Blockadebrecher Anneliese Essberger (5173 BRT, Kpt. Bahl) läuft von Dairen (Auslaufen 10.6.) kommend mit einer für die Kriegswirtschaft wertvollen Ladung von 3.400 t Kautschuk in Bordeaux ein.

10./11.9.1941
Ostsee
In der Nacht wirft die 5. R-Flottille ostwärts Suursaari (Finnenbusen) eine Sperre mit 36 EMC-Minen, die 1. S-Flottille 40 Sprengbojen. Auf einer Hafensperre vor Kolberg sinken die dt. Frachter Mariann (ex-niederl. Holland, 1991 BRT) und Julius H. Stinnes 27 (2530 BRT).

10.– 13.9.1941
Allgemeine
Lage / Japan
Kriegsspiel der jap. Marine unter Leitung des Oberbefehlshabers der Vereinigten Flotten, Admiral Yamamoto. Zugrunde gelegt wird die Annahme eines Krieges gegen die Vereinigten Staaten.

10.– 15.9.1941
Nordmeer
Die sowj. 1. Zerstörer-Division der Nordflotte mit den Zerstörern Gremyashchi, Gromki, Grozny und Sokrushitelny legt im Gebiet der Fischer-Halbinsel 2 Minensperren unter Verwendung der von dem brit. Minenkreuzer Adventure nach Murmansk transportierten Minen.

10.– 23.9.1941
Nordatlantik
Die dt. U-Boote U 71, U 73, U 101, U 751, U 106, U 563, U 96, U 77, U 83, U 553, U 561 und U 569 laufen nach 4-6 wöchigen Unternehmungen im Nordatlantik ohne Erfolge ein.

11.9.1941
Allgemeine
Lage / USA
Präsident Roosevelt verkündet als Antwort auf den Greer-Zwischenfall (vgl. 1.- 6.9.) den sog. »Schießbefehl« (shoot-on-sight-order) gegen alle Schiffe der Achsenmächte, die sich in Seegebiete wagen, »deren Sicherung notwendig ist für die Verteidigung Amerikas«.

11.9.1941
Atlantik / Funkaufklärung
Wegen der Schwierigkeiten, Positionen mit Hilfe von Referenzpunkten zu übermitteln, ordnet der B.d.U. eine auf Zahlen basierende Überschlüsselung der beiden ersten Kennbuchstaben eines Quadrates auf der Marinequadratkarte an, um so die feindliche Funkaufklärung zu erschweren.

11.9.1941
Südwestpazifik
Hilfskreuzer Schiff 16 / Atlantis (Kpt.z.S. Rogge) kapert östlich der Kermadec-Inseln das norw. Motorschiff Silvaplana (4793 BRT) mit einer Ladung von 5500 t Sago, 2100 t Kautschuk und 540 t Zinn. Rogge entschließt sich, das moderne Schiff mit seiner für die deutsche Kriegswirtschaft wertvollen Ladung trotz der erfolgten Funkmeldung über das Aufbringen nicht zu versenken, sondern als Prise nach Frankreich zu entsenden (später als KM-Versorger Karin übernommen).

11.– 12.9.1941
Schwarzes
Meer
Sowj. Kreuzer Krasny Kavkaz beschießt vor Odessa rumän. Stellungen bei Ilinka und Krasny Pereselnets. Am 12.9. wird er mehrfach von dt. Flugzeugen angegriffen, ohne Schäden zu erleiden.

11.– 15.9.1941
Nordmeer
In der Nacht zum 12.9. greifen erstmals sowj. Torpedokutter TKA-11 (Kptlt. Svetlov) und TKA-12 (Lt. Shabalin) vor dem Petsamo-Fjord einen dt. Konvoi an, der von dem Hafenschutzboot NT 05 / Togo (ex-norw. M-Boot Otra) gesichert wird. Keine Treffer. In der Nacht zum 15.9. greifen die sowj. Torpedokutter TKA-13 (Lt. Polyakov) und TKA-15 (Oblt. Chapilin) zwischen Petsamo und Kirkenes den norw. Routendampfer Midnatsol (978 BRT) an, am 15.9. torpediert TKA-14 (Oblt. Zhilyaev) den norw. Routendampfer Renöy. Beide Dampfer überleben den Krieg.

11.– 18.9.1941
Nordatlantik
Die US-Zerstörer McDougal, Moffett, McCormick und Tarbell geleiten 3 Frachter von Neufundland nach Island und führen dabei mehrere Wasserbombenangriffe gegen vermutete Unterseebootskontakte.

12.9.1941
Westatlantik / Grönland
Erstes aktives Eingreifen amerikanischer Kriegsschiffe im 2. Weltkrieg: US-Küstenwachkutter Northland kapert den norw. Trawler Buskoe, der die Besatzung für eine dt. Wetterstation in der McKenzie-Bucht an Bord hat.

12.– 18.9.1941
Ostsee
Zur Sicherung gegen dt.-finn. Operationen besetzen die sowj. U-Boote M-77 bei Someri, M-97 bei Reval, M-98 und M-102 bei Helsinki wichtige Positionen. M-97 (Kptlt. Mylnikov) führt möglicherweise am 17.9. einen erfolglosen Angriff. S-7 (Kpt. 3.Rg. Lisin) operiert weiter ohne Erfolg vor der schwed. Küste.

12.– 22.9.1941
Mittelmeer
Die brit. schnellen Minenleger Latona und Abdiel und einige Zerstörer transportieren 6300 Soldaten und 2100 t Material nach Tobruk und bringen 6000 Australier nach Alexandria zurück.

12.9.– 3.10.1941
Biskaya
Britische Unterseeboote Sealion und Seawolf operieren erfolglos in der Biskaya.

13./14.9.1941
Luftkrieg
Westeuropa
Schwerer Angriff des RAF Bomber Command auf die deutschen Schlachtschiffe in Brest.

. Ilmarinen (finn. Küstenpanzer)
.

6. Finnisches Küstenpanzerschiff Ilmarinen

13.– 19.9.1941
Mittelmeer
Operation »Propeller«: Versorgung der Insel Malta durch alleinfahrende Frachter. Die brit. Empire Guillemot (5641 BRT) hat Oban am 30. August 1941 mit Konvoi OG.73 mit einer Ladung Viehfutter für Malta verlassen. Am 13. September passiert sie unter spanischer Flagge, begleitet von den Korvetten Gentian and Jasmine, die Straße von Gibraltar. Unter Vichy-französischen Hoheitszeichen setzt sie die Reise nach Bizerta fort. Auf der Route in Richtung Sizilien hisst sie die italienische Flagge. Erst auf dem letzten Stück Weges nach Malta zeigt sie die britische Fahne und erreicht die Insel unbeschadet am frühen Morgen des 19. September (Wikipedia).

13.9.– 5.10.1941
Ostsee
Eroberung der Insel Ösel. 13./14.9.: Scheinunternehmung »Nordwind« mit der finn. Panzerschiff-Division (Kpt.z.S. Rahola): Küstenpanzer Ilmarinen (FKpt. Göransson) und Väinämöinen (FKpt. Koivisto), gesichert durch einen Wachbootverband (Kptlt. Peuranheimo) mit VMV 1, VMV 14, VMV15 und VMV 16, dem dt. Minenschiff Brummer (KKpt. Dr. Tobias), 5 Booten der 3. Vp.-Flottille, 2 Hochseeschleppern, 8 kleineren Fahrzeugen sowie den finn. Eisbrechern Jääkarhu und Tarmo. Scheinunternehmung »Westwind« mit den Torpedobooten T 2, T 5, T 8, T 11, der 2. S-Flottille mit S 45, S 53, S 54  und der 3. S-Flottille mit S 55, S 57, S 59, S 60 und 9 kleineren Fahrzeugen gegen die Westseite der Insel. Ein drittes Unternehmen »Südwind« richtet sich von Riga aus mit 3 Gruppen von rund 50 Kleinfahrzeugengegen die Südküste, um die sowj. Besatzung abzulenken. Dabei sinkt Ilmarinen mit 13 Offizieren und 258 Mann nach Treffer durch Treibmine (Ergänzung). Die Wachboote retten 132 Überlebende.
14.9.: Landung der ersten Welle der 61. Inf.-Div. auf Moon. 16.9.: Bildung eines Brückenkopfes auf Dagö. 16./17.9.: Wiederholung der Operation »Südwind«, dabei wird M 1707/ Lüneburg durch sowj. Schnellboot TKA 67 versenkt. 25.-27.9.: Beschießung der auf der Halbinsel Sworbe zusammengedrängten sowj. Verteidiger durch die Leichten Kreuzer Leipzig (Kpt.z.S. Stichling) und Emden (Kpt.z.S. Mirow) mit T 7, T 8 und T 11. Vergeblicher Angriff einer sowj. Schnellboot-Gruppe (Kptlt. W.P. Gumanenko) mit TKA 67, TKA 83, TKA 111, TKA 114, bei dem TKA 83 (Lt. Kremensky) versenkt wird. Am 28.9. Fehlschuß des sowj. U-Bootes Shch-319 (Kptlt. Agashin) auf die Leipzig.

14.9.1941
Finnland
Auf der Werft Helsinki werden durch Sabotage die dt. Räumboote R 60, R 61 und R 62 vernichtet und die Schlepper Föhn und Passat beschädigt (61 Tote).

15./16.9.1941
Luftkrieg
Deutschland
Angriffe des RAF Bomber Command auf Hamburg, Bremen, Cuxhaven und Wilhelmshaven. In Hamburg sinkt der schwedische Frachter Yarrawonga (4900 BRT).

Oceania (it. Truppentransporter) .
7. Oceania (s.o.) und Neptunia werden von dem britischen U-Boot Upholder versenkt.
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15.– 25.9.1941
15.– 18.9.1941
Mittelmeer
Nordafrika-Geleitzug mit den Truppentransportern Vulcania, Oceania und Neptunia, gesichert von den Zerstörern Da Recco, Da Noli, Pessagno, Usodimare und Gioberti läuft ab 16.9. von Tarent nach Tripolis. Nachdem deutsche und italienische Funksprüche am 15.9. durch »Ultra« entschlüsselt wurden, ist Malta über das italienische Geleit in Kenntnis gesetzt. Am 17.9. früh erfaßt die brit. Luftaufklärung die Schiffe östlich Kalabrien. Ansatz der brit. U-Boote Upright, Upholder und Unbeaten in einem Vorposten-Streifen nordöstlich Tripolis und Ursula vor dem Hafen. Am 18.9. morgens versenkt Upholder (LtCdr. Wanklyn) die Neptunia (19.475 BRT) und die Oceania (19.507 BRT). Upright (Lt. Wraith) wird durch die Zerstörer abgedrängt, ein Fächerschuß von Ursula (Lt. Hezlet) gegen die Vulcania wird ausmanövriert. 6500 Mann werden gerettet, 384 Mann gehen unter. Die anderen brit. Unterseeboote in diesem Gebiet, Thrasher und Utmost, bleiben ohne Erfolg. Am 16.9. Luftangriff auf ein kleines ital. Geleit von Trapani nach Tripolis unter Sicherung des T-Bootes Clio. Dabei geht der Tanker Filuccio (248 BRT) nördlich von Zuara durch ein abstürzendes Flugzeug verloren.

15.– 19.9.1941
Ostsee
Nach dem Durchbruch dt. Heeresverbände zur Kronstädter Bucht beschießen dt. Küstenbatterien bei Peterhof die sowj. Kriegsschiffe. Am 16.9. erhalten die Marat und die Petropavlovsk die ersten 15-cm-Treffer ohne größere Wirkung. Am 18.9. werden die Maksim Gorki leicht und die Petropavlovsk schwer getroffen.

15.– 20.9.1941
Kanal
Am 15.9. wird M 3823 in Le Havre durch Bomben versenkt. Am 20.9. gehen der Schlepper Vulkan (395 BRT) durch Minentreffer vor Le Havre und der kleine Frachter Metz ex Indus (733 BRT) durch Bombentreffer vor Vlaardingen verloren.

15.– 25.9.1941
Nordatlantik
Reorganisation der Nordatlantischen Konvoisteuerung gemäß den Beschlüssen der Atlantik Konferenz (vgl. 9.-12.8.). Die Kontrolle aller Operationen westlich des 26. Längengrades wird übertragen auf den US COMINCH (Commander-in-Chief) in Washington, die Operationen östlich des 26. Längengrades bleiben unter der Kontrolle der Admiralität in London. US Task Force TF.4 (KAdm. Bristol) übernimmt von Argentia (Neufundland) und Hvalfjord (Island) aus die Sicherung der HX- und ON-Konvois auf der Nordatlantik-Route zwischen Neufundland und Island. Damit beteiligen sich die USA aktiv an der Schlacht im Atlantik. Die langsamen SC- und ONS-Konvois im gleichen Seegebiet werden durch die kanad. »Newfoundland Escort Force« (KAdm. Murray) gesichert. Östlich des Mid Ocean Meeting Point (MOMP) übernehmen britische Sicherungsgruppen. Am 22.9. wird der MOMP vom 26. Längengrad auf den 22. Längengrad (West) verlegt.

Die US TG.4.1.1 (Capt. Deyo) übernimmt mit den Zerstörern Ericsson, Eberle, Upshur, Ellis und Dallas am 17.9 erstmalig die Sicherung eines britischen Konvois im mittleren Nordatlantik. Der HX.150 (Commodore: RAdm. Manners, RN), bestehend aus 44 Schiffen, wird am 25.9. an eine ad hoc gebildete britische Escort-Gruppe mit den Zerstörern Churchill, Chesterfield, Broadwater und den Korvetten Camellia, Celandine, Alysse (FFN) und Honeysuckle übergeben, und läuft am 28.9. wohlbehalten in den Nordkanal ein.

15.9.– 2.10.1941
15.– 26.9.1941
Nordatlantik
Operationen der U-Boot-Gruppe »Brandenburg«. Auf dem Anmarsch zur Aufstellung in einem Vp.-Streifen südostwärts Cape Farewell (Grönland) versenkt U 94 (Oblt.z.S. Ites) am 15.9. die brit. Nachzügler Newbury (5102 BRT) und Empire Eland (5613 BRT) aus dem Konvoi ON.14, und torpediert den griech. Einzelfahrer Pegasus (5762 BRT), der erst am 17.9. sinkt. Ab 18./19.9. nehmen U 74, U 94, U 575, U 372, U 373, U 552, U 69, U 562 und U 572 ihre Positionen ein.

Konvoi SC.44 (Commodore Robinson, 56 Schiffe), gesichert von der kanad. EG.23 mit Zerstörer Chesterfield und den Korvetten Mayflower, Levis, Agassiz und Honeysuckle (RN), wird bereits am 18.9. von U 74 (Kptlt. Kentrat) gesichtet, noch bevor der Aufstellungsbefehl-Befehl für die U-Boote in Bletchley Park entschlüsselt werden kann. Funkstörungen verhindern allerdings einen planmäßiger Ansatz, es operieren außer U 74 nur U 373, U 94, U 552 und U 562. In der Nacht zum 19.9. greift U 74 erstmalig an und versenkt die Korvette Levis. In der Nacht zum 20.9. versenkt es das brit. CAM-Schiff Empire Burton (6956 BRT), während U 552 (Kptlt. Topp) zuerst den brit. Tanker T.J. Williams (8212 BRT) und die panam. Pink Star (4150 BRT) versenkt und im zweiten Anlauf den norw. Tanker Barbro (6325 BRT) torpediert, den U 69 (Kptlt. Zahn) am nächsten Tag mit Fangschuß versenkt. Die Geleitgruppe wird am 20.9. verstärkt durch die Korvette FFS Alysse und am 21.9. durch die Korvetten HMCS Arrowhead und Eyebright, die dazu von anderen Konvois abgezogen werden. Ebenfalls am 20.9. wird eine US Zerstörer-Einheit mit Winslow, Overton, Truxton, Bainbridge und Reuben James zur Unterstützung detachiert. Weitere Angriffe von U 74 und U 562 (Oblt.z.S. Hamm) gehen fehl, doch versenkt letzteres am 22.9. den brit. Einzelfahrer Erna III (1590 BRT). Am selben Tag wird die Sicherung für den SC.44 am MOMP von der brit. EG.3 mit den Zerstörern Bulldog, Amazon, Richmond, Georgetown, den Korvetten Heartsease, Aconit (FFN) und 4 UJ-Trawlern übernommen. Erfolg am SC.44: Unter Einsatz von 5 Booten werden 4 Handelsschiffe mit 25.653 BRT versenkt.

Die restlichen »Brandenburg«-Boote U 94, U 372, U 562, U 431, U 564, U 575, U 69, U 373 und U 572 werden in einen neuen Vp.-Streifen südostwärts Cape Farewell befohlen. Nachdem einige Boote den Rückmarsch angetreten haben, wird die Aufstellung am 26.9. aufgelockert.

15.– 29.9.1941
Schwarzes Meer
Im Südteil des Schwarzen Meeres operieren die sowj. U-Boote D-5, Shch-209, Shch-211 und S-31, im Nordteil die U-Boote M-34, M-35, M-36, M-51, M-58, M-59, M-60, M-62, M-111 und M-112. Nördl. Varna verfehlt D-5 (Kptlt. Savitskii) am 21.9. den ital. Tanker Tampico, M-34 verfehlt am gleichen Tag südlich Konstanza den ital. Tanker Superga, derselbe wird am 29.9. bei Kap Emine von Shch-211 (Kptlt. Devyatko) erfolgreich torpediert. Shch-206 geht vor Sulina auf einer Flankenminensperre verloren. Minensperren legen L-4 (Kpt. 3.Rg. Polyakov) am 7.9. bei Varna und am 18.9. bei Kap Galata, L-5 (Kptlt. Zhdanov) am 13.9. bei Kap Galata und am 29.9. bei Mangalia. Auf der erstgenannten Sperre sinkt am 15.9. der bulg. Dampfer Chipka (2304 BRT), woraufhin dt. Räumboote die restlichen Minen zunächst beseitigen. Am 19.9. sinkt das größte bulgar. Handelsschiff Rodina (4159 BRT) vor Zarewo vermutlich auf einer Defensivsperre. Der rumän. Minenleger Regele Carol I. (2369 BRT) sinkt am 10.10. auf einer der Sperren bei Kap Galata. Im Nordteil des Schwarzen Meeres kommt nur M-111 (Kptlt. Ioselliani) irrtümlich zu einem Angriff auf einen sowj. Transporter, der Schuss verfehlt glücklicherweise sein Ziel.

16.– 21.9.1941
Norwegen
Von Kirkeness aus läuft U 451 (Kptlt. Hoffmann) entlang der Küste nach Bergen (und weiter nach Kiel). Am 17.9. wird es von einem Flugzeug angegriffen, eine Bombe detoniert im Kielwasser. Am 18.9. kann es knapp einem 3er-Torpedofächer ausweichen. Der Angreifer bleibt ungeklärt.

16.– 21.9.1941
Schwarzes
Meer
Die sowj. 157. Schützen-Division wird in 5 Gruppen zu je 2–3 Transportern von Novorossisk nach Odessa transportiert, gesichert durch die Kreuzer Chervona Ukraina, Krasny Krym, Komintern und die Zerstörer Bodry, Boiki, Besposhchadny, Bezuprechny, Sposobny, Soobrazhitelny und Frunze. Am 17.9. greifen dt. Bomber und Torpedoflugzeuge die aus den Transportern Abkhaziya, Gruziya und Dnepr bestehende und vom Kreuzer Chervona Ukraina und den Zerstörern Boiki, Bezuprechny und Nezamozhnik gesicherte Gruppe an, doch erreicht der Konvoi ohne Ausfälle Odessa.

16.9.– 5.10.1941
Nordatlantik / Mittelmeer
Ausmarsch der ersten Gruppe dt. U-Boote »Goeben« mit U 371, U 559, U 97, U 331, U 75 und U 79, die zwischen 24.9. und 5.10. die Gibraltar-Straße passieren und ins östliche Mittelmeer gehen. Das italien. U-Boot Smeraldo sinkt zwischen dem 16. und 25.9. aus unbekannter Ursache, vermutlich durch Minentreffer, in der Ägäis.

17.9.1941
Allgemeine Lage / Deutschland
Hitler befiehlt verschärfte Maßnahmen, um bei der Eroberung Leningrads ein Entkommen sowjet. Seestreitkräfte nach Westen zu verhindern. Dies führt zu intensiven Luftangriffen (siehe 21.-24.9.), zur Verstärkung der Minensperren im Finnenbusen (siehe 17.-26.9.) und zur Aufstellung der »Baltenflotte« (siehe 23.-29.9.)

17.9.1941
Ostsee
Durch Explosionsunglück werden der schwed. Zerstörer Göteborg, Klas Horn und Klas Uggla schwer beschädigt. Die Göteborg wird repariert (18.9.43 in Dienst), Klas Uggla wird zum konstruktiven Totalverlust, aber Teile des Zerstörers werden genutzt, um Klas Horn zu reparieren und neuerlich in Fahrt zu bringen (25.12.1943 in Dienst).

17.– 19.9.1941
Schwarzes Meer
Sowj. Zerstörer Dzerzhinski und Kreuzer Voroshilov beschießen am 17. bzw. 19.9. deutsche Truppen an der Küste im Raum Odessa. Monitor Udarny wird am 19.9. bei der Insel Tendra durch dt. Flugzeuge versenkt.

17.– 26.9.1941
Ostsee
Weitere Verstärkung der »Juminda«-Sperren gegen einen eventuellen Ausbruch der sowj. »Baltflot« nach Schweden. Am 17.9. legen die Minenschiffe Cobra und Kaiser Minen bei Kap Purikari (66 EMC + 100 Sprengbojen) und westlich »Juminda« (136 EMC + 200 Sprengbojen). Am 21.9. legt Kaiser nördlich »Juminda« eine weitere Sperre (86 EMC + 100 Sprengbojen), am 22.9. legt Cobra Minen bei Kallbadagrund (126 EMC + 100 Sprengbojen), Sicherung jeweils durch R 55 und R 57. Am 25.9. legt Minenschiff Königin Luise (Kptlt. Wünning) dort eine weitere Sperre (86 EMC), sie geht aber auf dem Rückmarsch vor Helsinki wegen vorzeitiger Entlassung des Minensuchgeleits auf einer von sowj. MO-IV Wachbooten ausgebrachten Minensperre verloren (Minensperre No.13 vom 13.7.41).

.
.
8. Schiffbrüchige werden aufgenommen.

Zu Operationen in der Ostsee laufen ab 20.9. die sowj. U-Boote Shch-317, Shch-319 und Shch-320 von Kronstadt aus. Shch-319 (Kptlt. Agashin) geht in der Nacht zum 23.9. auf einer Mine im Finnenbusen verloren. Shch-317(Kptlt. Mochov) operiert zur Abwehr des Eroberung Ösels (siehe 13.9.-5.10.) Shch-320 (Kptlt. Vishnevski) läuft vor die Danziger Bucht und torpediert am 26.9. einen Dampfer (ungeklärt).

17.9.41
17.– 30.9.1941
Nordsee
Die 4. S-Flottille (Kptlt. Bätge) greift mit S 50, S 51 und S 52 östlich Cromer einen brit. Konvoi an. S 51 (Oblt.z.S. Meyer) versenkt den Frachter Teddington (4762 BRT), S 50 (Oblt.z.S. Karcher) torpediert den Frachter Tetela (5389 BRT), der abgeschleppt und auf Grund gesetzt werden muß. Bei Einsätzen in den Nächten 20./21., 27./28. und 29./30.9. vor der brit. Südostküste bleibt die Flottille ohne Erfolg.

18.– 28.9.1941
Nordatlantik
Operationen auf der Gibraltar-Konvoi-Route. Am 20.9. meldet das ausmarschierende U 124 (Kptlt. Mohr) südwestlich Irland den Konvoi OG.74 mit 27 Schiffen, dem »Ocean Boarding Vessel« Corinthian, der Escort Group EG.36 (LtCdr. White) mit der Sloop Deptford und den Korvetten Arbutus, Pentstemon, Marigold, Periwinkle und einer weiteren. Erstmalig befindet sich ein Geleitträger, die Audacity (ex dt. Hannover, Cdr. Mackendrick), am Konvoi. Das einzige in der Nähe befindliche, ausmarschierende U 201 (Oblt.z.S. Schnee) wird angesetzt, jedoch durch ein Martlet-Flugzeug sowie durch Deptford und Arbutus unter Wasser gedrückt, während U 124 weiter Fühlung hält und in der Nacht zum 21.9. die brit. Baltallinn (1303 BRT) und Empire Moat (2922 BRT) versenkt. Am 21. 9. versenkt eine Fw 200 der I./KG.40 das zur Bergung Überlebender zurückgebliebene Rettungsschiff Walmer Castle (906 BRT), eine andere wird durch 2 Martlet-Jäger der Audacity abgeschossen (1. Abschuss durch ein Flugzeug eines Geleitträgers). Während die Hauptgruppe mit Pentstemon weiterläuft, kehren Deptford und Marigold zur Unterstützung einer versprengten Gruppe mit 4 Dampfern, an der U 201 und U 124 Fühlung halten, um. U 201 versenkt in der Nacht zum 22.9. die brit. Frachter Runa (1575 BRT), Lissa (1511 BRT) und Rhineland (1381 BRT). Gesamterfolg am OG.74: 6 Handelsschiffe mit 9598 BRT versenkt.

Springbank (br. FCS) .
9. Katapultschiff Springbank versenkt.

 

Nach Abreißen der Fühlung werden U 201 und U 124 auf den entgegen kommenden Konvoi HG.73 angesetzt. Er ist am 17.9. von Gibraltar ausgelaufen und besteht aus 25 Schiffen (Commodore: KAdm. Creighton), Katapultschiff Springbank, Geleitsicherung Zerstörer Vimy, 2 Sloops, 8 Korvetten. Am 18.9. werden die in Warteräumen westl. Gibraltar stehenden ital. U-Boote Torelli, Morosini und Da Vinci angesetzt. (Malaspina wird seit dem 7.9. vermisst und ist vermutlich schon auf dem Ausmarsch aus ungeklärter Ursache gesunken). Am 19.9. gewinnen nacheinander vorübergehend Morosini, das auf Überführung ins Mittelmeer befindliche U 371 und Torelli Fühlung; am 20.9. abends wieder Torelli, das in der Nacht zum 22.9. von dem brit Zerstörer Vimy mit Wasserbomben beschädigt wird. Am 23.9. hält längere Zeit Da Vinci Fühlung. Am 24.9. wird eine fühlunghaltende Fw 200 durch den Fulmar-Jäger der Springbank abgedrängt, die Peilzeichen werden von drei U-Booten gehört. In der Nacht zum 25.9. kommt zuerst U 124 (Kptlt. Mohr) heran und versenkt die Empire Stream (2922 BRT), dann auch U 203. In der Nacht zum 26.9. versenkt U 203 (Kptlt. Mützelburg) die norw. Varangberg (2842 BRT) und die brit. Avoceta (3442 BRT), das Schiff des Konvoi-Commodore, der von der Korvette Periwinkle gerettet wird.U 124 versenkt die brit. Frachter Cortes (1374 BRT) und Petrel (1354 BRT). Die brit. Lapwing (1348 BRT) stoppt, um Überlebende aufzunehmen und wird kurz vor Beendigung der Rettungsarbeiten von U 203 versenkt. Am 26.9. führen Luftfühlunghalter tagsüber U 203, U 124 und U 205 wieder heran, in der Nacht versenken U 124 die norw. Siremalm (2468 BRT) und U 201 die brit. Cervantes (1810 BRT) und das Katapult-Schiff Springbank (5155 BRT). Am 27.9. halten U 205, U 203 und Flugzeuge Fühlung, doch wird U 205 durch die von Cornwall startende brit. Luftsicherung gebombt und beschädigt. Am Abend des 27.9. versenkt U 201 südwestlich Irland die brit. Margareta (3103 BRT), am 28.9. muß die Operation abgebrochen werden, da alle einsatzfähigen U-Boote ihre Torpedos verschossen haben. Gesamterfolg am HG.73: Unter Einsatz von 5 U-Booten werden 10 Schiffe mit 25.818 BRT versenkt.

18.– 27.9.1941
18.– 30.9.1941
Mittelmeer
Alliierte U-Boot-Operationen. In der Adria torpediert Triumph (Cdr. Woods) am 18.9. bei Cape Cimiti die ital. Ardor (8960 BRT), die nach Crotone eingeschleppt wird, setzt am 20.9. einen brit./jugosl. Sabotagetrupp an Land, versenkt am 23.9. bei Sibenik die dt. Luvsee (2373 BRT) und torpediert am 24.9. vor Ortona den ital. Tanker Poseidone (6613 BRT) und die ital. Sidamo (2384 BRT). In der Ägäis erzielt Torbay zahlreiche Fehlschüsse, u.a. wird das ital. Bergungsschiff Cyclops verfehlt. Osiris und Talisman und und das griech. Triton bleiben ebenfalls ohne Erfolg. Nur Tetrarch (LtCdr. Greenway) versenkt am 26.9. südlich von Milos aus einem Geleitzug die ital. Città di Bastia (2499 BRT), am 27.9. den griech. Segler Panajotis Kramottos (120 BRT), und torpediert am 28.9. bei Kythnos die dt. Yalowa (3751 BRT), die aufgesetzt und am 3.10. von Talisman mit Torpedo zerstört wird. Im Zentralmittelmeer verfehlt Thrasher (LtCdr. Cowell) am 23.9. eine Gruppe von 3 Zerstörern (vgl. 22./23.9.) und beschädigt am 24.9. vor Bengasi die ital. Prospero (971 BRT), die anschließend durch Luftangriff zerstört wird. Urge (Lt. Tomkinson) verfehlt am 24.9 ein kleines Schiff, unternimmt am 25. und 27.9. zwei vergebliche Versuche, Agenten aufzunehmen, und beschießt eine Bahnlinie, Upright (Lt. Wraith) versenkt am 27.9. nördlich von Messina das ital. T-Boot Albatros und das niederl. O.21 (Kptlt. van Dulm) im Tyrrhenischen Meer einen Segler.

Brit. Torpedoflugzeuge treffen am 19.9. aus einem Neapel-Tripolis-Geleit mit den Frachtern Caterina, Col di Lana, Marin Sanudo und dem Tanker Minatitlan unter Sicherung der Zerstörer Freccia, Euro, Folgore, Dardo und (später) Gioberti die Col di Lana, die von Schleppern nach Trapani eingebracht wird, und am 20.9. die vom Torpedoboot Dezza geleitete Marigola (5996 BRT), die bei Kuriat aufgesetzt und dort im Oktober und November von den U-Booten Urge und Utmost mit Torpedos endgültig zerstört wird. Am 29.9. sinkt der kleine ital. Tanker Fluvior (389 BRT) im Hafen von Tripolis durch Luftminentreffer.

. Maiale (it. bemannter Torpedo)
.

10. Italienisches »maiale« ausgestellt im 
Marinemuseum La Spezia

19./20.9.1941
Luftkrieg
Deutschland
Angriff des RAF Bomber Command auf Stettin.

20.9.1941
Mittelmeer
Angriff eines ital. Kleinkampfverbandes. Das ital. U-Boot Scirè (KKpt. Fürst Borghese) dringt bei Nacht in die Bucht von Gibraltar ein und setzt 3 Torpedoreiter-Teams aus, die auf der Reede und im Kriegshafen den brit. Tanker Fiona Shell (2444 BRT) versenken und das Motorschiff Durham (10.893 BRT) schwer beschädigen, außerdem sinkt der Marinetanker Denbydale (8145 BRT). Er wird aber später geborgen und wieder repariert.

20.– 27.9.1941
Pazifik
Zum Versorgungsunternehmen »Romulus« treffen sich deutsche Hilfskreuzer und Blockadebrecher östlich des Tuamotu Archipels im Südost-Pazifik. Am 20.9. trifft der Hilfskreuzer Schiff 16/ Atlantis (Kpt.z.S. Rogge) das Versorgungsschiff Münsterland aus Japan, am 24.9 stoßen Hilfskreuzer Schiff 45/ Komet (KAdm. Eyssen) mit seiner Prise Kota Nopan dazu. Am 27.9 läuft Schiff 16/ Atlantis zu einem Treffen mit seiner Prise Silvaplana. Beide Prisenschiffe und Komet laufen danach um Kap Hoorn in den Atlantik. Die Atlantis folgt erst am 29.10. nach.

21.9.1941
Nordnorwegen
Das deutsche Minenräumboot R 158 wird bei einer Kollision mit Hafenschutzboot NT 05/ Togo (ex-norw. Minenleger Otra) schwer beschädigt und auf Grund gesetzt. Es sinkt am 5.11. bei einem Abschlepp-Versuch.

21.– 22.9.1941
Schwarzes Meer
Sowjetische Landung bei Grigorevka. Einsatz des 3. Marine-Schützen-Regimentes im Rücken der 13. und 15. rumän. Inf.-Div, um den Angriff der 157. und 421. Schützen-Division zur Einnahme der rumän. Küstenbatterien bei Fontanka und Dofinovka zu erleichtern.

Am 21.9. nehmen in Sevastopol die Kreuzer Krasny Kavkaz und Krasny Krym zusammen 3 Bataillone des 3. Marine-Schützen-Regiments an Bord und laufen, gesichert von den Zerstörern Boiki, Bezuprechny und Besposhchadny unter Führung des Kommandeurs der Kreuzer-Brigade (Kapt. 1.Rg. S.G. Gorshkov) aus. Ihnen voraus läuft Zerstörer Frunze mit dem Befehlshaber des Geschwaders, KAdm. L.A. Vladimirsky, an Bord, der die Landungsoperation mit den aus Odessa kommenden Kräften – dem Kanonenboot Krasnaya Gruziya, 1 Schlepper, 22 Kuttern und 10 Barkassen zur Ausschiffung der Truppen – koordinieren soll. Am Nachmittag des 21.9. dreht die auf dem Marsch befindliche Frunze ab, um vor der Halbinsel Tendra dem von Ju 87 des StG.77 angegriffenen Kanonenboot Krasnaya Armeniya zu Hilfe zu kommen. Beide Schiffe werden zusammen mit dem herangerufenen Schlepper OP-8 von den Stukas versenkt. Trotz dieser Ausfälle gelingt in der Nacht zum 22.9. die Ausschiffung, die Höhen bei Fontanka und Dofinovka werden zurückgewonnen. Am gleichen Tag greifen Ju 87 des StG.77 die zur Feuerunterstützung der Landungstruppen vor der Küste kreuzenden Zerstörer Boiki, Bezuprechny und Besposhchadny an. Bezuprechny wird durch Nahtreffer beschädigt, Besposhchadny erhält schwere Treffer im Vorschiff und wird über den Achtersteven von dem Schlepper SP-14 nach Odessa eingeschleppt, während der Zerstörer Soobrazitelny die Sicherung übernimmt.

Marat (russ. Schlachtschiff) .
11. Sowjetisches Schlachtschiff Marat —
von Stukas zerstört

 

21.– 24.9.1941
Ostsee
Angriffe der I. und III./StG.2 (OberstLt. Dinort) auf Schiffe der sowj. »Baltflot«. Am 21.9. trifft eine Ju 87 (Oblt. Rudel) der III./StG.2 das Schlachtschiff Marat mit einer 1000-kg-Bombe, mit zerstörtem Vorschiff sackt Marat vor der Hafenmole von Kronstadt auf Grund. Die 30,5-cm-Türme C und D, später auch B werden jedoch wieder einsatzbereit gemacht. Beim Sturzangriff auf den im Hafen liegenden Kreuzer Kirov wird die Ju 87 des Kdr. III./StG.2 (Hptm. Steen) von der Flak getroffen und stürzt neben dem Schiff ins Wasser, welches durch die Detonation beschädigt wird. Im Gebiet des Seekanals weicht die Oktyabrskaya Revolutsiya zahlreichen Angriffen aus, wird jedoch von 6 mittleren Bomben getroffen. Der Zerstörer Steregushchi kentert nach Volltreffer (später gehoben), die Zerstörer Gordy, Grozyashchi, Silny, das U-Boot-Mutterschiff Smolny und U-Boot Shch-306 werden beschädigt. Am 23.9. werden in Leningrad der Kreuzer Maksim Gorki, vor Kronstadt Kirov und Grozyashchi erneut beschädigt, die U-Boote P-2 und M-74 werden in der Werft zerstört, im Hafen kentert nach einem Treffer Flottillenführer Minsk (später gehoben). Wachschiff Taifun wird zerstört, die U-Boot Shch-302, Shch-322 und Shch-318 beschädigt.

21.– 28.9.1941
Mittelmeer
Vor der Küste Palästinas versenkt das ital. U-Boot Ascianghi (Kptlt. di Derio) die poln. Antar (389 BRT), das U-Boot Fisalia (KKpt. Acunto) wird am 28.9. vor Haifa durch die brit. Korvette Hyacinth versenkt. Nördlich der Cyrenaika operieren die ital. U-Boote Malachite und Tricheco.

21.9.– 16.10.1941
Mittelatlantik / Funkaufklärung
Mehrere U-Boote marschieren gemeinsam in einer Harke zu einer Unternehmung im Südatlantik. Von ihnen sichtet U 107 (KKpt. Hessler) den Konvoi SL.87 mit 11 Schiffen, gesichert von den Sloops Bideford, Lulworth, Gorleston, Korvette Gardenia und dem frei-franz. Aviso Commandant Duboc. Am Abend kommt U 68 (KKpt. Merten) heran und versenkt nach einem fehlgeschlagenen Angriff die brit. Silverbelle (5302 BRT). U 107 misslingen 2 Anläufe. Am 22.9. kommt auch U 103 (Kptlt. Winter) heran, das nach einem Fehlschuss von U 68 auf einen Eskorter in der Nacht die brit. Niceto di Larrinaga (5591 BRT) und Edward Blyden (5003 BRT) versenkt. U 68 verfehlt einen abgesplitterten Tanker. Der Konvoi teilt sich in zwei Gruppen. Aus der einen versenkt U 67 (Kptlt. Müller-Stöckheim) am 23.9 tags die brit. St. Clair II (3753 BRT), aus der anderen versenkt U 107 am 24.9. morgens die brit. John Holt (4975 BRT), Lafian (4876 BRT) und Dixcove (3790 BRT). Gesamterfolg: Unter Einsatz von 4 Booten werden 7 Handelsschiffe mit 33.290 BRT versenkt.

Nach Abschluß dieser Operation operieren U 103, U 107, U 66 und U 125 im Gebiet westlich Freetown, U 108 auf der Linie zwischen Kapverden und St. Paul, U 68 zwischen Ascension und St. Helena. U 111 (Kptlt. Kleinschmidt), das in der Tarafal-Bucht (Kapverden) Vorräte an U 67 und U 68 abgeben soll, wird am 27./28. 9. durch das brit. U-Boot Clyde überrascht, doch detonieren die abgefeuerten Torpedos vorzeitig. Der Funkverkehr für das Versorgungstreffen war rechtzeitig entschlüsselt und die Clyde zur Störung des Unternehmen detachiert worden. Dieser Vorgang führt dazu, dass der U-Boot-Funkverkehr ab 5.10. vom übrigen Funkverkehr abgesondert wird.

U 67 und U 111 marschieren zurück, dabei gerät U 111 am 4.10. bei Madeira in ein Gefecht mit dem brit. U-Jagd-Trawler Lady Shirley (LtCdr. Calloway) und geht verloren. Von den übrigen U-Booten versenkt nur U 66 (KKpt. Zapp) den panam. Tanker I.C.White (7052 BRT), am 16.10. treten U 103, U 107, U 66 und U 125 wieder in einer Harke einen hinhaltenden Rückmarsch an, ohne aber weitere Ziele zu finden.

22.9.1941
Ostsee
Bei einem Angriff der finn. S-Boot-Rotte Vinha und Syöksy gegen den Hafen von Suursaari versenkt letzteres (ObBtsm. Ovaskainen) den einlaufenden Minensucher T-41/ Sergey Kirov (400 t).

22./23.9.1941
Mittelmeer
Auslegung der Minensperren M.6 und M.6A bis südostwärts Malta durch die ital. 12. Zerstörer-Flottille (Kpt.z.S. Melodia) mit den Zerstörern Corazziere, Ascari, Carabiniere, Lanciere, gesichert durch Zerstörer Aviere und Camicia Nera. Am 23.9. verfehlt Thrasher (LtCdr. Cowell) eine Gruppe von drei Zerstörern (vermutlich Teilnehmer des Minenunternehmens).

22.– 27.9.1941
Nordmeer
Der brit. Kreuzer London bringt eine brit.-amerik. Delegation mit Lord Beaverbrook und Averell Harriman von Scapa Flow nach Arkhangelsk zu einem Treffen mit der sowj. Regierung in Moskau. Auf dem Weg nach Arkhangelsk werden die brit. Zerstörer Active und Electra von den sowj. Zerstörern Gremyashchi und Gromki, und die London vom Zerstörer Sokrushitelny begleitet.

23.9.1941
Ostsee
Beim Angriff sowjetischer Torpedokutter auf einen Geleitzug wird das deutsche Vorpostenboot V 308 / Oscar Neynaber durch einen Torpedo des sowj. Schnellbootes TKA-12 vor Porkkala versenkt. Daraufhin wird TKA-12 von den anderen Sicherungsfahrzeugen vernichtet (siehe Anmerkung).

23.9.1941
Indischer Ozean
Hilfskreuzer Schiff 41 / Kormoran (FKpt. Detmers) versenkt westl. der Malediven den griech. Frachter Stamatios G. Embiricos (3941 BRT).

. Deutsche Baltenflotte (1941)
.

12. Deutsche »Baltenflotte«, voraus ein Torpedoboot, dahinter Admiral Scheer.

23.– 29.9.1941
Ostsee
Verlegung der »Baltenflotte« (VAdm.Ciliax) in die Aalandsee, um einen evtl. Ausbruch der sowj. Flotte in die Ostsee zu verhindern. Nordgruppe: Schlachtschiff Tirpitz (Kpt.z.S. Topp), Kreuzer Admiral Scheer (Kpt.z.S. Meendsen-Bohlken), Nürnberg (Kpt.z.S. v. Studnitz), Köln (Kpt.z.S. Hüffmeier), Zerstörer Z 25, Z 26, Z 27 und Torpedoboote T 2, T 5, T 7, T 8, T 11 und einige S-Boote in der Aalandsee. Südgruppe: Kreuzer Leipzig (Kpt.z.S. Stichling), Emden (Kpt.z.S. Mirow) und S-Boote in Libau. 23.9.: Auslaufen aus Swinemünde. 24.9.: Nach den schweren Angriffen auf die sowj. Kriegsschiffe (vgl. 21.-24.9.) Rückruf von Tirpitz und Admiral Scheer mit 2 T-Booten, 3 T-Boote treten zur Südgruppe. 29.9.: Rückmarsch der restlichen Einheiten nach Gotenhafen.

Gegen das erwartete Eindringen dieser Schiffe in den Finnenbusen stellt das Kommando der »Baltflot« im Westteil des Finnenbusen die U-Boote S-4, Shch-303, Shch-309, Shch-311, M-95, M-98 und Lembit auf. L-3 bleibt im Raum westlich Suursaari. Im Ostteil des Finnenbusens bei Suursaari legt das Minenschiff Marti am 24.9. eine Sperre zur Sicherung der Kronstädter Bucht.

23.9.– 3.10.1941
Nordatlantik
U-Boote begleiten auslaufende Blockadebrecher durch die Biskaya in den Atlantik. Am 23.9. sichert U 204 die Rio Grande (6062 BRT), die nach Japan ausläuft, und am 27./28.9 begleiten U 79 und U 129 das Versorgungsschiff Kota Pinang (7277 BRT), das in den Südatlantik ausläuft. Nachdem die Briten durch Funkaufklärung davon erfahren haben, werden die Kreuzer Sheffield und Kenya ausgeschickt, um den Verkehr zu stören. Während Rio Grande entkommen kann (und am 6.2. wohlbehalten in Osaka einläuft), wird Kota Pinang am 3.10. westl. Kap Finisterre von Kenya mit Artilleriefeuer versenkt. U 129 kann nicht eingreifen, rettet aber 119 Überlebende und übergibt sie am 6.10. an einen span. Marineschlepper. U 204 (Kptlt. Kell) läuft in das Gebiet vor Gibraltar (wo es am 19.10 versenkt wird), U 79 stößt ins Mittelmeer vor, U 129 läuft weiter in den Südatlantik.

23.9.– 11.10.1941
Nordmeer
Alliierte U-Boot-Operationen vor der norw. Polarküste. Die brit. Trident (Cdr. Sladen) verfehlt am 23.9. vor Rolvsöy den Dampfer Weser und am 30.9. das Lazarettschiff Birka. In der Nacht zum 28.9. wird aus einem Konvoi U-Jäger UJ 1201/ Mob-FD 33 torpediert. Das Achterschiff kann eingeschleppt werden. (Nach Reparatur in Rostock ab 29.4.44 wieder in Dienst). Das sowj. U-Boot Shch-401 operiert 4 Wochen lang ohne Erfolg vor dem Svaerholt. D-3 (Kptlt. Konstantinov mit dem Chef der 2. U-Boot-Div. Kpt. 2.Rg. I.A. Kolyshkin an Bord) greift am 26., 27., 30.9., 1. und 11.10. vor dem Tanafjord Schiffe und Konvois an, die Torpedos gehen jedoch fehl oder detonieren an Felsen. Die kleinen U-Boote M-171, M-172, M-173, M-174, M-175, M-176 unternehmen Patrouillen von 6-8 Tagen Dauer im Gebiet des Varangerfjords. Am 26.9. dringt M-174 (Kptlt. N.E. Egorov), am 2.10. M-171 (Kptlt. V.G. Starikov) in den Petsamofjord bis Liinahamaari vor, doch die abgefeuerten Torpedos beschädigen nur die Pier. Bei einem ähnlichen Versuch in den Bökfjord (Kirkenes) einzudringen, gerät am 30.9. M-176 in ein Netz und muß umkehren. Am 3. und 8.10. verfehlen M-176 und M-175 Schiffe im Varangerfjord. Am 25.9. treffen von Belomorsk nach Verlegung aus der Ostsee auf dem Wege über den Weißmeer-Kanal die U-Boote K-3, S-101 und S-102 in Molotovsk ein. Die noch nicht frontreifen L-20 und L-22 bleiben zunächst im Weißen Meer.

Tirpitz (dt. Schlachtschiff) .
13. Schlachtschiff Tirpitz mit Minensuchbooten im Finnischen Meerbusen

 

23.9.– 14.10.1941
Nordatlantik
»Ultra« meldet Anzeichen eines bevorstehenden Ausbruchs des Schlachtschiffes Tirpitz aus der Ostsee in den Nordatlantik. Die US »Atlantic Fleet« entsendet daraufhin den Flugzeugträger Yorktown, die Kreuzer Brooklyn und Savannah und einige Zerstörer von Bermuda nach Argentia zur Verstärkung der alten Schlachtschiffe Arkansas und New York. Am 23.9 wird ein Verband mit dem Schlachtschiff Mississippi, dem Träger Wasp, dem Kreuzer Wichita und den Zerstörern Gwin, Meredith, Grayson und Monssen und dem Werkstattschiff Vulcan von Argentia nach Hvalfjord entsendet, wo er am 28.9. eintrifft. Dort verstärkt er die »White Patrol« in der Grönland-Straße, bestehend aus dem Schlachtschiff New Mexico, den Kreuzern Vincennes und Quincy, den Zerstörern Moffet, McDougal, Sims, Hughes und Russell. Dafür kehrt vom 25.9. bis 4.10. der Rest der US Task Force TF.15 (siehe 4.-15.9.) mit Schlachtschiff Idaho, Kreuzer Tuscaloosa, 9 Zerstörern sowie 9 Transportern und Tankern von Hvalfjord nach Argentia zurück. Wegen schlechter Flugbedingungen wird am 6. 10. auch Träger Wasp mit dem Kreuzer Vincennes und 4 neuen Zerstörern von Hvalfjord nach Argentia zurückgeführt, wo er am 11.10. eintrifft.

24.9.1941
Luftkrieg Italien
Bei einem brit. Bombenangriff auf Palermo sinkt der ital. Schlepper Salvatore Primo, der dt. Frachter Ruhr wird schwer beschädigt. Salvatore Primo wird später gehoben und repariert.

24.– 30.9.1941
Mittelmeer
Operation »Halberd«: Versorgungskonvoi GM.2 von Gibraltar nach Malta. Einsatz von 9 Transporter Breconshire, Clan Macdonald, Clan Ferguson, Ajax, Imperial Star, City of Lincoln, Rowallan Castle, Dunedin Star, City of Calcutta und unter stärkster Sicherung: Deckungsgruppe I bildet Force H (VAdm. Somerville) mit Schlachtschiff Nelson (Flaggschiff), Flugzeugträger Ark Royal, Kreuzer Hermione und die Zerstörer Cossack (4. Z-Flottille), Zulu, Foresight, Forester, Laforey (19. Z-Flottille) und Lightning. Tanker Brown Ranger wird mit Korvette Fleur de Lys zur Versorgung der Zerstörer vorausgeschickt. Deckungsgruppe II (VAdm. Curteis) mit den Schlachtschiffen Prince of Wales (Flaggschiff) und Rodney, den Kreuzern Kenya (RAdm. Burrough, 10. Kreuzergeschwader), Edinburgh (18. Kreuzer-Flottille), Sheffield, Euryalus und den Zerstörern Duncan (13. Z-Flottille), Gurkha, Legion, Lance, Lively, Oribi, Isaac Sweers (RNeN), Piorun (OPR), Garland (OPR), Fury, Farndale, Heythrop. Am 24.9. läuft Nelson mit 3 Zerstörern von Gibraltar aus zu einem (erfolgreichen, vgl. KTB Skl.) Täuschungsmanöver scheinbar nach Westen. Während der Operation läuft Konvoi MG.2 mit 3 ungesicherten leeren Transporter Melbourne Star, Port Chalmers und City of Pretoria unter Tarnung als franz. Frachter von Malta zurück nach Gibraltar.

. Malta Konvoi
 

14. Britischer Mittelmeerkonvoi auf dem Weg nach Malta

26.9.: Ital. Luftaufklärung erfasst Teile der brit. Verbände südlich der Balearen, Aufstellung der U-Boote Dandolo, Adua und Turchese nördlich Kap Ferrat, Axum, Serpente, Aradam, Diaspro nördlich Kap Bougaroni und Squalo, Bandiera, Delfino nördlich Kap Ferrat sowie Narvalo bei Kap Bon. Mehrere MAS-Boote kreuzen bei Pantelleria. Am Abend läuft die ital. Flotte (Adm. Iachino) mit den Schlachtschiffen Littorio, Vittorio Veneto, den Schweren Kreuzern Trento, Trieste, Gorizia, den Leichten Kreuzern Duca degli Abruzzi, Attendolo und 14 Zerstörern ins Seegebiet südöstlich Sardinien aus, um von hier aus noch im Bereich der eigenen Luftsicherung die in ihrer Stärke unterschätzten brit. Verbände anzugreifen. Weitere ital. Einheiten können aus Brennstoffmangel nicht in See gehen.
27.9.: Aus den Meldungen der Aufklärungsflugzeuge kann keine Seite ein klares Lagebild erhalten. Ital. Torpedoflugzeuge verfehlen Rodney und Laforey und torpedieren südlich Sardinien das brit. Schlachtschiff Nelson, das mit 3500 Tonnen Wasser im Schiff nur noch 12 kn laufen kann. Von ca. 30 Torpedobombern fallen 5 den Fulmar- Jägern der Ark Royal und 7 der Bordflak, die auch 2 eigene Fulmar abschießt, zum Opfer. Admiral Curteis und Admiral Iachino kreuzen in gleich bleibendem Abstand zwischen Sardinien und Skerki-Bank und treten am Abend den Rückmarsch an. Die Transporter laufen unter Sicherung der Force X (RAdm. Burrough) mit den 5 Kreuzern (s.o.) und 9 Zerstörern nach Malta weiter und verlieren am Abend auf der Höhe von Cap Bone die Imperial Star (12.427 BRT) durch ital. Torpedoflugzeuge. Heythrop nimmt die Passagiere an Bord; Oribi versucht vergeblich, das Schiff abzuschleppen, nimmt dann die Besatzung auf und bringt die Imperial Star durch Sprengladungen und Artilleriefeuer zum Sinken. In der Nacht zum 28.9. können ital. MAS-Boote den Konvoi nicht finden, weil er dicht unter der sizilianischen Küste nach Malta läuft.
28.9.: Transporter City of Pretoria aus dem Rückkonvoi MG.2 wird erfolglos von 3 Torpedobombern und einem U-Boot angegriffen. Kreuzer Hermione beschießt Pantelleria ohne Wirkung. Am 29.9. greifen Diaspro und Serpente, am 30.9. Adua vor der algerischen Küste rückmarschierende brit. Verbände erfolglos an. Dabei wird Adua (Kptlt. Riccardi) durch die brit. Zerstörer Gurkha und Legion versenkt.

Von den alliierten U-Booten Utmost, Upright, Urge, Sokol (poln.), Trusty und Upholder, die nördlich von Sizilien zur Deckung der Operation gegen schwere ital. Seestreitkräfte aufgestellt wurden, kommt nur Utmost zu einem erfolglosen Angriff auf 3 Kreuzer. Die südl. der Messina-Straße stehenden Unbeaten und Ursula und das vor Cagliari stehende O.21 (niederl.) sichten keine Schiffe.

26.9.– 1.10.1941
Ostsee

Auf einer Minensperre (S-Boot- oder Fugas-Minen vom Juni?) vor dem Eingang nach Windau (= Ventspils) sinken am 26.9. der U-Tender Mosel (796 BRT), am 27.9. der Transporter Leontes (338 BRT), am 1.10. ein Schwimmkran (ex-lett.), der zu Bergungsarbeiten bei der Mosel eingesetzt ist, und am 7.11. der Frachter Frauenburg (ex-estn. Peet, 2111 BRT).

27.9.1941
allgemeine
Lage / USA
»War Emergency Program«: Auf US Werften laufen die ersten 14 Liberty-Schiffe von Stapel. Weitere 312 Handelsschiffe dieses Typs mit rund 2.200.000 BRT sind bereits in Auftrag gegeben.

29./30.9.1941
Luftkrieg
Deutschland
Luftangriff des RAF Bomber Command auf Stettin und Hamburg. Er wird in der folgenden Nacht wiederholt.

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Fortsetzung im Text

Die roten Datumsangaben verweisen auf den entsprechenden Absatz in der engl. Ausgabe »Chronology of the War at Sea«