1943 Oktober | Aktualisiert am 30.Apr.2022 |
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1. Räumboote der 3.
R-Flottille in der Ostsee. |
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1.10.1943
Funkaufklärung
Der dt. Marine-Schlüssel »Hermes« für das Mittelmeer und das
Schwarze Meer wird in mehrere separate Schlüssel geteilt.: »Hermes« für das
Mittelmeer (als »Porpoise« bereits seit August 1942 geknackt), »Poseidon«
für das Schwarzes Meer (im Oktober 1943 als »Grampus«/»Clam«
entschlüsselt) und »Uranus« für die Verbindung zwischen dem OKM und den
Kommandos Süd und Südost (wird nicht geknackt).
1.10.1943
Ostsee
Das dt. Räumboot R 205 sinkt nach Minentreffer in der
Irben-Straße.
27.9.- 5.10.43
1.– 5.10.1943
Nordatlantik (NW)
Konvoi HX.258 (EG C1 [Cdr. Adams, RCN] mit den Zerstörern Assiniboine,
Forester, der Fregatte Waskesiu und den Korvetten Agassiz,
Celandine [brit.] und Galt, unterstützt von der 2nd Support Group
[Capt. Walker] mit den Sloops Starling, Kite, Wild Goose, Woodcock, Wren
und dem attachierten Geleitträger Tracker) passiert am 1.10. den
Vp.-Streifen »Rossbach« (siehe
27.9.-1.10) im Süden, U 631 wird dabei gebombt, U 448
und U 402 wehren mit ihrer Flak Venturas der USN-Sq. VB-128 ab.
Bei Operationen zur Sicherung des Konvois ON.204 (EG B1 [Cdr. Bayldon] mit den Zerstörern Hurricane, Wanderer, der Fregatte Glenarm und den Korvetten Borage, Dahlia, Wallflower, unterstützt von der 5th Escort Group mit Fregatte Nene und den Korvetten Calgary, Edmundston, Camrose) werden U 610 und U 275 durch Flugzeuge, U 336 und U 666 durch Sicherungsfahrzeuge angegriffen, U 666 wird dabei durch Wabos beschädigt. Am 4.10. wird U 279 (Kptlt. Finke) von Ventura ‚B’ der VB-128 USN versenkt und U 305 beschädigt. U 389 (Kptlt. Heilmann) wird von Liberator ‚X’ der RAF-Sq. 120 versenkt. U 731 und U 641 werden durch Hudson ‚S’ und eine weitere Hudson der RAF-Sq. 269 beschädigt. Am 5.10. versenkt Hudson ‚F’ der RAF-Sq. 269 mit Raketen U 336 (Kptlt. Hunger). Insgesamt gehen 3 U-Boote verloren, 4 werden beschädigt. Konvoi ON.204 aber wird nicht einmal erfasst.
30.9.- 8.10.43
1.– 8.10.1943
Atlantik / Azoren
Operation »Alacrity«: Nach
anglo-portugies. Abkommen vom 18.8. werden auf den Azoren-Inseln Fayal und
Terceira alliierte Luftbasen eingerichtet. Zum Transport der Einrichtungen und
des Personals für die RAF-Air Group 247 (Air Vice Marshal Bromet) laufen 3
kleine Konvois (Commodore Holt) mit Transporter Franconia, weiteren
Tankern, Frachtern und kleineren Fahrzeugen für die lokale Sicherung zu den
Azoren. Sicherung Escort Group B5 mit Zerstörer Havelock, Volunteer, Warwick,
Korvetten Buttercup, Lavendel, Godetia, Sloop Lowestoft, ferner
8th Support Group mit Geleitträger Fencer, Zerstörern Inconstant,
Garland (poln.), Burza (poln.), Viscount, Whitehall, Wrestler.
Am 18.10. trifft der erste Fortress-Bomber ein, am 19.10. erster Einsatz.
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2. Mit dem alliierten Luftstützpunkt auf den Azoren ist das letzte »schwarze Loch« über dem Atlantik geschlossen |
1.– 11.10.1943
Nordmeer
Operation ‘Holder’: Die Zerstörer Onslaught (RN), Huron
und Iroquois (RCN) marschieren, gedeckt durch brit. Kreuzer London
und Zerstörer Impulsive, mit Versorgungsgütern für alliierte
Geleitschiffe, die den Sommer über in Nordrussland verbleiben mussten, von
Scapa Flow nach Murmansk.
12.9.- 20.10.43
1.– 20.10.1943
Mittelmeer
Deutsche U-Boot-Operationen. Ab 2.10.
werden im Mittelmeer erstmals »T-5«-Torpedos eingesetzt. Vor der algerischen
Küste versenken U 410 (Kptlt. Fenski) aus dem Maltakonvoi MKS.26 die
brit. Fort Howe (7133 BRT) und den brit. Tanker Empire Commerce
(3722 BRT), U 223 (Kptlt. Wächter) aus dem MKS.27 die brit Stanmore
(4970 BRT) und U 371 (Kptlt. Mehl) am 11.10. den brit. Minensucher Hythe,
am 13.10. den US-Zerstörer Bristol und am 15.10. aus dem Konvoi GUS.18
die amerik. James Russell Lowell (7176 BRT). Angriffe von U 73 und
U 431 bleiben ohne Erfolg. — Von den
gegen den Landekopf Salerno eingesetzten U-Booten versenkt U 616 (Oblt.
Koitschka) am 9.10. den US Zerstörer Buck und ein amerikanisches
Panzerlandungsschiff (LST), mehrere Angriffe von U 380 und U 81 schlagen
fehl.
1.- 31.10.43
1.10.– 6.11.1943
Pazifik
Bei US U-Boot Operationen im Oktober werden 126 »Ultra«-Meldungen empfangen.
Diese führen zu 59 Schiffssichtungen und 19 Angriffen, dabei werden 5 Schiffe
versenkt und 5 beschädigt.
Bei Operationen im Gebiet der Aleuten und Kurilen hat S 46 mehrere Frühzünder, S 44 (LtCdr. Brown) wird am 7.10. vor Kamchatka durch die jap. Fregatte Ishigaki versenkt. In den Gewässern um Japan beschädigt Salmon (LtCdr. Nicholas) nach Fehlschuß am 15.10. auf einen Tanker am 28.10. Nagata Maru (2969 BRT) leicht, Tarpon (LtCdr. Wogan) versenkt am 17.10. den dt. Hilfskreuzer Schiff 28 / Michel, Lapon (LtCdr. Stone) versenkt am 18.10. Taichu Maru (1906 BRT) und trifft Keijin M. Nr.2 (433 BRT), doch der Torpedozünder versagt. Seahorse (LtCdr. Cutter) versenkt am 29.-31.10. drei Segler mit Artillerie (unbestätigt). Im Gebiet von China und Formosa versenkt Wahoo (Cdr. Morton) am 5.10. das Fährschiff Konron Maru (7903 BRT, 542 Tote), am 6.10. Kanko Maru (1283 BRT) und am 9.10. Hankow Maru (2995 BRT), wird aber am 11.10. in der Straße von La Perouse (Japan) von 1 Marine-Flieger (701 Kotukai), 1 Heeres-Flieger (Air Troop No.38), den U-Jägern Ch 15 und Ch 43 sowie Minensucher W 18 versenkt.
Erstmals werden »Wolfsrudel«, jeweils aus 3 Booten bestehend, gebildet: Haddock, Halibut und Tullibee unter dem Kommando von Cdr. Brindupke sowie Cero, Shad und Grayback unter Capt. Momsen. Aus der Gruppe 1 versenkt Tullibee (Cdr. Brindupke) am 15.10. den Truppentransporter Chicago Maru (5866 BRT), Halibut (LtCdr. Galantin) versenkt am 2.11. den Transporter Ehime Maru (4653 BRT) und torpediert am 5.11. im Bungo-Kanal den Träger Junyo, Haddock (LtCdr. Davenport) torpediert nach vergeblichen Angriffen am 1.11. auf einen Militärkonvoi und am 2.11. auf einen Zerstörer am 6.11. den Begleittanker Hoyo Maru (8691 BRT). Aus der Gruppe 2 führt Grayback (LtCdr. Moore) im Ostchinesischen Meer am 10.10. einen ungeklärten Angriff auf einen Transporter mit 6200 BRT, versenkt am 14.10. den Begleittanker Kozui Maru (7072 BRT), am 22.10. den Truppentransporter Awata Maru (7398 BRT) und beschädigt am 27.10. zusammen mit Shad (LtCdr. Julihn) den Transporter Fuji Maru (9138 BRT). Am 22.10. verfehlt Shad die Kreuzer Naka and Isuzu.
Im Zentralpazifik versenkt Peto (LtCdr. Nelson) am 1.10. südl. der Karolinen aus einem Konvoi den Transporter Kinkasan Maru (4980 BRT) und den Truppentransporter Tonei Maru (4930 BRT), Tinosa (LCDr. Daspit) zusammen mit Steelhead (LtCdr. Welchel) am 6.10. nordwestl. von Truk in mehreren Anläufen den Flottentanker Kazahaya (18300 BRT), Steelhead am 21.10. südöstl. von Ulithi den Truppentransporter Goshu Maru (8592 BRT), Guardfish (LtCdr. Ward) am 8.10. nördl. von Manus den Transporter Kashu Maru (5460 BRT). Cero (LtCdr. White) beschädigt am 12.10. bei Chichi Jima den Flottentransporter Mamiya (15.820 BRT). Silversides (LtCdr. Coye) versenkt am 18. und 24.10 nördl. der Marianen insgesamt 4 Schiffe mit 15.402 BRT, Flying Fish (LtCdr. Donaho) versenkt nach vergeblichem Angriff am 18.10. auf einen Geleitträger am 27.10 auf der Route Philippinen-Guam den Truppentransporter Nanman Maru (6550 BRT) aus einem Konvoi. Gato (LtCdr. Foley) feuert am 8.10 einen T-Versager auf ein Geleit und wird anschließend von Torpedoboot Hiyodori mit Wasserbomben attackiert. Mingo (LtCdr. Lynch) meldet am 16.10. erfolgreichen Angriff auf Geleitträger Chuyo NNW von Truk, doch handelt es sich um 2 Fehlschüsse, Zerstörer Hatsukaze läuft mit Wasserbomben zum Gegenangriff an. Die Chuyo wird am 18.10. noch einmal von Flying Fish angegriffen, der gemeldete Treffer erweist sich ebenfalls als Fehlschuss. Ansonsten melden Seadragon, Gato und Balao Frühzünder und Versager. Skate führt die erste Mission zur Rettung von abgeschossenen Flugzeugbesatzungen bei einem Trägerangriff gegen Wake und rettet 6 Flieger. Scamp führt eine Aufklärungsmission durch.
Im Südwestpazifik versenken Gurnard (LtCdr. Andrews) am 8.10. an der Nordspitze von Luzon aus einem Konvoi Taian Maru (5655 BRT) und Dainichi Maru (5813 BRT), Rasher (Cdr. Hutchinson) bei Ambon am 9.10 Kogane Maru (3131 BRT) und am 13.11. Kenkoku Maru (3377 BRT), Bonefish (LtCdr. Hogan) am 10.10 vor Cam Ranh Bay (Indochina) aus einem Konvoi Teibi Maru (10.068 BRT) und Isuzugawa Maru (4214 BRT). Puffer (LtCdr. Jensen) beschädigt am 9.10. den Tanker Kumagawa Maru (7508 BRT) und wird in der Nacht zum 10.10. vor Makkaur seinerseits von den U-Jägern Cha 37 und Cha 41 mit Wabos beschädigt. Kingfish (LtCdr. Lowrance) legt am 10.10 ein Minenfeld vor Celebes in der Straße von Makassar, darauf sinkt am 1.7.44 die jap. Nikko Maru (3098 BRT). Am 9.10 torpediert es im Sibutu-Kanal nahe der neuen Flottenbasis Tawi-Tawi den Flottentanker Hayatomo (14.050 BRT) und versenkt am 20.10. den Transporter Sana Maru (3365 BRT). Darüber hinaus verlieren die Japaner am 31.10. durch Torpedoangriff den Begleittanker Koryo Maru (589 BRT). Kingfish (LtCdr. Lowrance) bringt am 6.10. Soldaten und Vorräte an die Nordostküste Borneos. Kingfish und Cabrilla führen außerdem Unternehmungen zur Unterstützung von Guerilla-Einheiten durch.
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3. Japanisches Yokosuka E14 Y
»Glen« |
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9.9.- 3.12.43
1.10.– 9.11.1943
Indischer Ozean
Von den jap. U-Booten, die von Penang aus operieren, versenkt I-10
(Kpt.z.S. Tonozuka) im Golf von Aden am 1.10. die norw. Storviken (4836
BRT). Anschließend überlauft das U-Boot offenbar vorsätzlich eines der
Rettungsboote mit Schiffbrüchigen (s. Kriegsverbrechen).
Am 5.10. torpediert I-10 aus dem Konvoi AP.47 den norw. Tanker Anna
Knudsen (9057 BRT). Im Mittleren Indik versenkt es schließlich am 24.10 die
brit. Congella (4533 BRT). Im Okt./Nov. klärt das jap. U-Boot I-37
(KKpt. Otani) mit seinem Bordflugzeug am 4.10. das Chagos-Archipel und am 10.10.
Diego Suarez auf. Am 23.10. versenkt es in der Straße von Madagaskar die
griech. Faneromeni (3404 BRT). Vor der indischen Süd- und Westküste und
dem Chagos-Archipel bleiben die jap. U-Boote I-166, I-162 und I-165
bei ihren Unternehmungen ohne Erfolg.
Von den dt. U-Booten der Gruppe »Monsun« versenkt U 168 (Kptlt. Pich) am 1./2.10. vor der indischen Westküste die brit. Haiching (2183 BRT) und mit Artillerie 6 Frachtsegler (unbestätigt). U 532 (FKpt. Junker) versenkt am 1.10. vor Ceylon die brit. Tahsinia (7267 BRT). Vor der indischen Westküste versenkt er am 11.10. die ind. Jalabala (3610 BRT) und torpediert am 20.10. den brit. Tanker British Purpose (5845 BRT). U 188 (Kptlt. Lüdden) torpediert vor dem Persischen Golf am 5.10. den norw. Tanker Britannia (9977 BRT). Weitere Angriffe der genannten Boote und von U 183 (KKpt. Schäfer) und U 533 (Kptlt. Henning) werden z.T. durch Torpedoversager vereitelt. U 533 wird am 16.10. durch die Bisleys ‚E’ und ‚H’ der RAF-Sq. 244 im Persischen Golf versenkt, die anderen Boote marschieren nach Penang.
2.10.1943
Dänemark / Ostsee
Als Reaktion auf die Erfolge der dänischen Widerstandsbewegung hat
Werner Best, Statthalter der Deutschen, in einem Telegramm an das Auswärtige
Amt für Dänemark die »Lösung der Judenfrage« gefordert. Mit Beginn des
jüdischen Neujahrs setzt von Seiten der deutschen Besatzungsmacht in Dänemark
eine intensive Jagd auf jüdische Mitbürger ein. Doch der
Schiffahrtssachverständige der deutschen Botschaft, Georg F. Duckwitz
(1904-1973), hinterbringt den Beginn der Aktion, so dass etwa 7000 dänischen
Juden nach Schweden fliehen können. Dennoch werden bis Ende November noch 481
Juden aufgespürt, eingesperrt und nach Theresienstadt (Tschechoslowakei)
ins Konzentrationslager verschleppt. Als erstes Schiff verläßt der dt.
Frachter Wartheland (ex lett. Arija, 3678 BRT) am 2.10. Kopenhagen
mit 202 jüdischen Internieren an Bord. (Ergänzung und Einwand)
2.10.- 27.11.43
2.– 30.10.1943
Ostsee
Starke Zunahme sowj. Luftangriffe gegen die Schiffahrt in der Ostsee.
Dabei werden vor allem die aus Lend-/Lease-Lieferungen stammenden Boston-Bomber
der Minen-Torpedo-Division der Marine-Luftwaffe mit Torpedos eingesetzt. Sie
legen auch Minen. Torpedoangriffe, vor allem im Raum Irben-Straße, bleiben im
Oktober ohne Erfolg. Die Tötigkeit der sowj. U-Boote beschränkt sich auf das
Legen einiger Minen östlich des Sperrgürtels Porkkala – Naissari mit der
großen U-Boot-Netzsperre, und auf die Anlandung von Agenten auf den Inseln im
Finnenbusen. So werden im Herbst 1943 auf Suur-Tytärsaari 2 von einem U-Boot
abgesetzte Agenten gefangen genommen. Angriffe auf östlich der Sperren
patrouillierende dt. und finn. Seestreitkräfte bleiben selten. Am 8.10. feuert M-90
(Kptlt. Rusin) bei Kamisher einen Torpedo wohl auf einen der als U-Jäger
eingesetzten Marinefährprähme. In der Nacht zum 14.10. kann der dt.
Minensucher M 30 in der Narva-Bucht einem Oberflächerläufer des sowj.
U-Bootes M-102 (Kptlt. Leskovoy) ausweichen (Fortsetzung
1.-27.11).
3.10.1943
Thyrrhenisches Meer
Das brit. Unterseeboot Usurper (Lt. Mott) wird im Golf von
Genua durch den dt. U-Jäger UJ 2208 / Alfred (Oblt.z.S. Banzhaf)
versenkt.
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4. Gefecht vor Les Sept Iles (Kanal) |
3./4.10.1943
Kanal
Einsatz der dt. 4. T-Flottille (KKpt. Kohlauf, RK)
mit T 23, T 22, T 25 und T 27 als Deckungsverband für den Versorger
Nordvard, der 1940 als norw. Prise von HSK Pinguin aufgebracht
worden und ab November 1941 zum Z-Schiff umgebaut worden ist, und der bei Ausfahrt
von Nantes von 6 Booten der 2. M-Flottille gesichert wird. Vor Les Sept Îles
kommt es zu einem Seegefecht des Deckungsverbandes mit den brit. Zerstörern
Grenville, Ulster und 4 Geleitzerstörern der Hunt-Klasse.
— Am 4.10. wird der dt. Transporter Livadia
(3094 BRT) vor Boulogne durch brit. Fernartillerie versenkt.
26.9.- 12.10.43
3.– 12.10.1943
Ägäisches Meer
Unternehmen »Eisbär«: Am 3.10. landen
dt. Schiffe und Behelfsfahrzeuge, gesichert von der 21. U-Jagdflottille und
unterstützt von der Luftwaffe, Truppen auf der Insel Kos, welche die Besatzung
überwältigen und 1388 Engländer und 3145 Italiener gefangen nehmen. Wegen Brennstoffmangels
können die Zerstörer Aldenham (brit.), Pindos (griech.) und Themistokles
(griech.) den von der brit. Luftaufklärung bei Naxos erfassten Invasionskonvoi
nicht angreifen. Am 4./5.10 verlegt daher eine brit. Kampfgruppe (Commodore
Agnew) mit den Kreuzern Aurora, Penelope, Sirius, Dido und 5 Flottenzerstörern
von Malta zur Ägäis. Am 5.10. versenken dt. Bomber in Leros den ital.
Minenleger Legnano.
Am 7.10. wird ein Konvoi für Kos mit dem Frachter Olympos (852 BRT), 6 Marinefährprähmen und dem U-Jäger UJ 2111 südwestlich von Amorgos von dem brit. U-Boot Unruly angegriffen. Unruly erzielt Artillerietreffer auf Olympos, die zurückbleibt, sowie auf F 496, der brennend an der Nordküste von Stampalia aufgesetzt wird, und meldet die Position des Geleits. Auf diese Meldung hin wird das Restgeleit wenig später von einem brit. Verband mit den Kreuzern Sirius und Penelope und den Zerstörern Faulknor und Fury an der Nordostspitze von Stampalia gestellt und zusammengeschossen. Olympos sinkt nach Fangschüssen von Unruly und Fury. 770 bzw. 1027 Schiffbrüchige (Quellen differieren) werden durch dt. Schiffe und Flugzeuge gerettet. Der ablaufende brit. Verband wird in der Scarpanto-Straße von Ju 87 der II./StG.3 und Ju 88 des LG.1 und der II./KG.51 angegriffen, Penelope wird durch Bombentreffer beschädigt.
Am 8.10. versenkt das brit. U-Boot Unruly (Lt. Fyfe) südl. von Amorgos das mit Nachschub für Kos beladene dt. Minenschiff Bulgaria (1108 BRT), und verfehlt das Minenschiff Drache. Am 9.10. stößt der brit. Kreuzer Carlisle mit den Zerstörern Panther und Rockwood ins Seegebiet südlich Piräus vor, um weitere dt. Geleite abzufangen. In der Scarpanto-Straße greifen Ju 87 der I./StG.3 aus Megara gegen Mittag an, versenken die Panther (siehe Miszellen) und bombardieren die Carlisle. Bei einem Angriff der II./StG.3 aus Argos kurze Zeit später schießt der alliierte Jagdschutz mit P 38 - Langstreckenjägern der USAAF nach eigenen Angaben 15 Ju 87, tatsächlich immerhin 7 Stukas und 1 Ju 88, ab. Die Carlisle wird schwer beschädigt von Rockwood nach Alexandria geschleppt (und nicht wiederhergestellt).
3.10.- 25.12.43
3.– 31.10.1943
Mittelmeer
Alliierte U-Boot-Operationen. Im
westlichen Mittelmeer operiert vor Toulon Dolfijn (ndl.), vor Genua Sickle,
vor Elba Unshaken, vor Bastia Unruffled, vor La Spezia Untiring,
vor Imperia Unseen, und vor Civitavecchia Ultor. Am 19.10.
versenkt Ultor (Lt. Hunt) den dt. Dampfer Aversa (ex-griech.
Kakoulima, 3723 BRT), am 20.10. Unseen (Lt. Crawford) den dt.
Marinefährprahm F 541. Am 30.10. meldet das brit. Ultimatum (Lt.
Kett) die Versenkung eines dt. U-Bootes. Tatsächlich aber entkommt U 73 unbeschädigt.
— In der Adria versenkt das poln. Sokol
(LtCdr. Koziolkowski) am 7.10. den ital. Dampfer Eridania (7095 BRT).
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5. Operation »Leader«: Aufklärungsfoto |
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4.10.1943
Norwegen
Operation »Leader«: Vorstoß der durch
US-Einheiten verstärkten brit. Home Fleet (Adm. Fraser) gegen den dt. Schiffsverkehr
vor Bodö. Gedeckt von den brit. Schlachtschiffen Duke of York und Anson,
US-Kreuzer Tuscaloosa, 3 brit. Kreuzern sowie 10 brit. und US-Zerstörern,
startet US-Träger Ranger 30 Dauntless-Sturzkampfbomber, Avenger-Torpedobomber
und 12 Jäger. Sie greifen 2 dt. Konvois und auf der Reede liegende Schiffe
an, versenken die dt. Dampfer La Plata (8056 BRT), Rabat (2719
BRT), die norw. Frachter Skramstad (4300 BRT), Vaagan (687 BRT)
und beschädigen 6 weitere größere Schiffe, darunter Ibis, Cap Guir, Kerkplein,
Schleswig (ex-norw. Austanger), Topeka so schwer, dass die
meisten auf Grund gesetzt werden müssen, teilweise sogar zum Totalverlust werden.
Die Malaga trifft nur ein Torpedoversager. 5 Flugzeuge gehen verloren.
Auf deutscher Seite gibt es 357 Tote. — Vor
dem Bussesund geht UJ 1214/ Rau V am 4.10. durch Minentreffer verloren.
4./5.10.1943
Mittelmeer
Do 217 Bomber des dt. KG.100 führen nordwestl. Kap Tenes
(Algerien) einen Angriff auf Konvoi UGS.18, versenken den US-Transporter Fort
Fitzgerald (7133 BRT) und beschädigen Hiram S. Marxim (4194 BRT) und
Samite (7219 BRT).
4.– 28.10.1943
Nordatlantik
Nordwestroute. Während die dt.
U-Boot-Gruppe »Schlieffen« aufgestellt wird, weichen die alliierten Konvois
den U-Boot-Rudeln an den Konvois ON.206 und ONS.20 aus. Der Konvoi HX.259,
gesichert von der Escort Group B3, mit der Fregatte Towy, dem Zerstörer Keppel,
den Korvetten Narcissus, Orchis, Lobélia (franz.), Renoncule (franz.)
und Roselys (franz.) sowie der DE Fregatte Duckworth, passiert vom
4.-12.10.; der Konvoi ON.205, gesichert von der Escort Group C5 mit dem
Zerstörer Kootenay und den Korvetten Arvida, Kitchener, Sudbury,
Wetaskiwin und Sorel, passiert vom 6.-17.10.; der Konvoi HX.260,
gesichert von der Escort Group C4 mit den Zerstörern Hotspur (brit.) und
Churchill (RN) sowie Korvetten Nasturtium (brit.), Orillia,
Trillium und Woodstock, passiert vom 11.-19.10.; der Konvoi SC.144,
gesichert von der Escort Group B1 mit den Zerstörern Hurricane und Wanderer,
der Fregatte Glenarm und den Korvetten Borage, Dahlia und Wallflower,
passiert vom 14.-25.10.; der Konvoi HX.261, gesichert von der Escort Group C3
mit den Zerstörern Saskatchewan und Skeena sowie den Korvetten Eyebright,
Mayflower und Pictou, passiert vom 16.-24.10. (und wird am 18.-21.10.
von der 5th Escort Group mit den Fregatten Nene und Tweed sowie
Korvetten Calgary, Edmundston und Snowberry unterstützt); der
Konvoi ON.207, gesichert von der Escort Group C1 mit den Zerstörern Forester
(brit.) und Assiniboine, der Fregatte Ettrick sowie den
Korvetten Agassiz, Celandine (brit.) und Galt, passiert vom
19.-28.10.
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6. US Geleitträger Card (von achtern) |
15.9.- 1.11.43
4.10.– 1.11.1943
Mittelatlantik
Nach »Ultra«-Meldungen über U-Boot-Bewegungen auf der
Mittelatlantik-Route wird die Unterstützungsgruppe TG.21.14 (Geleitträger Card,
Capt. Isbell, mit Squadron VC-9 USN an Bord, Zerstörer Borie,
Barry, Dupont, Goff ) zu einer U-Jagd-Operation vom Konvoi UGS.19
abgezogen. U-Tanker U 460 (Kptlt. Schnoor), der bereits im September 8
U-Boote im Nordatlantik versorgt hat, wird am 4.10. nördlich der Azoren bei der
Versorgung von U 455, U 264 und U 422 von einem Flugzeug der Card
gesichtet. Von den in 3 Wellen angreifenden Flugzeugen – Avengers ,T7’,
,T9’, ,T3’, Wildcats ,F16’ und ,F19’ – werden der zu
spät tauchende Versorger sowie U 422 (Oblt.z.S. Poeschel) mit
»Fido«-Torpedos versenkt, U 264 (Kptlt. Looks) wird, während es das
Tauchmanöver zu decken versucht, schwer beschädigt. Konvoi UGS.19 passiert das
Kampfgebiet inzwischen unbeschadet.
U-Tanker U 488 (Oblt.z.S. Bartke) hat am 28.9. und 4.10. westlich der Azoren die zurück kehrenden U 68, U 155 und U 103 versorgt. Am 11./12.10. wird die Versorgungsgruppe U 488 mit U 402, U 584, U 731, U 378 mehrfach von Flugzeugen der Card gesichtet. Am 13.10. versenken 2 Avenger der VC-9 U 402 (KKpt. Frhr. v. Forstner, RK) und beschädigen U 731. Daraufhin wird das Versorgungsgebiet nach Südosten verlegt, wo die Flak-U-Boote U 271 und U 256 die Sicherung des Tankers übernehmen.
Auf dem neuen Treffpunkt westl. Gibraltar gelingt U 488 die Versorgung von U 758, U 378, U 641 und U 731. Unterdessen marschiert Konvoi UGS.20 (67 Schiffe, Sicherung durch TF.65 und Unterstützungsgruppe TG.21.5) an 15.10. Norfolk, 21.10. Gibraltar, an 1.11. Port Said. Am 20.10. entdecken Einheiten der TG.21.5 (Geleitträger Core mit Squadron VC-13 USN an Bord, Zerstörer Greene, Belknap, Goldsborough) die Versorgung der dt. U-Boote. Ein Avenger-/Wildcat- Team der Core versenkt U 378 (Kptlt. Mäder) und beschädigt U 271. Zur Unterstützung des Tankers trifft das von einer Minenunternehmung (siehe unten) kommende U 220 (Oblt.z.S. Barber) ein. Es kann U 603 und U 256 betanken, bevor es am 28.10. durch 2 Flugzeuge der VC-1 des Geleitträgers Block Island versenkt wird. Während U 488 zur Versorgung von U 193, U 103, U 530 und U 129 weiter nach Südwesten marschiert, treffen sich nördlich der Azoren einzelne Boote zu gegenseitiger Ergänzung und Unterstützung. Am 30.10. trifft dabei die den Konvoi GUS.18 begleitende Card-Gruppe mit den Zerstörern Borie, Golf und Barry auf ein U-Boot, das entkommt. Doch am 31.10. wird U 584 (Oblt.z.S. Nölke) durch 2 Flugzeuge der VC-9 versenkt, dagegen kann U 91 rechtzeitig tauchen. Am 1.11. trifft der zum Kampfplatz entsandte Zerstörer Borie auf U 405. Nach einem einstündigen Duell mit Torpedos, Artillerie, beiderseitigen Rammstößen und Enterversuchen sinkt U 405 (KKpt. Hopmann †), doch auch Borie (Lt. Hutchins) muss aufgegeben werden.
5.10.43
Atlantischer Ozean
Das japanische Blockadebrecher-Unterseeboot I-8 verlässt
Brest. Die Ladung enthält Muster eines Daimler-Benz MB 501 20-Zylinder
Dieselmotors für Schnellboote, ein Funkmessgerät Typ "Rotterdam", eine
Sonaranlage, ein 20-mm-Flakvierling, Flugzeuggeschütze, Zielgeräte für
Sturzkampf- und Horizontalbomber, verschiedene neuartige Elektrotorpedos und
nautische Chronometer.
5.10.43
Ligurisches Meer
Das dt. Minenschiff Pommern (ex-franz. Belain d’Esnambuc)
sinkt auf dem Marsch zu einer Sperrunternehmung nördl. Kap Corse mit einer Landung
Minen an Bord auf einer alten, dem Kommandanten (Kptlt. Heydemann †) aber offenbar
unbekannten, italienischen Minensperre östl. von San Remo.
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7. Zerstörer der Storoshevoy-Klasse
(links) und ein Minensucher |
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5.– 6.10.1943
Schwarzes Meer
Vorstoß einer sowj. Zerstörergruppe (Kpt. 2. Rg. Negoda) gegen dt.
Räumungstransporte an der Krim-Küste. Der Flottillenführer Kharkov beschießt
in der Nacht Jalta und Alusta, die beiden Zerstörer Besposhchadny und
Sposobny treffen beim Anmarsch auf Feodosia auf Boote der 1. S-Flottille
(KKpt Büchting) und führen mit S 45, S 28
und S 42, später mit S 51 und S 52 beiderseits ergebnislose
Gefechte. Am Morgen durch einen dt. Aufklärer erfaßt, wird der inzwischen
vereinigte Verband tagsüber in 4 Einsätzen von Ju 87 der III./StG.3 (Maj.
Hamester) angegriffen. Beim ersten Angriff wird Kharkov (Kpt. 2.Rg. Sevchenko)
getroffen und von Sposobny in Schlepp genommen. Beim zweiten Angriff
erhalten alle 3 Schiffe Treffer, Sposobny (Kpt. 3.Rg. Gorshenin) versucht
abwechselnd die beiden anderen Zerstörer zu schleppen. Beim dritten Angriff
wird die Besposhchadny (Kpt. 3.Rg. Parkhomenko) versenkt, wenig später
auch die Kharkov. Zuletzt wird Sposobny, die noch Überlebende
zu retten versucht, versenkt. Nach diesem Verlust verbietet Stalin den Einsatz
der Überwasserschiffe vom Zerstörer aufwärts ohne seine Genehmigung.
5.– 6.10.1943
Zentralpazifik
US Task Force TF.14 (RAdm. Montgomery) führt Angriffe auf Wake. Der
Verband besteht aus den Trägern Essex, Yorktown, Lexington, Cowpens,
Independence und Belleau Wood, den Kreuzern Nashville, Santa
Fé, Birmingham, Mobile, New Orleans, Minneapolis und San Francisco, den
Zerstörern Trathen, Hazelwood, Boyd, Bradford, Conner, Burns, Braine, Bullard,
Kidd, Chauncey, Hull, Dale, Halford, Bancroft, Caldwell, Coghlan, Ringgold,
Schroeder, Sigsbee, Harrison, John Rodgers, McKee, Murray und Dashiell
sowie den Tankern Cimarron und Kaskaskia. Bei 738 Einsätzen
gehen 12 Flugzeuge durch Feindeinwirkung, 14 durch Unfälle verloren. Die Kreuzer
beschießen für kurze Zeit die Insel. Das U-Boot Skate wird bei Rettungsmaßnahmen
von japan. Flugzeugen angegriffen und beschädigt.
25.9.– 7.10.43
6./ 7.10.1943
Südpazifik
Nach Abschluss der Kolombangara-Räumung (vgl.
25.9.- 3.10.) versucht KAdm. Ijuin in der Nacht zum 7.10. mit den
Zerstörern Fumitsuki, Matsukaze, Yunagi (Transportgruppe)
und Akigumo, Isokaze, Kazegumo, Yugumo, Shigure und Samidare
Vella Lavella zu evakuieren. Gegen den von der Luftaufklärung erfassten Verband
werden von Norden Capt. Walker mit den US-Zerstörern Selfridge, Chevalier und
O'Bannon, von Süden Capt. Larson mit Ralph Talbot, Taylor und
La Valette angesetzt. Vor der Küste von Vella Lavella kommt es zum
Gefecht der Gruppe Walker mit der jap. Deckungsgruppe. Die 3 US-Zerstörer
feuern 14 Torpedos, von denen einer die Yugumo trifft. Deren vorher
gelöster Torpedofächer trifft die Chevalier, die nach einer Kollision
mit O'Bannon sinkt. Selfridge führt das Gefecht weiter, wird aber
durch einen Torpedo der Fächer von Samidare und Shigure
getroffen. Die Japaner drehen aber ab, Capt. Larson kommt nicht mehr heran und
kann nur noch das Wrack der Yugumo versenken.
6.– 9.10.1943
Nordatlantik
Nordwestroute. Ab 6.10. wird die Gruppe
»Rossbach« mit U 309, U 762, U 643, U 641, U 539, U 448, U 610, U 419, U
378, U 645, U 260, U 603, U 275, U 631, U 91, U 731 und U 758 zur
Erfassung der vom B-Dienst gemeldeten Konvois HX.259 und SC.143 nach Süden
verschoben.
Am 7.10. abends sichtet U 448 (Oblt.z.S. Dauter) die dem Konvoi SC.143 (39 Schiffe, Sicherung durch die EG C2, LtCdr. Dyer, mit dem Zerstörer Icarus [brit.], den Korvetten Drumheller, Kamloops, Timmins [bald detachiert], Chambly, Morden, Sackville sowie dem »Merchant Aircraft Carrier« Rapana) zur Unterstützung zugeteilte 3rd Support Group (Cdr. Currie) mit den Zerstörern Musketeer, Oribi, Orwell und Orkan (poln., Cdr. Hryniewiecki). Im Laufe der Nacht gewinnen 8 Boote an Sicherungsfahrzeugen Fühlung. U 378 wird durch Flugzeuge abgedrängt. U 758 (Kptlt. Manseck) wird nach einer von Musketeer eingepeilten Fühlungshaltermeldung von Orkan angegriffen, ein zur Abwehr geschossener T-5 detoniert im Kielwasser des Zerstörers. U 610 verfehlt einen Zerstörer mit T-5. Gegen Morgen am 8.10. wird Orkan von U 378 (Kptlt. Mäder) mit T-5 versenkt. Einsetzende Luftsicherung drängt die U-Boote ab, Liberator ‚R’ der RAF-Sq. 86 (F/Lt. Wright) versenkt U 419 (Oblt.z.S. Giersberg), die Liberators ‚Z’ der RAF-Sq. 86 (F/O Burcher) und ‚T’ der RAF-Sq. 120 (F/O Webster) versenken U 643 (Kptlt. Speidel), Liberator ‚G’ der RAF-Sq. 120 beschädigt U 762 und Sunderland ‚J’ der RCAF-Sq.423 versenkt U 610 (Kptlt. Frhr v. Freyberg-Eisenberg-Allmendingen). Ein erstmalig über dem Atlantik eingesetztes dt. Großflugboot BV 222 sichtet zwar den SC.143, doch fangen die U-Boote seine Peilzeichen nicht auf. Nur U 91 (Kptlt. Walkerling) verfehlt am Abend einen Zerstörer mit T-5, wird aber durch die erstmals am Nordatlantik-Konvoi nachts eingesetzten Flugzeuge mit »Leigh-Light« abgedrängt. Am Morgen des 9.10. muss die Operation abgebrochen werden. U 645 (Kptlt. Ferro) prallt in unsichtigem Wetter auf eine versprengte Konvoi-Gruppe und versenkt die amerik Yorkmar (5612 BRT).
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8. Deutscher Hilfskreuzer Schiff 28 / Michel |
7.10.1943
Kanal
Unternehmen »Gesellenprüfung«: Unter dem Kommando des Chefs der 4.
S-Flottille, KKpt. Lützow, verseuchen insgesamt 29 S-Boote der 2., 4., 6. und
8. S-Flottille mit Minen ein ausgedehntes Gebiet südlich von Smith´s Knoll.
S 62 und S 83 der 2. und S 93 und S 127 der 8. Flottille
müssen wegen Antriebsproblemen umkehren. Die 2. S-Flottille wirft 37, die 4.
S-Flottille wirft 44 und die 6. S-Flottille wirft 40 Minen (Typen LMB und UMB).
Keine Erfolge.
7.– 17.10.1943
Nordpazifik
Der letzte dt. Hilfskreuzer, Schiff
28 / Michel (Kpt.z.S. Gumprich), tritt nach Vorstoß auf den Schiffahrtsweg
USA – Hawai den Rückmarsch nach Japan an. Am 17.10. wird Schiff 28
vom US U-Boot Tarpon (Cdr. Wogan) 90 sm ostwärts Yokohama durch 3
Torpedotreffer versenkt. 116 Mann der Besatzung erreichen in Rettungsbooten
Japan.
8.– 10.10.1943
Schwarzes Meer
Unternehmen »Wiking«: Rückverlegung von 240 zur Räumung des
Kuban-Brückenkopfes eingesetzten Fahrzeugen in 4 großen Geleitzügen von der
Kertsch-Straße nach Sevastopol. Sicherung durch die 3. und 30. R-Flottille und
die 23. UJ-Flottille, abgesetzt nach See durch die 1. S-Flottille. Durch
Luftangriff wird Pionier-Sturmboot 229 versenkt, durch U-Angriff
Marinefährprahm F 474.
8.– 18.10.1943
Nordsee
Die dt. Minenschiffe Ostmark und Roland werfen,
gesichert von den M-Booten M 426, M 445, M 406, M 462 und einigen
Vorpostenbooten, im Skagerrak die Minensperren »Lithium«, »Natrium« und
»Kalium«. Minenunternehmung der 2. (KKpt Feldt), 4. (KptLt Causemann),
und 6. S-Flottille (KKpt Obermaier) am 8.10. vor der englischen Ostküste;
keine Erfolge. — Am 13.10. sinkt der deutsche
Transporter Telde (2969 BRT) nach Luftminentreffer im Kattegatt bei Aalborg-Feuerschiff.
10.9.– 12.11.1943
8.10.– 7.11.1943
Westatlantik
Deutsche U-Boot-Operationen: U 214
(Kptlt. Stock) legt am 8.10. vor Colon (Panama) eine Minensperre und am 13., 14.
und 19.10 einzelne Minen im Seegebiet südlich von Kuba. Auf der erstgenannten
Sperre sinkt möglicherweise am 13.10. das amerik. U-Boot Dorado (LtCdr.
Schneider), das am 6.10. von New London ausgelaufen war und am 14.10. in
Colon erwartet wurde. Dagegen wird U 214 am 12. und 13.10. zweimal von Mariner
P-9 der VP-210 USN (in Begleitung des Konvois GAT.92) gesichtet und
angegriffen. Beim ersten Angriff kommt keine der abgeworfenen Bomben zur
Detonation, der zweite Angriff wird erfolgreich mit Flak abgewehrt. U 518
im Golf von Mexiko und U 123 vor der Guayana-Küste bleiben ohne Erfolg.
Das zurückmarschierende U 123 wird am 7.11. in der Biskaya von Mosquito
‚I’ der RAF-Sq. 248 mit Bordgeschütz angegriffen und beschädigt. —
U 220 (Oblt.z.S. Barber) legt am am 9.10. eine Minensperre vor St. John's
– am 19.10. sinken darauf die amerik. Delisle (3478 BRT) und die brit. Penolver
(3721 BRT) aus dem Konvoi WB.65.
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9. Lazarettschiff Stuttgart in Gotenhafen. |
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9.10.1943
Luftkrieg Deutschland
378 Bomber der 8. Luftflotte USAAF greifen Gotenhafen (Gdingen) an.
Lazarettschiff Stuttgart (13.387 BRT), KUJ 13 / UJ 1210, 5 weitere
Hilfsschiffe sowie 8 Handelsschiffe werden zerstört oder sinken auf Grund, 4
Handelsschiffe werden beschädigt. Auch das Dock C wird zerstört (siehe
Einzelheiten). 28 Bomber werden abgeschossen.
9.10.1943
Ägäisches Meer
Auf einer Konferenz der alliierten Mittelmeer-Befehlshaber in Tunis unter Vorsitz
von Gen. Eisenhower und dem brit. Ersten Seelord, Flottenadmiral A. Cunningham,
fällt die Entscheidung, die Offensivabsichten in der Ägäis aufzugeben
und nur die Inseln Samos und Leros so lange wie möglich zu halten. Da die
P 38-Jäger nun an die italienische Landfront abgezogen werden und
die dt. Flugzeuge die Flugplätze von Kos nutzen können, entschließt
sich der brit. Oberbefehlshaber in der Ägäis, Adm. J. Cunningham,
dazu, Zerstörer nur noch im Fall einer erkennbaren dt. Landungsabsicht
in der Ägäis operieren zu lassen und die Kreuzer auf dem An- und Abmarsch
als Deckungsgruppen in Auffangpositionen weiter südlich einzusetzen.
9.– 26.10.1943
Nordmeer
Brit. Unterseeboot Sea Rover kreuzt vor der Küste von Andoy
zur Kontrolle schwerer dt. Einheiten, und wird anschließend von Seadog abgelöst.
10.10.1943
Nordatlantik
Das frei-französ. U-Boot Minerve wird irrtümlich von einer Liberator
des RAF Coastal Command (F/O Mick Ensor) angegriffen und beschädigt. 2
Besatzungsmitglieder sterben bei dem Raketenangriff etwa 300 sm westl. von
Brest. Minerve war während eines Überwassermarsches mit
Reparaturarbeiten am Dieselmotor beschäftigt, als es angegriffen wurde
10.– 13.10.1943
Ionisches Meer
In der Bucht von Korfu wird das ital. Motorschiff Mario Roselli
(6804 BRT) durch Luftangriff am 10.10. schwer beschädigt und durch einen 2.
Luftangriff am 11.10. versenkt. Dabei kommen vermutlich 1000-1300 an Bord
befindliche italienische Gefangene um.— Auf
dem Weg von Argostoli (Kephallenia) nach Patras sinkt am 13.10. der dt.
Dampfer Marguerite (ex-span. Maria Amalia, 920 BRT) an der
Westküste Griechenlands wahrscheinlich auf einer Mine. Von 900 Internierten
Italienern an Bord werden nur 356 gerettet (s.
Kriegsverbrechen).
11.-14./12.10.43
10.– 14.10.1943
Luftkrieg Südpazifik
Japan. Torpedoflugzeuge greifen den US-Nachschubverkehr vor
Guadalcanal an, die Liberty-Schiffe George H. Himes und John H. Couch
erhalten Torpedotreffer. Beide Transporter werden zunächst aufgesetzt, gehen
aber später verloren. Vor Vella Lavella werden die US Schnellboote PT 168
und PT 179 beschädigt. Beim Angriff auf Schnellboot-Stützpunkt Lambu
vor Choiseul in der Nacht zum 14.10. wird PT 183 beschädigt, mehrere
japan. Flugzeuge werden abgeschossen.
Die 5. US Luftflotte beginnt am 12.10. mit 349 Flugzeugen eine Luftoffensive gegen Rabaul zur Isolation des Stützpunkts. B-24, B-25, P-38 der USAAF sowie Beaufighter der RAAF greifen Hafen und Flugplätze an. Sie versenken die Transporter Keisho Maru (5879 BRT) und Kosei Maru (?), beschädigen die Zerstörer Minazuki, Mochizuki, Tachikaze, die U-Boote I-177, I-180, Ro-105 sowie mehrere Hilfsschiffe. 4 Flugzeuge gehen verloren.
15.8.-29.10.43
12.– 29.10.1943
Nordmeer
Sowjet. Störung des dt. Nachschubverkehrs
vor der norweg. Polarküste. Nachdem S-55 (Kpt. 3.Rg. Sushkin) im
Porsangerfjord aus einem großen dt. Geleit den Sperrbrecher Ammerland
(5381 BRT) versenkt hat, kommt es zu einer kombinierten Operation. Angriffe am
13.10. durch Shch-403 vor Makkaur und durch M-172 vor Vardö
scheitern ebenso wie Luftangriffe vor Kiberg. Aus einem Geschwader von 10 sowj.
Bombern schießt UJ 1207 zwei Flugzeuge ab.
Die genannten sowj. U-Boote gehen vermutlich auf den in den Sommer- und Herbstmonaten von den dt. Minenschiffen Roland, Ostmark und Kaiser ausgelegten Flankenminensperren verloren. M-172 (Kptlt. Kunets) kehrt von einer Feindfahrt vom 2.- 11.10. vor dem Varangerfjord, Shch-403 (Kpt. 3.Rg. Shuisky) von einer Feindfahrt vom 4.- 17.10 vor dem Tanafjord, M-174 (Oblt. Egorov) von einer Feindfahrt vom 18.- 24.10. vor dem Varangerfjord nicht zurück. S-55 geht erst im Dezember verloren. Das große U-Boot K-1 wird bereits seit Ende September beim Rückmarsch von der Karasee vermisst. Nach diesen Verlusten werden die sowj. U-Boote wesentlich vorsichtiger angesetzt.
13.10.1943
allgemeine Lage / Italien
Die Badoglio-Regierung erklärt Deutschland den Krieg.
13.10.1943
Thyrrhenisches Meer
In Verbindung mit der Landung von Panzern aus 4 LCTs beschießen die
brit. Zerstörer Laforey und Lookout sowie das niederl.
Kanonenboot Flores Stellungen nördlich des Flusses Volturno.
13.10.1943
Luftkrieg China
B-25 Bomber der 14./USAAF fliegen Luftangriffe auf den japan.
Schiffsverkehr in Amoy (China) und versenken den Hilfs-U-Jäger Kongo Maru sowie
den Frachter Daigen Maru No.8 (1365 BRT).
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10. Der griechische Zerstörer
Adrias marschiert weiter, |
12.10.- 7.11.43
13.– 29.10.1943
Ägäisches Meer
Bei brit. U-Boot-Operationen gegen den dt. Nachschubverkehr nach
Kos, Leros und Samos geht Trooper (Lt. Wraith) am 13.10. möglicherweise
auf einer Sperre der dt. Minenschiffe Bulgaria oder Drache vor
Leros verloren. Torbay (Lt. Clutterbuck) wird am 15.10. bei Kalymnos
nach Versenkung eines griech. Fischerbootes und des ital. Küstendampfers Tarquinia
(749 BRT) durch die dt. U-Falle GA 45 / Elenis angegriffen, kann aber
entkommen. Am 15./16.10. scheitern 2 Versuche der brit. Zerstörer Belvoir
und Beaufort bzw. des Kreuzers Phoebe und der Zerstörer Faulknor
und Fury einen dt. Konvoi zu stellen an dt. Luftangriffen. Das U-Boot
Torbay (Lt. Clutterbuck) versenkt am 16.10. aus einem Konvoi den dt.
Dampfer Kari (ex frz. Ste. Colette, 1925 BRT) und torpediert den
ital. Dampfer Trapani. In der Nacht vom 16./17.10. fassen die Zerstörer
Hursley und Miaoulis (griech.) den Rest des Konvois und versenken
den U-Jäger UJ 2109 (ex brit. Widnes) und den Transporter Trapani
(1855 BRT), dessen Wrack in der folgenden Nacht im Hafen von Kalymnos von den
Zerstörern Penn und Jervis zerstört wird. Außerdem werden der
Marinefährprahm F 338 und 1 Segler in Brand geschossen. Am 19. und 20.10.
greifen Mitchell-Bomber der USAAF und Beaufighter der RAF Konvois
nördlich von Kreta an und versenken u.a. den Transporter Sinfra (4470
BRT). Von 2389 italienischen Gefangenen an Bord werden nur 539 gerettet, von
204 Deutschen dagegen werden 197 gerettet (vgl. weitere
Kriegsverbrechen). Der brit. Kreuzer Aurora beschießt zusammen mit
dem Zerstörer Miaoulis Ziele auf Rhodos.
Danach verlagert sich der Schwerpunkt der brit. Operationen auf Nachschubtransporte nach . Bis zum 7.11. werden von Überwasserschiffen 2230 Mann und 470 ts Material, von den brit. U-Booten Severn und Rorqual und den ital. Zoea, Atropo, Corridoni und Menotti 17 Mann und 288 t Material transportiert. Dabei gehen vom 22.-24.10. auf einer von dem dt. Minenschiff Drache gelegten Minensperre östlich Kalymnos die Zerstörer Hurworth und Eclipse verloren, der griech. Zerstörer Adrias verliert sein Vorschiff. Bei Luftangriffen werden die Kreuzer Sirius und Aurora und der Zerstörer Belvoir beschädigt. Das brit. U-Boot Unsparing (Lt. Piper) versenkt am 29.10. westl. Stampalia den Dampfer Ingeborg (ex-franz. Ste. Martine, 1160 BRT) mit 400 Soldaten an Bord sowie das dt. Geleitboot (ex-griech. Zollkreuzer Nioi).
14.10.1943
Norwegen
Das norw. Unterseeboot (Lt. Valvatne) greift vor Stadlandet ein Wachschiff
an, verfehlt aber sein Ziel. Das brit. Tantivy bleibt ohne Feindberührung.
14.–
16.10.1943
Mittelmeer / Adria
In der Nacht zum 15.10. und nochmals am 16.10. führen die britischen Zerstörer
Tumult, Ilex und Tyrian Vorstöße in die Adria durch.
In der ersten Nacht treffen sie südlich der Insel Cazza auf ein deutsches
Geleit. Sie versenken den ex-ital. Dampfer Merano (3730 BRT/1909) und
bringen den Tanker Pozarica (7751 BRT) als Prise ein. Am folgenden Tag
stoßen sie südwestl. Mljet auf ein weiteres Geleit, versenken den
Frachter Olimpia (6040 BRT) und bringen die Argentina (5014 BRT)
als Prise ein.
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11. U-Boot auf dem Marsch durch die Biskaya. |
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15.– 18.10.1943
Nordatlantik
Nordwestroute. Auf
dem Anmarsch zur neuen U-Boot-Aufstellung »Schlieffen« meldet U 844
(Oblt.z.S. Möller) am 15.10. abends den Konvoi ON.206 (65 Schiffe, Escort Group
B6 [Cdr. Currie] mit brit. Zerstörern Fame, Vanquisher, der
Fregatte Devron, den norweg. Korvetten Rose und Potentilla,
Support Group B7 [Cdr. Gretton] mit Zerstörern Duncan, Vidette
und Korvetten Sunflower, Loosestrife, Pink). Das U-Boot
wird von Vanquisher und Duncan abgedrängt.
Am 16.10. früh meldet U 964 (Oblt.z.S. Hummerjohann) den Konvoi ONS.20 (52 Schiffe, gesichert durch 4th Support Group [Cdr. Paramor] mit den erstmalig eingesetzten Lend-/Lease-Geleitzerstörern Byard, Bentinck, Berry, Drury, Bazely, Blackwood, Burgess und einigen A/S-Trawlern, und ab 18.10. mit der Escort Group B7 [Cdr. Gretton] als Unterstützung). Um die verstreut in der Nähe beider Konvois stehenden U-Boote an ihr Angriffsziel heranzubringen, gibt der B.d.U. den Befehl an alle, sich den Weg zum Konvoi gegen die am Vormittag einsetzende starke Luftsicherung durch Liberators der RAF-Sq. 59, 86 und 120 mit der Flak freizukämpfen. U 964 wird am Morgen des 16.10. von Liberator ‚Y’ der RAF-Sq. 86 versenkt, U 844 wird von Liberator ‚L’ / 86 angegriffen (diese wird abgeschossen) und danach von Liberator ‚S’ / 59 versenkt, U 470 (Oblt.z.S. Grave) wird von den Liberators ‚E’ und ‚Z’ der Sq. 120 RAF und ‚G’ / 59 trotz heftiger Flak-Abwehr versenkt. Nur U 426 (Kptlt. Reich) kommt am Abend des 16.10. an den ONS.20 heran und versenkt die brit. Essex Lance (6625 BRT).
Die Support Group B7, von der die Zerstörer Duncan und Vidette 4 Angriffsversuche gegen den ON.206 vereitelt haben, wird dem bedrohteren ONS.20 zur Unterstützung zugeteilt, auf dem Marsch ortet Sunflower U 631 (Oblt.z.S. Krüger) und versenkt es mit »Hedgehog«. In der Nacht zum 17.10. werden am ONS.20 sechs U-Boote durch Bentinck, Duncan, Vidette, Barry, Drury und Bazely abgedrängt. Am Morgen des 17.10. meldet nochmals U 309 (Oblt.z.S. Mahrholz) den ONS.20, doch die auf seine und eine Meldung von U 437 angesetzte Gruppe »Schlieffen« mit U 762, U 231, U 91, U 448, U 267, U 413, U 668, U 841, U 426, U 540, U 271 und U 842 kann sich gegen die starke Luftsicherung nicht durchsetzen. Neun U-Boote werden angegriffen, U 540 (Kptlt. Kasch) wird von den Liberators ‚D’ der Sq. 59 und ‚H’ der Sq. 120 (W/O Turnbull) versenkt, U 448 und U 281 haben durch Bordwaffenbeschuss Personalausfälle, schießen aber das Sunderland-Flugboot ‚S’ der RCAF-Sq. 422 ab. U 608 wird von dem scharf nach Südwesten ausgewichenen Konvoi ONS.20 gegen Abend überlaufen und mit Wasserbomben belegt, U 841 (Kptlt. Bender) wird von Byard versenkt. Die Operation muss abgebrochen werden.
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12. Admiral A. B. Cunningham |
21.10.43
15.– 21.10.1943
Großbritannien
Nachdem der brit. First Sea Lord, Admiral of the Fleet Sir Dudley
Pound, während seines Aufenthalts bei der »Quadrant«-Konferenz (vgl.
14.-24.8.) einen Herzanfall erlitten hat, übernimmt Admiral Sir
Andrew Cunningham am 15.10. seine Stellung. Neuer Oberbefehlshaber im Mittelmeer
wird Adm. J.H.D. Cunningham. Am 21.10.
stirbt Admiral Sir Dudley Pound.
15.10.– 9.11.1943
Schwarzes Meer
Deutsche U-Boot-Operationen an der
Kaukasus-Küste. U 23 (Oblt.z.S. Wahlen) torpediert am 15.10. aus
einem Konvoi den sowj. Minensucher T-486 / Sovetskaya Rossiya,
versenkt am 23.10. die sowj. Tanais (372 BRT) und am 25.10. mit
Sprengladung einen Fischkutter, von dem zuvor 3 Mann Besatzung gefangen genommen
wurden. U 9 (Oblt.z.S. Klapdor) erzielt am 29.10. vor Sotschi
Treffer auf einem Tanker (ungeklärt). U 24 (Kptlt. Petersen) versenkt am
31.10. das sowjetische Wachboot SKA-088 und U 18 (Oblt.z.S.
Fleige) meldet am 8.11. Versenkung eines Tankers (ebenfalls ungeklärt).
Sowjetische U-Boote operieren mit Schwerpunkt westlich der Krim, bei Kap Tarkhankut versenkt U-Jäger Schiff 19 mit 3 KFK der 23. UJ-Flottille am 16.10. ein U-Boot (ungeklärt). Angriffe von S-31, Shch-202 und Shch-201 schlagen fehl. Am 25.10. und am 2.11. versenken M-112 (Oblt. Khakhanov) und M-35 (Kptlt. Prokofev) vor Ak Mechet die Leichter Tyra-5 und. SNR-1293. Am 28.10. versenkt U-Jäger UJ 117 / Rila bei Eupatoria das sowj. U-Boot A-3 (Kpt 3.Rg. Tsurikov). Am 4.11. meldet Schiff 19 die Versenkung eines weiteren U-Bootes vor der Tendra-Halbinsel.
17.10.43
16.– 20.10.43
Nordpazifik
Bei Aufklärung eines großen US Flottenverbandes vor Pearl Harbor
verliert I-36 (KKpt. Inaba) sein Bordflugzeug mit 2 Mann Besatzung. Das
Boot wird anschließend im Operationsgebiet vor Hawaii von I-19 (KKpt.
Takakazu) abgelöst und zurückbeordert. 300sm südl. Hawaii meldet I-36
einen US Geleitzug mit 6 Flottentankern auf Südwestkurs. KKpt. Iwagami operiert
daraufhin von Truk aus mit I-19, I-35, I-36, I-169 und I-175 auf
den Konvoi, bleibt jedoch ohne Erfolg.
17.10.– 12.11.1943
Luftkrieg Westeuropa
Minenoffensive des RAF Bomber Command.
In 11 Nächten werden 281 Einsätze geflogen, v.a. gegen Ziele an der
friesischen Küste und im Gebiet von Texel sowie gegen die Häfen der Biskaya. 7
Flugzeuge gehen verloren. Am 24.10. sinkt der U-Jäger UJ 1403 / Mecklenburg nach
Kollision mit dem franz. Trawler Anne-Alice vor Belle Isle (Biskaya). Die
Besatzung versucht den Fehler des Kommandanten durch die Behauptung zu decken,
das Boot sei auf einer Mine gesunken. UJ 1403 wird später gehoben und
wieder in Dienst gestellt.
18.10.1943
Adriatisches Meer
Der dt. Frachter Elisabeth Henrik Fisser (5145 BRT) sinkt
vor Dubrovnik durch Minentreffer
21.-23.10.43
19.– 23.10.1943
Mittelmeer
Nach Angriff auf ein Westgeleit östlich von Gibraltar, bei dem alle 4 Torpedos
ihr Ziel verfehlen, wird U 431 (Oblt.z.S.
Schöneboom) am 21.10. durch die »Leigh Light«-Wellington ‚Z’ der Sq.
179 RAF versenkt. — Am 21.10. greifen Ju
88 der dt. 3./KG.26 bei Kap Tenes den Konvoi MKS.28 an und versenken mit
Torpedos die brit. Saltwick (3775 BRT) und das US-Kühlschiff Tivives
(4596 BRT). Bei einem Luftangriff am 23.10. auf Neapel, das Anfang Oktober
von den dt. Besatzungstruppen geräumt worden ist, wird US-Frachter James
Iredell getroffen und gerät in Brand, kann aber gerettet werden.
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13. Japanisches Trägerflugzeug
Mitsubishi Typ 00 (»Zero«) vor dem Start
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20.10.– 12.11.1943
Südpazifik
Japanische Operation »Ro«: Die
Trägerflugzeuge der jap. 3. Flotte (1. Träger-Geschwader bestehend aus Zuikaku,
Shokaku und Zuiho, 2. Träger-Geschwader mit Junyo, Hiyo und Ryuho)
verlegen von Truk nach Rabaul zur Verstärkung des Stützpunkts und für eine
Luftoffensive gegen die Zentralen Salomonen. Unterwegs wird die Junyo am
5.11. vom amerik. U-Boot Halibut torpediert. Bei den US Trägerangriffen
auf Rabaul erleiden die Trägerflugzeuge schwere Verluste. Am 12.11. werden sie
wieder abgezogen. Die Träger kehren zurück nach Japan.
Die Vereinigte Japanische Flotte (Adm. Koga) liegt in Alarmbereitschaft in Truk. Sie besteht aus dem 1. Schlacht-Geschwader mit den Schlachtschiffen Yamato und Musashi; der 2. Flotte (VAdm. Kurita) mit dem 4. Kreuzer-Geschwader mit Atago, Takao, Maya und Chokai, dem 5. Kreuzer-Geschwader mit Myoko und Haguro (nach Rabaul verlegt), der 2. Z-Flottille mit dem Kreuzer Noshiro und den Zerstörern der 24 Z-Div. Umikaze, Suzukaze und Michishio, der 27. Z-Div. Harusame, Shiratsuyu, Shigure und Samidare (nach Rabaul verlegt), der 31. Z-Div. mit Naganami, Makinami und Onami, der 32. Z-Div. mit Tamanami, Suzunami, Fujinami und Hayanami sowie der detachierten Shimakaze. Die 3. Flotte (1. und 2. Träger-Geschwader) besteht aus dem 3. Schlacht-Geschwader mit Kongo und Haruna; dem 7. Kreuzer-Geschwader mit Kumano, Suzuya und Mogami; dem 8. Kreuzer-Geschwader mit Chikuma und Tone; sowie der 10. Z-Flottille mit dem Kreuzer Agano (nach Rabaul verlegt) und der 4. Z-Div. mit Nowake, Maikaze und Yamagumo, der 10. Z-Div. mit Akigumo, Kazegumo und Asagumo (nach Rabaul verlegt), der 16. Z-Div. mit Hatsukaze, Yukikaze und Amatsukaze, der 17. Z-Div. mit Urakaze, Isokaze, Tanikaze und Hamakaze sowie der 61. Z-Div. mit Akizuki, Sutsuki, Hatsutsuki und Wakatsuki (nach Rabaul verlegt).
20.10.-20.12.43
20.– 30.10.1943
Mittel- und Südatlantik
Vor Brasilien versenken U 170 (Kptlt. Pfeffer) am 23.10. die
bras. Campos (4663 BRT) und U 155 (Kptlt. Piening) am 24.10. die
norw. Siranger (5393 BRT). — Westlich
von Leixoes (Azoren) wird U 566 (Kptlt. Hornkohl) am 24.10. von »Leigh
Light«-Wellington ‚A’ der Sq. 179 so schwer beschädigt, daß es von der
Besatzung selbst versenkt wird. U 218 (Kptlt. Becker) legt am 27.10.
Minen vor Trinidad. U 103 (Kptlt. Janssen) legt am 28.10. Minen vor Takoradi.
Keine Versenkungserfolge. — Vor Westafrika
versenkt U 68 (Kptlt. Lauzemis) am 22.10. aus einem Konvoi den norw.
Tanker Litiopa (5356 BRT) und den brit. U-Jagd- Trawler Orfasy,
außerdem am 31.10. den brit. Dampfer New Columbia (6574 BRT).
21.10.1943
Nord- und Westatlantik
Der US-Zerstörer Murphy bricht bei einem Geleit am Konvoi
UT.4 nach Kollision mit dem US Tanker Bulkoil in zwei Teile. Das
Vorschiff sinkt, das Achterschiff wird eingeschleppt. — Der
kanad. Minensucher Chedabucto sinkt nach Kollision mit dem brit. Frachter
Lord Kelvin im St. Lawrence River.
20.10.-12.11.43
21.– 30.10.1943
Luftkrieg Südpazifik
Am 21.10. torpedieren RAAF-Beauforts die Leichten Kreuzer
Kiso, Tama und den Zerstörer Uzuki bei Kap St. George. Kiso
wird durch einen gezielten Treffer, Tama durch Nahtreffer beschädigt,
alle Schiffe erreichen Rabaul. Am 23.10. versenken USAAF-Flugzeuge nordwestl.
von Bougainville den japan. Transporter Kyowa
Maru (ex Helios, 2036 BRT). Am 24.10. versenken Flugzeuge des US
Marine Corps südwestl. von Rabaul den Zerstörer Mochizuki, B-24
Bomber der USAAF den als Hilfskanonenboot eingesetzten Frachter Hino Maru
(2935 BRT), Catalinas beschädigen den Zerstörer Uzuki und am 26.10.
den Zerstörer Satsuki. Am 30.10. versenken US-Flugzeuge den Transporter
Ujigawa Maru (786 BRT) vor Rabaul.
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14. Minenräumboote der US Admirable Klasse werden an die Sowjetunion verpachtet. |
22.10.– 18.11.1943
Nordmeer
Am 22.10. laufen die sowj. Eisbrecher Stalin und SKR-18 /
Fedor Litke von Tiksi zur Rückführung ins Weiße Meer aus. Am 26.10.
werden sie in der Vilkitsky-Straße von dem Minenleger Murman und dem
Eisbrecher-Dampfer SKR-19 / Semen Dezhnev aufgenommen und über
Dikson zur Kara- Straße gebracht und dort von einem starken Sicherungsverband
(KAdm. Kutserov) mit den Zerstörern Baku, Grozny, Gromki, Kuibyshev,
Razumny, Razyarenny und den neu eingetroffenen
Lend-Lease-Minensuchern T-112, T-113, T-114 und T-115
aufgenommen.
Auf dem Wege von der Kara-Straße (15.11.) über Kolguev-Nord (16.11.) in die Gorlo-Straße (17.11.) führen die Escorts zahlreiche Wasserbomben-Angriffe gegen vermeintliche U-Boote und melden 2 U-Boote versenkt, 3 weitere U-Boote schwer beschädigt. Tatsächlich steht jedoch kein U-Boot in der Nähe des Konvois AB.55. Als letztes Boot hat U 636 (Kptlt. Hildebrand) am 14.11. vor der Jugor-Straße Minen gelegt und ist dann schnell zurückmarschiert, die übrigen in See befindlichen U-Boote U 387, U 354, U 360, U 307 und U 277 stehen als Gruppe »Eisenbart« in der Enge Spitzbergen-Bären-Insel. Der Konvoi wird laufend vom dt. B-Dienst erfasst und von einer Ju 88 bei bewaffneter Aufklärung nördlich Kolguev gesichtet, aber nicht angegriffen.
23.10.1943
Kanal
Bei der Fernsicherung eines kleines Geleitzuges vor der nordbretonischen
Küste stößt die dt. 4. T-Flottille (KKpt. Kohlauf, RK)
mit T 23, T 26, T 27, T 22 und T 25 auf den brit. Kreuzer Charybdis
(Capt. Voelcker), die Zerstörer Grenville und Rocket und die »Hunt«-Zerstörer
Limbourne, Wensleydale, Talybont und Stevenstone, die am Abend
des 22.10. von Plymouth ausgelaufen sind, um den Blockadebrecher Münsterland
abzufangen (Operation »Tunnel«). T 23 (Kptlt. Weinlig) und T 27
(KKpt. Verlohr) vernichten den Kreuzer durch mehrere Torpedotreffer (464 Tote),
T 22 (Kptlt. Blöse) den Geleitzerstörer Limbourne.
23.10.– 8.11.1943
Nordatlantik
Nordwestroute: Am 23.10 wird das auf
dem Marsch zur Gruppe »Siegfried« befindliche U 274 (Oblt.z.S. Jordan)
von Liberator ‚Z’ der RAF-Sq. 224 gesichtet, die Sicherung für
den Konvoi ON.207 fliegt (Escort Group C1, Cdr. Adams, mit den Zerstörern Assiniboine
und Forester [brit.], der Fregatte Ettrick und den Korvetten
Agassiz, Celandine [brit.] und Galt, Unterstützung durch die 2nd
Support Group). Die in der Nähe stehende Escort Group B7 (Cdr. Gretton, Zerstörer
Duncan und Vidette, Korvetten Loosestrife, Pink und Sunflower)
wird zur Jagd angesetzt. Mit Unterstützung von Liberator ,Z’ der 224.
Sqn RAF wird U 274 von den Zerstörern Duncan
und Vidette mit »Hedgehog« versenkt.
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15. Asdic Typ 123A - bis 1944 die gängige Ausstattung auf alliierten U-Bootsjägern |
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Ab 24.10. erwartet die Gruppe »Siegfried« mit U 420, U 405, U 212, U 91, U 762, U 231, U 309, U 608, U 969, U 267, U 281, U 413, U 963, U 437, U 426, U 842, U 552, U 592, U 575, U 226, U 373, U 709, U 648 und U 967 den Konvoi HX.262 (Escort Group C5, Cdr. Pullen, mit den Zerstörern Ottawa und Burnham [brit.] sowie den Korvetten Arvida, Dauphin und Wetaskiwin), zu dessen Sicherung vom ON.207 die 2nd Support Group (Capt. Walker) mit den Sloops Starling, Kite, Woodcock, Wild Goose, Magpie und dem Geleitträger Tracker gestoßen ist. U 413 (Kptlt. Poel) peilt mit einem Grenzwellenpeiler mehrfach den Sprechverkehr der Escorts, doch kommen die Boote am 25./26.10. an den Konvoi, der den Streifen im Süden umgeht, nicht heran, U 608 und U 212 werden gebombt, Sunderland ‚A’ der RCAF-Sq. 10 am ON.207 beschädigt U 91. — Aus unbekannter Ursache geht U 420 (Oblt.z.S. Reese) nach dem 20.10. verloren, eventuell noch vor Erstaufstellung der Gruppe »Siegfried«.
Die Gruppe »Siegfried« wird in 3 Gruppen aufgeteilt: U 967, U 212, U 405, U 231, U 608, U 969 als »1«, U 267, U 281, U 413, U 963, U 437, U 426, U 552, U 592 als »2« und U 842, U 575, U 226, U 373, U 709 und U 648 als »3« besetzen ab 28.10. ostwärts Neufundland kleinere Vp.-Streifen gegen den erwarteten Konvoi SC.145 (32 Schiffe, Escort Group B6, Cdr. Currie mit den Zerstörern Fame und Vanquisher, der Fregatte Deveron und den norweg. Korvetten Eglantine, Potentilla und Rose, Unterstützung durch 8th Support Group mit Geleitträger Fencer, Zerstörer Inconstant und poln. Garland und Burza). U 714 gibt abgesetzt mehrere Funksprüche ab, um den Konvoi zu einer Ausweichbewegung in die Aufstellung hinein zu veranlassen. Am 29.10. wehren U 405 und U 608 Swordfishs der Fencer mit Flak ab, der Konvoi passiert jedoch unbemerkt.
Weiter ostwärts wird das anmarschierende U 282 (Oblt.z.S. R. Müller) von der mit der Escort Group B7 zur Unterstützung des Konvois ON.208 (Escort Group B3, Cdr. Evans mit der Fregatte Towy, dem Zerstörer Keppel und den Korvetten Narcissus, Orchis, Lobélia [franz.], Renoncule [franz.] und Roselys [franz.]) angesetzten Vidette mit Radar geortet und von der Korvette Sunflower mit »Hedgehog« versenkt. Von ON.208 wird dieEscort Group B7 (Führerboot Duncan) dann dem Konvoi HX.263 (Sicherung durch 4th Support Group, LtCdr. Chavasse, mit den DE Fregatten Bentinck, Bazely, Blackwood, Burgess, Byard, Drury und Berry) zugeteilt. Gegen diese Konvois und den ONS.21 (Escort Group C2, Cdr. Burnett mit den Zerstörern Gatineau und Icarus sowie Korvetten Drumheller, Fennel und Kamloops), über die nur erkoppelte Angaben vorliegen, stellt der B.d.U. am 31.10. ostwärts Neufundland die Gruppen »Körner« mit U 714, U 212, U 969, U 231, U 267, U 281, U 413, U 963, U 843, U 586, U 280 und »Jahn« mit U 437, U 426, U 552, U 842, U 575, U 226, U 379, U 709, U 648, U 608 auf, doch sichtet nur U 714 am 1.11. ganz im Norden ein Flugzeug. Die Geleitzüge umgehen die Aufstellungen.
23.– 25.10.1943
Nordsee / Kanal
28 S-Boote der 2., 4., 6. und 8. S-Flottille unter dem Kommando des
F.d.S., FKpt. Petersen, laufen am 23.10. zum Angriff auf einen gemeldeten FN-Geleitzug
aus. Wegen der schlechten Wetterlage muß der von brit. Seite bereits erfasste
Angriff frühzeitig abgebrochen werden. Am 24.10. greifen 32 dt. S-Boote
der 2., 4., 6. und 8. S-Flottille aus Ijmuiden den brit. Konvoi FN.1160 vor
Cromer an. Der Konvoi wird gesichert von den Zerstörern Pytchley, Worcester,
Eglinton, Campbell und Mackay, den Kanonenbooten MGB 609, MGB
610, MGB 607, MGB 603, MGB 315 und MGB 327 sowie den Küstenschutzbooten
ML 250 und ML 517. Die dt. S-Boote werden von zurückfliegenden
brit. Bombern gemeldet und der Konvoi gewarnt. Die in mehreren Gruppen herankommenden
S-Boote werden von Pytchley, Worcester und Mackay abgedrängt.
Nur S 74 (6. S-Flottille) kann den zurückgefallenen Trawler William
Stephen versenken. Mackay rammt und versenkt S 63. Auf die
zurück marschierenden Boote der 4. S-Flottille treffen MGB 607 und MGB
603 und versenken S 88 (KKpt. Lützow †). Im Gefecht mit den aufkommenden
MTB 439 und MTB 442 wird ersteres beschädigt.
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16. Minenleger Juminda |
23.10.43
23.10.– 30.12.1943
Thyrrhenisches Meer
Am 23.10. wird das dt. Minenschiff Juminda (ex-ital. Elbano
Gasperi, Kptlt von Stosch, KKpt.d.R. Brill, RK
†) 2 sm westlich von Santo Stefano durch US Schnellboote PT 206,
PT 212 und PT 216 versenkt. — Bei
Räumarbeiten gehen die brit. Minensucher Cromarty (23.10.) und Felixstowe
(18.12.) vor Sardinien sowie Clacton (31.12) vor Korsika durch Minentreffer
verloren.
25.10.– 9.11.1943
Nordatlantik
Nordsüdroute: Versuch einer nächtlichen
Kurzoperation mit Unterstützung durch die Luftaufklärung des Fliegerführers
Atlantik, GenLt. Kessler. Der am 23.10. aus Gibraltar auslaufend gemeldete Konvoi
MKS.28 (Sicherung durch die 39th Escort Group, Cdr. King mit den Sloops Rochester,
Hastings und Scarborough, der Fregatte Tavy, den Korvetten
Azalea, Balsam und Geranium, den attachierten Zerstörern Whitehall
und Watchman sowie dem Flak-Schiff Alynbank) wird am
25.10. nach Vereinigung mit dem SL.138 durch eine Fw 200 der III./KG.40
erfasst.
Daraufhin wird vom B.d.U. die U-Gruppe »Schill« mit U 306, U 466, U 262, U 707, U 333 und den Flak-U-Booten U 211, U 953 und U 441 am 29./30.10. vor der voraussichtlichen nächtlichen Route des Konvois aufgestellt. Die Fw 200 melden den Konvoi am 27.und 28.10. mit 56 Schiffen und 7 Escorts, am entscheidenden 29.10. stoßen die 4 angesetzten Fw 200 im Norden vorbei und finden den Konvoi nicht. Erst am 30.10. mittags ortet ein BV 222-Großflugboot der 1./(F)SAG.129 den nunmehr aus 60 Schiffen bestehenden Konvoi. Gegen Morgen am 31.10. passiert der Konvoi den Streifen, U 262 (Oblt.z.S. Franke) versenkt im Unterwasserangriff die norw. Hallfried (2968 BRT), U 333 (Kptlt. Cremer) verfehlt mit T-5 eines der Geleitfahrzeuge, U 441 wird beschädigt und U 306 (Kptlt. von Trotha) durch den Zerstörer Whitehall und die Korvette Geranium nach einer HF/DF-Peilung versenkt. Wegen der starken Luftsicherung wird die Operation abgebrochen und die restlichen Boote in einen neuen Vp.-Streifen befohlen.
26.10.1943
Indischer Ozean
Bomber der 10. USAAF-Luftflotte versenken südlich von Rangun
die jap. Dover Maru (3212 BRT).
26.10.1943
Luftkrieg Südwestpazifik
B-25 Bomber der 14. USAAF greifen den japan. Schiffsverkehr
vor Kiungshan (Hainan) an und versenken den Transporter Yamatogawa Maru,
den Armeetransporter Shinwa Maru No. 3 sowie den Frachter Hachiman
Maru. Vor Hoihow (Formosa) versenken sie den Armeetransporter Hokuzan
Maru (1329 BRT). — Vor Haiphong (Franz. Indochina)
sinkt der Frachter Shozan Maru (2937 BRT) auf einer Mine ungeklärter
Herkunft.
27.– 29.10.1943
Nordmeer
Das dt. Minenunternehmen »Katharina« der 4. Z-Flottille (Kpt.z.S.
Johannesson) mit Zerstörer Z 30, Z 31 und Z 33 vor der sowj. Nordmeerküste
wird abgebrochen, nachdem die Luftaufklärung in der Barentssee einen alliierten
Schiffsverband (Sicherung für RA.54) gesichtet hat (siehe
1.11.-29.12.).
27.10.– 6.11.1943
Südpazifik
Zur Ablenkung vor bevorstehenden Operationen gegen Bougainville werden 6300
Mann der neuseel. 8. Brigade (Brig.Gen. Row) auf den Inseln Mono und Stirling
im Treasury Archipel gelandet. Diese werden bis zum 6.11. erobert. —
725 Mann des 2. US Luftlande Btl. (LtCol. Krulak) landen mit APDs
auf Choiseul, werden jedoch am 4.11. wieder eingeschifft, nachdem das Ablenkungsmanöver
fehlgeschlagen ist. — Bei einem Angriff japan.
Flugzeuge werden 12 von 25 Angreifern durch die US Jagdsicherung abgeschossen.
US Zerstörer Cony wird leicht beschädigt.
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17. Dänisches Fischereischutzschiff Hejmdal |
28.10.1943
Schwarzes Meer
Die dt. Marinefährprähme F 303, F 492 (durch Luftangriff
beschädigt), F 493 und F 577 werden bei Genitshesk im Asovschen
Meer selbstversenkt.
31.10.1943
Dänemark
Das von Deutschen erbeutete und eingesetzte Fischereischutzschiff Heimdal
(ex-dän. Hejmdal) wird in Kopenhagen von dänischen
Widerstandskämpfern sabotiert.
31.10.1943
Gibraltar
Das auf dem Marsch ins Mittelmeer befindliche dt. U 732 (Oblt.z.S.
Carlsen) wird vor Gibraltar durch Zerstörer Douglas (LtCdr. Phibbs) und
die UJ-Trawler Imperialist und Loch Osaig versenkt.
***
Chronik des Seekrieges | Fortsetzung im Text |