1945 Juli

Aktualisiert am 31.Okt.2021

 

 

 

 

.

1. Der japanische Tanker Takekuni Maru (3029 BRT) geht 
am 10.9.1944  im Zentralpazifik durch Minentreffer verloren

.

1.7.1945
Zentralpazifik
Die am 30.12.1943 begonnene Luftminen- Operation im Zentralpazifik wird beendet. Die Flugzeuge der Fleet Air Wing 1 der US Navy flogen insgesamt 188 Einsätze, Flugzeuge der Task Force 53/38 flogen 84 Einsätze, B 24-Bomber der 7th USAAF 129 Einsätze. Insgesamt warfen 345 Flugzeuge 662 Minen (575 Magnet-Minen, 34 Akustik-Minen, 33 Wasserdruck-Minen und 20 Niederfrequenz- Minen), die Verluste betrugen dabei drei Flugzeuge. Ziele der Einsätze waren: Jaluit, Maloelap, Wotje, Mille, Palau, Truk, die Bonin-Inseln sowie Südwest-Korea. Wieviele Schiffe insgesamt auf den ausgelegten Luftminen verloren gingen, bleibt ungewiss. Auch im August (siehe 9.- 23.8.) gehen noch Schiffe auf den ausgelegten Minen verloren.

1.– 8.7.1945
Luftkrieg Japan
Am 1.7. werfen 530 B-29 Bomber der USAAF Brandbomben auf Kure, Shimonoseki und Kumamoto. Am 1.7. verminen 24 B-29 die Shimonoseki Straße, auf der Sperre sinken unmittelbar anschließend 2 Schiffe, 2 weitere werden beschädigt. Am 3./4.7. verminen 31 B-29 wiederum die Shimonoseki Straße. In den folgenden Wochen sinken etliche Schiffe auf den Sperren oder werden beschädigt. Am 8.7. wird in Yokohama die Korvette Kaibokan 95 durch Minentreffer beschädigt.

1.– 9.7.1945
Südwestpazifik
Operation »Oboe II«: Letztes Landungsunternehmen auf Borneo.
Nach schwerer Beschießung im Juni (siehe 15.- 30.6.) am 1.7. Landung von 33.446 Mann der austral. 7. Inf. Div. (GenMaj. Milford) in Balikpapan. Transportgruppe TG.78.2 (RAdm. Noble) besteht aus den 3 austral. LSI Manoora, Kanimbla, Westralia, dem Führungsschiff Wasatch, 1 AKA (USN), 1 LSD, 5 APD, 35 LST, 22 LSM, 16 LCI, Sicherung durch US Zerstörer Flusser (Desron 5), Drayton, Conyngham, Smith, Frazier (Desron 14) Bailey, Robinson (Desron 22), Saufley, Waller, Philip sowie den Geleitzerstörern Chaffee, Edwin A. Howard, Key, Leland E. Thomas und Rutherford. Luftunterstützung durch 5. USAAF und 13. USAAF, ferner vom 1.-3.7. durch Flugzeuge einer Geleitträgergruppe (RAdm. Sample) mit Suwanee, Gilbert Islands, Block Island (II), und den Zerstörer Helm und DEs Cloves, Mitchell, Kyne, Lamons und Donaldson. Bis zum 3.7. werden der Sepinggan-Flugplatz, am 4.7. die Ölfelder eingenommen. Am 5.7. wird ein Btl. der austral. 9. Inf.-Brig. über die Balikpapan-Bucht auf das Westufer bei Penadjam übergesetzt, ein Teil davon am 9.7. weiter nördlich bei Djinabora gelandet. Kleinere niederl. Einheiten landen am 7.7. nördlich des Sumbir-Flusses bei Kariango und Teloktebang. Am 5.7. wird der Zerstörer Smith bei einer Explosion seiner Wasserbomben beschädigt. Am 9.7. sinkt das Räumboot YMS 84 auf einer Mine.

1.– 18.7.1945
Zentralpazifik
Angriff der Task Force 38 (Adm. Halsey, VAdm. McCain) gegen Japan.
TG.38.1 (RAdm. T. L. Sprague): Träger Bennington, Lexington, Hancock, Belleau Wood, San Jacinto; Schlachtschiffe Indiana, Massachusetts, Alabama, Kreuzer Topeka, Duluth, Dayton, Atlanta, San Diego; Zerstörer (Desron 61) De Haven, Mansfield, Lyman K. Swenson, Collett, Maddox, Blue, Brush, Taussig, (Desron 25) John Rodgers, Harrison, McKee, Murray, Ringgold, Schroeder, Dashiell und (Desdiv 100), Caperton, Cogswell, Ingersoll, Knapp. TG.38.3 (RAdm. Bogan): Träger Ticonderoga, Randolph, Essex, Monterey, Bataan; Schlachtschiffe South Dakota, North Carolina; Kreuzer Pasadena, Springfield, Wilkes-Barre, Astoria, Oakland; Zerstörer (Desron 48) Erben, Walker, Hale, Abbot, Stembel, Bullard, Black, Chauncey, Heerman, (Desron 62) English, Charles S. Sperry, Ault, Waldron, John W. Weeks, Hank, Wallace L. Lind und Borie. TG.38.4 (RAdm. Radford): Träger Yorktown, Shangri La (VAdm. McCain), Bonhomme Richard, Independence, Cowpens; Schlachtschiffe Iowa, Missouri (Adm. Halsey), Wisconsin; Kreuzer Quincy, Chicago, Boston, St. Paul, San Juan, Zerstörer (Desron 53) Cushing, Colahan, Uhlmann, Benham, Stockham, Wedderburn, (Desron 54) Remey, Norman Scott, Mertz, Monssen, McGowan, McNair, Melvin, (Desdiv 113) Rowe, Smalley, Stoddard, Watts, Wren und der Radar-Picket-Zerstörer Frank Knox.

Nach einer Versorgung am 7. und 8.7. greifen die Träger am 10.7. mit 1022 Flugzeugen den Raum Tokyo an, Schwerpunkt bilden die japan. Luftbasen. Später steuern die 3 Kampfguppen nach Norden und versorgen am 12.7. ostwärts der Tsugaru-Straße, wegen der Wetterlage wird der am 13.7. geplante Angriff verschoben. Am 14.7. starten 1391 Flugzeuge gegen Ziele in Nord-Honshu und Süd-Hokkaido und gegen den Fährverkehr in der Tsugaru-Straße. Am 15.7. werden die Angriffe wiederholt. Dabei werden der Geleitzerstörer Tachibana, die Korvetten Kaibokan 65, Kaibokan 74, Kaibokan 219, der Minensucher Sokaitei 24 und der U-Jäger Kusentai Ch-48, ferner 37 Fähr- und Transportschiffe und Wachfahrzeuge mit 48.717 BRT versenkt. Beschädigt werden der Geleitzerstörer Yanagi, die Fregatten Iwo, Fukue, Kasado, die Korvetten Kaibokan 215, Kaibokan 205, Kaibokan 55, Kaibokan 47, Kaibokan 221, die U-Jäger Ch-47, Hilfs-U-Jäger Cha-72, Cha-81, sowie 28 Fähr-, Transport- und Wachschiffe mit 49.965 BRT.

Am 14.7. beschießt TG.34.8.1 (RAdm. Shafroth) mit den Schlachtschiffen South Dakota, Indiana, Massachusetts, den Kreuzern Quincy, Chicago und 9 Zerstörern der Desron 48 erstmalig Ziele auf den japan. Hauptinseln, die Stahl- und Eisenwerke von Kamaishi. Alles in allem werden 802 Schuss 40,6 cm, 728 Schuss 20,3 cm und 825 Schuss 12,7 cm abgegeben. Am 14. und 15.7. führt TG.35.1 (RAdm. Jones) mit den Kreuzern Pasadena, Springfield, Wilkes-Barre und Astoria sowie 6 Zerstörern der Desron 53 einen Vorstoß gegen die Schiffahrt vor der Ostküste Nord-Honshus durch, findet aber keine Ziele. Am 15.7. beschießt TG.34.8.2 (RAdm. Badger) mit den Schlachtschiffen Iowa, Missouri, Wisconsin, den Kreuzern Dayton, Atlanta und 7 Zerstörern der Desron 54 und der Frank Knox die Eisen- und Stahlwerke von Muroran mit 860 Schuss 40,6 cm.

Am 16.7. werden die US Zerstörer beölt und die brit. Task Force 37 (VAdm. Rawlings, VAdm. Vian) stößt mit den Trägern Victorious, Formidable, Implacable, dem Schlachtschiff King George V, den Kreuzern Achilles (RNZN), Newfoundland, Gambia (RNZN), Black Prince, Euryalus, Argonaut, den Zerstörern Quickmatch, Quadrant, Quiberon, Quality, Grenville, Urania, Undine, Undaunted, Urchin, Ulysses, Troubridge, Tenacious, Termagant, Terpsichore, Teazer zum Verband. Am 17./18.7. führen die amerik. und brit. Träger schwere Angriffe gegen den Raum Tokio-Yokohama. Nach Ausschaltung der Jagd- und Flakabwehr setzen Flugzeuge der Yorktown das jap. Schlachtschiff Nagato außer Gefecht, ferner werden Geleitzerstörer Yaezakura (unfertig), U-Boot I-372, U-Jäger Harushima, Motortorpedoboot Gyoraitei 28 und 3 Hilfswachboote versenkt, der Schulkreuzer Kasuga schwer getroffen (Totalverlust), Zielschiff Yakaze, Landungsschiff T-110, Hilfs-U-Jäger Cha-225 und Motortorpedoboot Gyoraitei 256 beschädigt.

.
.

2. US Admiral Chester W. Nimitz bei einer Ansprache 
auf dem britischen Schlachtschiff George V.

In der Nacht vom 17./18.7. beschießt TG.34.8.2 (RAdm. Badger) mit den Schlachtschiffen Iowa, Missouri, Wisconsin, North Carolina, Alabama, den Kreuzern Dayton, Atlanta und 8 Zerstörern und das brit. Schlachtschiff King George V mit den Zerstörern Quality und Quiberon Industrieziele im Raum Hitachi nordostwärts Tokio. Bei den nächtlichen Angriffen stellt der Träger Bonhomme Richard Schutz durch Nachtjäger. Die US-Schlachtschiffe feuern 1238 Schuss 40,6 cm, die Kreuzer 292 Schuss 15,2 cm, die King George V 267 Schuss 35,6 cm. In der Nacht vom 18./19.7. beschießen, nach ergebnislosem Vorstoß gegen Schiffsziele, TG.35.4 (RAdm. Holden) mit den Kreuzern Topeka, Duluth, Atlanta, Dayton und acht Zerstörern der Desron 62 und TG.35.3 (RAdm. Jones) mit den Kreuzern Astoria, Pasadena, Springfield, Wilkes-Barre und 5 Zerstörern Ziele, insbesondere jap. Radarstellungen bei Cap Nojima (SO/ Tokyo).

Am 19.7. beschädigen Flugzeuge der Task Force 38 die neuen Träger Amagi und Katsuragi sowie das Schlacht schiff Haruna. Wegen eines drohenden Taifuns ziehen sich am 19.7. alle Kampfgruppen zurück, um am folgen- den Tag zu versorgen. Am 20.7. kommt der Träger Indefatigable mit den Zerstörern Barfleur, Wrangler und Wakeful zur Verstärkung der Task Force 37.

1.– 31.7.1945
Pazifik
Alliierte U-Boot-Operationen gegen abnehmenden japan. Küstenschiffsverkehr.
Im Gebiet der Kurilen. Apogon (LtCdr. House) beschädigt am 2.7. die Hilfs-U-Jäger Cha-58 und Cha-65. Erster Raketeneinsatz von U-Booten: Barb (Cdr. Fluckey) beschießt am 2.7. jap. Anlagen auf Kaihyo-Island an der Ostküste von Karafuto (Kurilen). Dabei werden drei Segelschiffe vernichtet. Des weiteren versenkt Barb am 5.7. vor Ominato den Frachter Sapporo Maru No.11 (2820 BRT), am 8.7. einen Leichter, am 10.7. den Frachter Toyu Maru (1256 BRT), am 11.7. vor Hokkaido den Segler Seiho Maru No.15 (91 BRT), am 18.7. südl. von Sakhalin die Korvette Kaibokan 112. Am 23.7. landet Barb einen Kommandotrupp an der Ostküste von Karafuto, der einen Eisenbahnzug in die Luft sprengt; am 25.7. beschießt es Shibetoro und zerstört 35 Sampans im Bau. Am 25. und 26.7. werden nochmals 9 Segler und 1 Trawler versenkt.

Östlich von Honshu versenkt Runner (LtCdr. Bass) am 10.7. den Minensucher W-27. Am gleichen Tag versenkt Moray (Cdr. Barrows) den Walfänger Fumi Maru No.6 (361 BRT). Auf den japan. U-Booten I-156, I-157, I-158, I-159 und I-162 werden die Mannschaften für das Ausbringen von Klein-U-Booten (»kaiten«) zum Kampf gegen die US-Invasionsflotte ausgebildet. Lionfish (LtCdr Spruance) greift I-162 an und verfehlt es. Kingfish (LtCdr. Harper) versenkt am 11.7. das Fischereifahrzeug Inari M. (68 BRT). Sea Poacher (LtCdr. Gambacorta) versenkt am 20.7. zwei Küstenfahrzeuge, am 22.7. das Wachboot Kiri Maru No.2, am 24., 26. und 27.7. drei kleinere Fahrzeuge. Aspro (LtCdr. Stevenson) versenkt am 25.7. einen Schlepper. Thornback (Cdr. Abrahamson) versenkt am 26.7. ein Küstenfahrzeug und beschädigt am 31.7. den U-Jäger Ch-42. Südlich von Honshu versenkt Steelhead (LtCdr. Welchel) am 1.7. zwei kleinere Fahrzeuge und beschädigt ein weiteres. Trepang (LtCdr. Faust) versenkt am 7.7. den Frachter Koun M. No. 2 (606 BRT) und am 14.7. ein kleines Fahrzeug. Carp (LtCdr. Hunnicut) versenkt und beschädigt im Juli ausschließl. kleine Küsten- und Fischereifahrzeuge. Auch Peto (LtCdr. Caldwell) versenkt am 25.7. nur einen Küstensegler.

Westlich von Kyushu versenkt Tirante (Cdr. Street) am 4.7. die Wachboote Koshe M. und Mashuye M., am 8.7. den Transporter Saitsu M. (1037 BRT). Cero (LtCdr Berthrong) wird am 18.7. durch Fliegerbombe beschädigt und muss zurück marschieren. Muskallunge bleibt ohne Erfolg. Südlich von Kyushu versenkt Quillback (LtCdr. Nicholson) am 2.7. ein Küstenfahrzeug.

Im Japanischen Meer versenkt Sennet (LtCdr. Clark) am 28.7. die Frachter Hagikawa M. (2995 BRT), Unkai M. No.15 (1205 BRT) und Hakuei M. (2863 BRT) sowie am 30.7. den Frachter Yuzan M. (6039 BRT). In japan. Hoheitsgewässern operieren Archerfish, Balao, Catfish, Dragonet, Entemedor, Gato, Hake, Perch and Pipefish und im Japanischen Meer Piper ohne Erfolg. Vor Formosa operieren Jack und vor Truk Macabi ebenfalls erfolglos.

Im Ostchinesischen Meer versenkt Haddo (LtCdr. Lynch) am 1.7. die Frachter Taiun M. No.1 (2220 BRT) und Konri M. (3106 BRT) sowie die Korvette Kaibokan 72, am 2.7. zwei Küstenfahrzeuge, am 3.7. einen Trawler. Queenfish (LtCdr. Loughlin) versenkt am 4.7. ein Kleinfahrzeug. Blackfin, Plaice and Pomfret bleiben ohne Erfolg.

Im Gelben Meer versenkt Trutta (Cdr. Smith) vom 1.7. bis 8.7. sechzehn Segler und einen Schlepper, Paddle (LtCdr. Nowell) versenkt am 2.7 und 8.7. vier Wachboote und drei Segler. Sea Robin (LtCdr. Stimson) versenkt am 8.7. den U-Jäger Cha-85, am 10.7. den Frachter Shikishima M. (1224 BRT), vom 21.- 23.7. zwei Küstenfahrzeuge und zwei Logger. Spot (Cdr. Post) versenkt am 9.7. zwei Küstenfahrzeuge, Threadfin (LtCdr. Foote) vom 14.7. bis 16.7. zwei Segler und ein Kleinfahrzeug, am 20.7. den Minensucher W-39 und am 21.7. nochmals zwei Küstenfahrzeuge. Pomfret (Cdr. Hess) versenkt am 26.7. ein kleines Fahrzeug und einen Segler. Pogy (LtCdr. Bowers) versenkt am 27.7. den Frachter Chikuzen M. (2448 BRT). Tench (Cdr. Sieglaff) versenkt am 30.7. ein Küstenfahrzeug.

Im Golf von Thailand versenkt das brit. Sea Scout am 1.7. einen Schlepper, fünf Lastkähne und ein Kümo, am 7.7. einen Segler, am 9.7. drei Dschunken. Das brit. Supreme versenkt am 1.7. ein Küstenfahrzeug, vom 12.- 15.7. fünf Küstenfahrzeuge und einen Logger. USS Hammerhead (LtCdr. Smith) versenkt am 10.7. den Frachter Sakura M. (900 BRT) und den Tanker Nanmei M. No.5 (834 BRT). USS Bugara (Cdr. Schade) versenkt vom 24.- 31.7 insgesamt 14 Segler und 21 Küstenfahrzeuge.

Östlich der Malaya-Halbinsel erzielt Brill am 11.7. mehrere Fehlschüsse, Bumper (Cdr. Williams) versenkt am 15.7. einen Segler, am 20.7. den Tanker Kyoei M. No.3 (1189 BRT) und das Wachboot Kyoraku M. No.3 (38 BRT). Hawkbill (LtCdr. Scanland) versenkt vom 17.7. bis 21.7. vier Küstenfahrzeuge und evtl. einen kleinen Frachter. Danach wird es durch einen Wasserbombenangriff beschädigt und muss umkehren. Cod (LtCdr. Adkins) versenkt vom 21.7. bis 31.7. insgesamt 24 Küstenfahrzeuge.

Östlich von Singapur versenkt Bluefish (LtCdr. Forbes) am 8.7. den U-Jäger Cha-50, am 15.7. das U-Boot I-351 und am 19.7. ein Küstenfahrzeug. Lizardfish (Cdr. Eutler) versenkt am 5.7. den U-Jäger Ch-37 und zerstört bei einer Beschießung von Chelukan Buwang (Bali) zusammen mit Puffer (LtCdr Dwyer) acht kleine Fahrzeuge, am 19., 20. und 30.7. fünf weitere Küstenfahrzeuge. Boarfish, Brill, Bugara, Caiman, Cobia, Croaker, Icefish und Lamprey operieren erfolglos in dem Gebiet.

In der Malakka-Straße versenkt das brit. Sibyl am 10. und 11.7. elf kleine Fahrzeuge, Seadog versenkt allein vom 24.- 29.7. drei Dschunken und am 27.7. den Minenleger Kuroshio No. 1 (950 BRT), zusammen mit Shalimar am 27.7. ein Landungsfahrzeug. Thrasher versenkt am 25.7. eine Dschunke, am 27.7. vier Routendampfer und eine Dschunke. Nördlich von Sumatra beschädigt Vigorous am 16.7. einen Routendampfer.

In der Sunda-Straße versenkt USS Blueback (LtCdr. Clementson) am 9.7. einen Leichter und am 15.7. einen Segler. USS Baya (LtCdr. Jarvis) versenkt am 16.7. das T-Boot Kari. Und das brit. Tiptoe beschädigt am 31.7. ein kleines Fahrzeug.

In der Javasee versenkt USS Hardhead (Cdr. Greenup) am 5. und 6.7. zwei Kleinfahrzeuge, am 23.7. den U-Jäger Cha-117 (ex-niederl. Bantam). USS Blenny (LtCdr. Hazzard) versenkt vom 11.- 31.7. insgesamt 15 Kleinfahrzeuge, am 16.7. das Kanonenboot Nankai (ex-niederl. Regulus). Das brit. Thule beschädigt am 14.7. einen Routendampfer, vom 17.- 20.7. werden drei Routendampfer versenkt. Trenchant (Cdr. Hezlet) versenkt am 13. und 15.7. vier kleinere Fahrzeuge, Tudor versenkt vom 23.- 29.7. vier Routendampfer, am 27.7. wird ein Routendampfer beschädigt, Stubborn (LtCdr Davies) beschädigt am 23.7. ein kleines Fahrzeug, versenkt am 25.7. das Patrouillenboot P-2 / Nadakaze (s.d. Kriegsverbrechen) sowie am 27.7. ein kleines Fahrzeug, am 28.7. eine Dschunke, am 30.7. wird ein Landungsfahrzeug beschädigt. Pargo (Lt-Cdr Bell) wird am 27.7. durch Wasserbomben und Fliegerbomben beschädigt, operiert aber weiter. USS Chub (Cdr. Rhymes) versenkt am 24.7. ein kleines Fahrzeug, das niederl. O-21 versenkt am 29.7. zwei Routendampfer und am 31.7. ein kleines Fahrzeug. Kraken bleibt ohne Erfolg. USS Ray verlegt von Pearl Harbor nach Fremantle.

.

3. Brasilianischer Kreuzer Bahia geht 
 im Südatlantik durch Munitionsexplosion verloren

.

3.– 13.7.1945
Nordpazifik
Vom 3.-7.7. erneuter Vorstoß der US Task Force 92 (RAdm. Brown) mit den Kreuzern Richmond, Concord und den Zerstörern Bearss (Desdiv 114), John Hood, Jarvis, Porter von Attu aus ins Ochotskische Meer; am 5.7. Beschießung von Shitsuka (Südsachalin). Vom 12.-13.7. beschießt Task Force 92 mit den Kreuzern Richmond und Concord sowie fünf Zerstörern Suribachi Point (Kurilen) und unternimmt einen Vorstoß entlang der Kurilen und ins Ochotskische Meer.

4.7.1945
Südatlantik
Der brasilian. Kreuzer Bahia (Cdr* d’Avila P de C e Albuquerque) sinkt auf Grund einer Detonation an Bord, wahrscheinlich nach Munitionsexplosion.

4.– 5.7.1945
Zentralpazifik
Im Gelben Meer unternimmt US Task Force 39 (RAdm Sharp) mit 7 Minenlege-Zerstörern (DM), 7 Minensuch-Zerstörern (DMS), 52 Minensuchern, 49 Räumbooten, 7 Minenlegern und 7 Netzlegern eine umfangreiche Räumoperation, gesichert von Task Force 32 (VAdm Oldendorf) mit 3 Schlachtschiffen, 3 Kreuzern, 4 Geleitträgern, 11 Zerstörern and 4 Geleitzerstörern.

5.– 10.7.1945
Indischer Ozean
Minenräumoperation »Collie«: Zur Vorbereitung einer geplanten Landung an der Nordwest-Küste der Malaya-Halbinsel (Operation »Zipper«) bei Port Swettenham und Port Dickson räumen brit. Minensucher der 6., 7. und 37. Flottille 167 Minen vor der Küste und im Gebiet der Nicobaren. Die Operation wird vom Kreuzer Nigeria sowie den Zerstörern Roebuck, Eskimo und Vigilant gesichert, von ihnen wird die Stadt Nancowry beschossen. Luftsicherung durch Geleitträger Ameer und Emperor, die gemeinsam mit den Geleitträgern Stalker und Emress auch Vorstöße gegen Flugplätze auf Nord-Sumatra durchführen.

5.– 21.7.1945
Norwegen
Bei Minensucharbeiten im norwegischen Küstengebiet sinken am 5.7. vor Gejta V 5311 / Seeotter (23 Tote) und am 18.7. vor Lindesnes MRS 25 auf einer deutschen Sperre (Tabelle Minenverluste nach Kriegsende).

7.7.1945
allgemeine Lage / USA
US Präsident Truman, Außenminister Byrnes, and Flottenadmiral Leahy schiffen sich auf dem Kreuzer Augusta nach Antwerpen ein, um an der Konferenz von Potsdam teilzunehmen.

9.– 18.7.1945
Luftkrieg Japan
Operation »Starvation V«: Am 9.7.1945 verminen 30 B-29 Bomber die Shimonoseki-Straße und das Seegebiet vor Niigata. Noch am selben Tag sinkt 1 Schiff und 5 werden beschädigt. Am 11.7. setzen 27 B-29, auch in koreanischen Küstengewässern, das Minenunternehmen fort. Darauf sinken 3 weitere Schiffe sowie der Geleitzerstörer Sakura vor Osaka. 2 Schiffe werden beschädigt. Am 12.7. werden noch einmal 3 Schiffe versenkt und 2 beschädigt. Am 13.7. werfen 31 B-29 nochmals Minen vor Masan und Chongjin, Korea und Fukuoka. 4 Schiffe sinken. Am 15.7. werfen 27 B-29 Minen vor Najin, Wonsan, Hungnam und Pusan (Korea) und Niigata (Japan). Am 17.7. werfen 28 B-29 Bomber Minen. Die Korvette Kaibokan 204 kommt am 17.7. durch einen Seeunfall zu Schaden. Am 18.7. wird der japan. Geleitträger Kaiyo 135 sm NW Kyushu auf einer Mine beschädigt, bleibt aber im Einsatz.

10.7.1945
Indischer Ozean
Die am 22.2.1943 begonne alliierte Luftminen-Operation im Gebiet von Indien und Burma wird beendet. B-24 Liberator der RAF flogen in dieser Zeit mit 631 Flugzeugen 697 Einsätze und warfen 3235 Minen; B-24 Bomber der 10. USAAF flogen mit 100 Flugzeugen 121 Einsätze und warfen 404 Minen, B-25 Bomber der 10. USAAF flogen mit 43 Flugzeugen 46 Einsätze und warfen 101 Minen, B-24 Bomber der 14. USAAF flogen mit 23 Flugzeugen 24 Einsätze und warfen 116 Minen und B-29 der 20. USAAF flogen mit 140 Flugzeugen 154 Einsätze und warfen 724 Minen ab. Insgesamt wurden 4192 Magnet-Minen, 246 Akustik-Minen, 36 unverankerte Kontaktminen sowie 106 Schein-Minen („dummies") in 37 Zielgebieten entlang der Küsten von Burma, Thailand, Malaya, den Andamanen-Inseln, Sumatra und Indochina abgeworfen. Verluste: 9 Flugzeuge.

12.7.1945
Südwestpazifik
Alliierte Landung bei Andus (Borneo). Austral. Truppen nehmen Maradi (Westborneo) ein.

12.– 29.7.1945
Nordpazifik
Operation »Hula«: Am 12.7. werden die US Fregatten Charlottesville, Long Beach, Belfast, Glendale, San Pedro, Coronado, Ogden, Allentown, Machias und Sandusky in Cold Bay an die Besatzungen der sowjet. Pazifikflotte übergeben, ihre neuen Kennungen sind EK-1, EK-2, EK-3, EK-6, EK-5, EK-8, EK-10, EK-9, EK-4 and EK-7. Am 19.7. folgen die Minensucher Admirable, Adopt, Astute, Augury, Barrier and Bombard, sie erhalten die Kennungen T-331 bis T-336, aus den Minenräumbooten YMS 38, YMS 42, YMS 75, YMS 139, YMS 178, YMS 184, YMS 216, YMS 237, YMS 241, YMS 272, YMS 273 und YMS 295 werden T-593, T-592, T-590, T-594, T-588, T-595, T-596, T-589, T-591, T-597, T-598 und T-599. Außerdem wird der U-Jäger SC 685 als BO-302 in Dienst gestellt. Am 29.7. folgen 15 LCI(L) Landungsboote und werden als DS-1 bis DS-10 und als DS-46 bis DS-50 in Dienst gestellt. (Fortsetzung 2.8.1945)

.
.

4. Beginn eines Luftangriffes mit Flugzeugen der 
trägergestützten 3. US Flotte auf Hachinohe am 15.7.1945

16.– 29.7.1945
Zentralpazifik
Von Okinawa aus operiert US-Task Force 95 (VAdm. Oldendorf) zur Unterstützung amerik. Truppen auf der Insel und als Luftwarnung (Radar Picket Stationen) und unternimmt Vorstöße gegen die Schiffahrt im Ostchinesischen Meer. Sie gliedert sich in TG.95.1 (VAdm. Oldendorf) mit den Schlachtschiffen Tennessee, Pennsylvania; sie operiert oft mit TG.95.3 zusammen. TG.95.2 (RAdm. Low) mit den Schlachtkreuzern Alaska, Guam, den Kreuzern Cleveland, Columbia, Denver, Montpelier. TG.95.3 (RAdm. Litch) besteht aus den Einheiten TU.1 mit den Geleitträgern Lunga Point, Makin Island, Cape Gloucester und TU.2 mit den Schlachtschiffen California, Nevada und den Kreuzern Salt Lake City, Chester, Wichita, St. Louis. Hinzu kommen 18 Zerstörer. TG.95.7 (RAdm. xxxx) mit den Schlachtschiffen Arkansas, Texas und den Kreuzern Portland, Mobile, Vicksburgh (die beiden letzten treten nach dem Vorstoß gegen Wake zur Task Force 38). Außerdem sind Zerstörer der Desrons 23, 45, 49 und 55 im Rahmen der TF.95 eingesetzt und werden gelegentlich den Kampfgruppen oder den Radar-Picket-Stationen zugeteilt, dazu gehören von Desron 23 Charles Ausburne, Claxton, Dyson, Converse, Thatcher, von Desron 49 Picking, Wickes, Haraden, von Desron 55 Porterfield, Callaghan, Cassin Young, Irwin, Preston, Laws, von Desdiv 92 Boyd, Bradford, Brown, Cowell, und von Desron 24 Ammen, Beale, Daly.

Vom 16.-23.7. führt TG.95.2 (RAdm. Low) mit 2 Schlachtkreuzern, 4 Leichten Kreuzern und 8 Zerstörern einen Vorstoß gegen die Schiffahrt im Ostchinesischen und im Gelben Meer aus. Der Erfolg ist aber gering. Am 19.7. wird der Zerstörer Thatcher vor Okinawa von einem Kamikaze-Flieger irreparabel beschädigt. Vom 26.-28.7. führt TF.95 (VAdm. Oldendorf) mit den Schlachtkreuzern Alaska und Guam, den Schlachtschiffen Nevada, Tennessee und California, den Kreuzern Cleveland, Columbia, Denver und Montpelier, den Geleitträgern Makin Island, Lunga Point und Cape Gloucester sowie 18 Zerstörern, einen Vorstoß ins Gebiet der Yangtse-Mündung vor Shanghai. Erfolg wiederum gering. Gleichzeitig decken die Schiffe auch Minensuchoperationen im Gebiet südostwärts Okinawa und im Ostchinesischen Meer. Bei Radar-Picket-Einsätzen wird am 28.7. der Zerstörer Callaghan durch Kamikaze-Flieger versenkt, Cassin Young am 29.7. beschädigt. (Fortsetzung 1.-12.8).

16.7.– 8.8.1945
Zentralpazifik
Japanische U-Boot-Operation mit bemannten Torpedos.
Von der ab 16.7. ausgelaufenen Gruppe »Tamon« greift I-47 (Kplt. Suzuki) am 21.7. einen Konvoi in der Philippinen-See mit Torpedos an und beschädigt den Transporter Marathon (7607 BRT). I-53 (Kptlt. Oba) setzt am 24.7. zwei »Kaiten« gegen einen Konvoi aus, von denen einer beim Angriff auf den US Geleitzerstörer Underhill von diesem gerammt und versenkt wird, wobei der Zerstörer selbst durch die Wucht der Detonation in 2 Teile zerbricht und untergeht. Bei einem zweiten Angriff mit zwei »Kaiten« am 4.8. ostwärts Formosa wird der Geleitzerstörer Earl V. Johnson möglicherweise durch Nahdetonation eines »Kaiten« beschädigt. I-58 (KKpt. Hashimoto) setzt am 27./28.7. einen »Kaiten« gegen einen Verband auf der Route Guam-Leyte aus, wahrscheinlich beschädigt er den Zerstörer Lowry. Am 29./30.7. versenkt dasselbe U-Boot ostwärts Luzon mit 2 Treffern eines 6er-Fächers den einzeln fahrenden Schweren Kreuzer USS Indianapolis (Capt. McVay), der Teile der Atombomben von San Francisco nach Tinian gebracht hatte und nun auf dem Weitermarsch nach Leyte ist. Von der 1199 Mann starken Besatzung des Kreuzers können, auch bedingt durch Fehler in der amerikanischen Fernmeldeorganisation, zwischen dem 2. und 8.8. nur 316 Mann durch amerik. Flugboote und Zerstörer gerettet werden. Am 19.12.1945 wird der Kommandant der Indianapolis, Capt. McVay, vor einem Kriegsgericht der Vereinigten Staaten angeklagt, die Besatzung seines untergehenden Kreuzers nicht rechtzeitig von Bord geschickt zu haben. Wenngleich er in diesem Punkt nicht verurteilt wird, wird er für schuldig befunden, auf der Route zwischen Tinian und den Philippinen keinen Zick-Zack-Kurs angewiesen zu haben (s.a. Miszellen).

Japanische Operation mit Träger-U-Booten.
Ebenfalls Mitte Juli läuft von Japan die 1. U-Boot-Division (Kpt.z.S. Ariizumi) mit den »Flugzeugträger-U-Kreuzern« I-400 (KKpt. Kusaka), I-401 (Kptlt. Nambu), I-14 (KKpt. Shimizu) und I-13 (KKpt. Ohashi) nach Truk aus, letzteres wird am 16.7. von einer Hunter-Killer-Group (bestehend aus dem Geleitträger Anzio und 5 Geleitzerstörern) durch ein Flugzeug und die herangeführten DEs Lawrence C. Taylor und Robert F. Keller versenkt.

17.7.– 2.8.1945
allgemeine Lage
Konferenz von Potsdam.
US Präsident Truman, Generalissimo Stalin und der brit. Premier Churchill legen die weitere politische Behandlung Deutschlands fest. Am 26.7. tritt nach Bekanntgabe der Ergebnisse der britischen Unterhauswahlen die Regierung Churchill zurück. Neuer Premierminister wird Clement Attlee. Stalin verspricht erneut, er werde drei Monate nach Beendigung des Krieges in Europa in den Krieg gegen Japan eintreten. Japan wird zur bedingungslosen Kapitulation aufgefordert. In seiner Antwort vom 27.7. erklärt der japan. Ministerpräsident Suzuki, er werde das Ultimatum ignorieren und bewegt so den amerikan. Präsidenten dazu, den Abwurf der 1. Atombombe auf Japan anzuordnen.

Ablieferung der deutschen Handelsflotte.
Die Dreimächtekonferenz in Potsdam entscheidet auch über das Schicksal der Deutschland noch verbliebenen Handelsflotte: „Die deutsche Handelsmarine, die den drei Mächten übergeben worden ist, wird zu gleichen Teilen unter der Sowjetunion, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten aufgeteilt." Frankreich wird nicht als Siegermacht angesehen und nimmt deshalb nicht teil. Insgesamt werden in den nächsten Monaten 446 Schiffe mit 1.262.617 BRT abgeliefert, desgleichen 43 in Deutschland oder in vormals besetzten Ländern im Bau befindliche Schiffen mit etwa 368.000 BRT.

18.– 26.7.1945
Zentralpazifik
Vorstöße von US Kampfgruppen gegen Wake, meist mit Einheiten, die nach Reparaturen an der US-Westküste über Pearl Harbor zur Task Force 38 marschieren. Beteiligt sind bei einem Trägerraid am 18.7. der Träger Wasp, die Kreuzer Oklahoma City, Amsterdam, Tuscon, Flint, vermutlich auch die Zerstörer Samuel N. Moore, Twining, Wadleigh, Franks und die neuen Radar-Picket-Zerstörer Highbee, Soulherland und Benner, die am 21./22.7. zur Task Force 38 treten. Im Gebiet der Marianen führt am 24. und 26.7. der Geleitträger Vella Gulf Vorstöße gegen die Inseln Pagan und Rota durch.

.

5. Blücherbrücke Kiel (1949): Neben den beiden Minensuchern das Achterschiff des kürzlich gehobenen Dampfers Barmbek und das letzte Segelschulschiff Winterhude.

.

21.7.1945
Nordsee / Ostsee
Gründung der Deutschen Minenräumdienst- Leitung (DMRL, engl: GM/SA).
Auf Grund der Waffenstillstandbedingung, dass Deutschland die Kriegsminen in Nord- und Ostsee mit eigenem Personal und Fahrzeugen der ehem. Kriegsmarine zu beseitigen habe, erhalten deutsche Seeoffiziere den Auftrag, einen Teil der noch einsatzbereiten Minensuch-Streitkräfte für diese Aufgabe zu organisieren. Deutscher Chef ist KAdm. F. Krauss. Das Personal meldete sich freiwillig, es lebt in Deutschland auf freiem Fuß, in den ehemals besetzten Ländern (Dänemark, Norwegen, Holland) als Kriegsgefangene. Die Personalstärke beträgt 1945 etwa 27.000 Mann. Sie verringert sich bis Herbst 1946 auf 13.000 Mann, u.a. durch Auflösung der Räumdivision in Norwegen. Eingesetzt werden M-Boote, R-Boote, KFK, Sperrbrecher und Minensuch-Trawler, insgesamt 402 Einheiten mit 16.000 Mann Besatzung. Eine Frist, innerhalb derer die Räumarbeiten erledigt werden müssen, wird nicht gesetzt. Aber ab Herbst 1947 Einschränkung der DMRL auf Drängen der Sowjetunion, die in den Räumverbänden eine verhohlene Aufrüstung der Westzonen sieht. Endgültige Auflösung zum 31.12.1947 bis auf einen Rest von 17 Fahrzeugen, die als „Deutscher Minenräumverband Cuxhaven" eingesetzt werden. Die DMRL hat in der Zeit ihres Bestehens 5628 Quadratmeilen in der Nordsee und 450 an der westlichen Ostsee freigeräumt (Einzelheiten).

21.– 22.7.1945
Zentralpazifik
Größte Versorgungsaktion des Krieges zur See. Die US-Task Group 30.8 (RAdm. Beary) mit Führungskreuzer Detroit, den Geleitträgern Chenango, Thetis Bay, Hollandia, Roi, Munda, Gilbert Islands, 15 Tankern, 5 Munitionstransportern, 4 Frachtern für Nachschubgüter versorgt die Task Force 38 und Teile der brit. Task Force 37 mit ca. 60.000 ts Öl, 6369 ts Munition, 1635 ts Versorgungsgütern, 99 Flugzeugen und 412 Mann Personalersatz.

21.– 23.7.1945
Nordpazifik
Vorstöße der US Task Force 92 (RAdm. Brown) von Attu aus gegen die nördlichen Kurilen. Am 22.7. beschießen die Kreuzer Pensacola, Richmond, Concord und die Zerstörer (Desdiv 114) Bearss, John Hood, Jarvis, Porter, Anderson, Hughes, McDermut Suribachi auf Paramushiro. Im August beschießt nochmals der gleiche Verband Matsuwa und Paramushiro.

22.– 23.7.1945
Zentralpazifik
US Desron 61 führt einen Vorstoß in die Sagami Bucht und versenkt am 13.7. ein Schiff aus einem 4er-Konvoi.

24.– 26.7.1945
Indischer Ozean
Minenräum-Operation »Livery«: Brit. Minensucher der 4. und 7. Räumflottille beseitigen die Minenfelder vor der Insel Phuket an der Westküste des Kra Isthmus; gleich am 24.7 wird der Minensucher Squirrel durch Minentreffer so schwer beschädigt, dass er selbstversenkt werden muss. Ein Deckungsverband unter VAdm. Walker besteht aus dem Schlachtschiff Nelson, dem Kreuzer Sussex, den Geleitträgern Ameer und Empress sowie 4 Zerstörern. Die Träger führen Vorstöße gegen Kra Isthmus und die Schiffe beschießen Einrichtungen an Land. F6F Hellcats fliegen über 150 Einsätze: sie zerstören dabei mehr als 30 japanische Flugzeuge an ihren Stützpunkten und beschädigten Eisenbahn- und Straßenverbindungen. Am 26.7. erfolgt im Gegenzug der erste Kamikaze-Angriff gegen die »British East Indies Fleet«. Geleitträger Ameer wird beschädigt und Minensucher Vestal versenkt.

24.– 30.7.1945
Zentralpazifik
Fortsetzung der Angriffe auf Japan durch US Task Force 38 (mit 3 Kampfgruppen, siehe 1.-18.7.) und die brit. Task Force 37.
Am 24.7. fliegen die Trägerflugzeuge 1747 Einsätze gegen die Häfen und Stützpunkte der Inlandsee, insbesondere Kure und Kobe. Bei den nächtlichen Angriffen stellt der Träger Bonhomme Richard Schutz durch Nachtjäger. Der japan. Träger Amagi und der Kreuzer Oyodo werden versenkt, die Schlachtschiffe Ise, Hyuga, Haruna, der Schulkreuzer Iwate und der Schwere Kreuzer Aoba werden so schwer beschädigt, dass sie auf Grund sinken. Beschädigt werden ferner die Träger Katsuragi, Ryuho, Hosho, der Zerstörer Yoitsuki, die Geleitzerstörer Hagi, Kaba, Tsubaki, das Zielschiff Settsu, die Korvetten Kaibokan 190, Kaibokan 4 und das Landungsschiff T-19. Der Kreuzer Kitakami wird durch Nahtreffer beschädigt. Der Geleitträger Kaiyo wird durch Flugzeuge der britischen Träger Formidable, Indefatigable und Victorious beschädigt und von dem Zerstörer Yukaze nach Hiji Harbor (Beppu), wo sie durch einen neuerlichen Minentreffer weiter beschädigt wird, eingebracht. 15 Handels- und Hilfskriegsschiffe mit 22.326 BRT werden versenkt. In der Nacht vom 24./25.7. beschießt die Task Group 35.3 (RAdm. Jones) mit den Kreuzern Pasadena, Springfield, Wilkes-Barre, Astoria und 6 Zerstörern der Desron 53 den Flugplatz und die Seeflugzeug-Station bei Shionomisaki (Süd-Honshu).

Nach einer Versorgung aus der Task Group 30.8 greifen die Flugzeuge der TF. 38 und TF.37 am 28.7. erneut die Häfen der Inlandsee an. Dabei werden neben den bereits am 24.7. teilweise vernichtend getroffenen Schiffen der Kreuzer Tone, der Schulkreuzer Izumo, der Geleitzerstörer Nashi zerstört und der unfertige U-Kreuzer I-404 vernichtet. Schwer beschädigt werden die Fregatte Habushi, das T-Boot Asagao, die Korvetten Kaibokan 6, Kaibokan 30, Kaibokan 44, Kaibokan 45, Kaibokan 190, das U-Boot I-205, der U-Jäger Ch-14 und das U-Boot-Mutterschiff Komahashi. Acht Hilfs- und Transportschiffe mit 6059 BRT sinken.

Nach Versorgung der Zerstörer greifen die Trägergruppen am 30.7. die Häfen Kobe, Nagoya und Maizuru an. Dort werden die Fregatte Okinawa, die Korvette Kaibokan 2, der Minenleger Tojima, der U-Jäger Ch-26 sowie 7 Schiffe mit 10.834 BRT versenkt, der Zerstörer Yukikaze, die Fregatte Takane, die U-Boote I-202 und I-153, das U-Boot-Mutterschiff Chogei, der U-Jäger Cha-182 und 2 Schiffe mit 7516 BRT werden schwer beschädigt. Die Task Group 34.8 (RAdm. Shafroth) mit den Schlachtschiffen South Dakota, Indiana, Massachusetts, den Kreuzern Quincy, Chicago, St. Paul, Boston, den 9 Zerstörern der Desron 48 und dem Radar-Vorposten-Zerstörer Southerland beschießt in der Nacht vom 29./30.7. gemeinsam mit einer brit. Kampfgruppe mit dem Schlachtschiff King George V und den Zerstörern Undine, Ulysses und Urania die Werke und Flugzeugfabriken bei Hamamatsu (Süd-Honshu). Die 7 Zerstörer der Desron 25 stoßen in der Nacht vom 30. zum 31.7. unter Capt. Ludewig in die Suruga-Bucht südlich Tokio vor und beschießen Shimitzu. Anschließend setzen sich Task Force 38 und Task Force 37 (am 27.7. wird der Kreuzer Uganda durch den Kreuzer Argonaut abgelöst) nach Südosten zur Versorgung ab.

25.– 29.7.1945
Zentralpazifik
30 B-29 Bomber der USAAF verminen die Küstengewässer vor Korea. Am 27.7. verminen noch einmal 25 B-29 die Küstengewässer vor Japan. Am 30.7. sinkt der japan. Zerstörer Hatsushimo vor Maizuru auf einer Mine, der Zerstörer Yukikaze wird beschädigt. In Hiji Harbor (Beppu, Japan) wird Geleitträger Kuiyu bei einem Luftangriff der US Far East Air Force endgültig so weitgehend beschädigt, dass er nicht mehr repariert wird. Am 27.7. beschädigen japan. Torpedoflugzeuge die US-Frachter John A. Rawlins vor Okinawa und Pratt Victory südlich von Ie Shima.Am 28.7. wird der US Zerstörer Callaghan auf Radar-Vorposten-Station südwestl. Okinawa beim letzten erfolgreichen Kamikaze-Angriff des Krieges versenkt. Zerstörer Pritchett wird beschädigt. Am 29.7. werden der Zerstörer Cassin Young und der APD Horace A. Bass durch Kamikaze-Flieger beschädigt. Am selben Tag versenken Bomber und Langstreckenjäger der USAAF bei "Anti-Shipping-strikes" in koreanischen Gewässern 5 Schiffe.
.
.

6. Britisches Klein-U-Boot XE 7 bei einer Erprobungsfahrt

29.7.1945
Südwestpazifik
Ende der am 22.4.1943 begonnen alliierten Minenoffensive. Catalinas der RAAF flogen insgesamt 1215 Einsätze mit 1128 Flugzeugen, dabei wurden 2498 Minen in 49 verschiedenen Zielgebieten an den Küsten Neuguineas und der Admiralitätsinseln abgeworfen. Darüber hinaus wurden vier Einsätze von B-24 Bombern der 5. USAAF durchgeführt, dabei wurden 24 Minen angeworfen. Insgesamt wurden 1933 Magnet-Minen, 465 Akustik-Minen und 124 Magnet-Akustik-Minen abgeworfen. Verluste: 11 Flugzeuge.

30.– 31.7.1945
Indischer Ozean
Am 30.1. beschädigen die von den brit. U-Booten Stygian bzw. Spark in die Einfahrt nach Singapore geschleppten Klein-U-Boote XE 3 (Lt. Fraser) und XE 1 (Lt. Smart) den jap. Kreuzer Takao durch Haftminen so schwer, dass er auf Grund sinkt. Die Myoko wird nicht beschädigt. Am 31.7. schneidet das Klein-U-Boot XE.4 (Lt. Shean), im Schlepp von Spearhead, die Telegraphen-Kabel zwischen Singapore und Saigon sowie zwischen Hong-Kong und Saigon durch. XE.5 (Lt Westmacott), im Schlepp von Selene, kann das Telegrafen-Kabel zwischen Hong Kong und Singapore nicht aufspüren.

****

Chronik des Seekrieges

Fortsetzung im Text