ETAPPE
MITTEL- und SÜDAMERIKA
Mittel- und Südamerika, die im 1.
Weltkrieg gute Etappendienste geleistet hatten, konnten diese Funktion
im 2. Weltkrieg nur eingeschränkt erfüllen, den Großbritannien,
Kanada und später USA kontrollierten scharf die Küsten und Häfen, und
etliche mittel- und südamerikanische Staaten waren wirtschaftlich
bereits stärker von den USA abhängig als von Deutschland und Italien. |
||||||||||||||||
Mexiko |
||||||||||||||||
Im Golf von Mexiko hatten im August
1939 überstürzt viele deutsche Schiffe Zuflucht gesucht. Keines von
ihnen konnte als Versorger eingesetzt werden. Tanker Emmy Friedrich sollte Admiral Graf Spee versorgen und seine Ladung von 40.000 barrel Dieselöl der deutschen Etappe auf den Kanarischen Inseln zuführen. Sie wurde am 15.19.39 aufgebracht und sank. -- Die Versorger-Aufgabe sollte danach von der Dresden, einem Frachter der chilen. Etappe übernommen werden, ebenfalls ohne Erfolg, denn der Treffpunkt wurde verpaßt. Am 15.11.39 lief die Dresden im bras. Hafen Santos ein. -- Am 25.9.1940 wurde noch einmal ein deutsches Schiff, die Weser, aus dem mexik. Hafen Manzanillo an der Pazifikküste als Versorger für HSK Orion in Marsch gesetzt. Auch die Weser fiel dem Patrouillendienst zu Opfer. |
||||||||||||||||
Chile |
||||||||||||||||
Bezeichnend für die chilen. Etappe war
trotz aller guten Beziehungen die kritische Treibstofflage. Nach der Dresden
(s. Etappe Mexiko) verließ erst im Januar 1941 die Portland
mit minimalem Treibstoffvorrat Talcahuano. Erst aus dem
Troßschiff Nordmark konnte sie am 11.2.41 beölt werden. Von der Admiral
Scheer übernahm sie auf engen Raum 327 Gefangene. Auf der Fahrt nach
Bordeaux versuchten die Gefangenen, sich des Schiffes zu bemächtigen. Die
Revolte wurde niedergeschlagen und die Portland erreichte Bordeaux am
14.3.41. -- Weitere 5 Frachter wurden aus Chile direkt der Etappe Ostasien
zugeführt: Havelland im Schlepp der beiden NDL-Zubringerfrachter Bogota
und Quito, später Rhakotis und Osorno. |
||||||||||||||||
Brasilien
|
||||||||||||||||
Peru war als Etappe vorgesehen. In Callao waren
ausreichend Treibstoff und Proviant gebunkert. Anfang 1941 aber nahm
überraschend die peruanische Regierung eine unfreundliche Haltung ein.
Daraufhin verließen München und Hermonthis am 1.4.41
Callao ohne Ausklarierung, verfolgt von einem peruan. Militärflugzeug,
das vermutlich den kanad. Hilfskreuzer Prince Henry heranführte.
Beide Schiffe wurden tags darauf vor der Küste in Brand gesetzt und
versenkt. Im Hafen Callao wurden Monserrate und Leipzig
am 1.4. in Brand gesetzt, als peruan. Militär die Schiffe zu besetzen
versuchte. |
Russland | |||
Ostasien |
Mittel-/Südamerika |
..Heimat |
Nähere Einzelheiten:
Dieter Jung / Martin Maass / Berndt Wenzel,
Tanker und Versorger der deutschen Flotte. Motorbuch: Stuttgart
1981, S.443-449