.Versorgung im Südraum
Die Versorgung im Südraum (Mittelmeer und Schwarzes Meer) war in der Zeit der deutschen Erfolge ein Problem der Verteilung der Rohstoffe (Kohle aus Bulgarien, Öl aus Rumänien), es gab nicht das Problem der Versorgung zur See.
Für den Balkanfeldzug im Frühjahr 1941 wurden reichhaltige
Brennstoff- und Kohlelager an der Küste des Schwarzen Meeres angelegt. Nachschub
aber war apäter schwer zu organisieren. Da die Deutschen selbst zu wenig Tanker
im Südraum hatten, wurden zur Versorgung mit Treibstoff 5 italienische
Frachter: Albaro, Celeno, Guiseppe Ghirardi, Maya, Torcello gechartert
und dem Seetransportchef
der Gruppe Süd zur Verfügung gestellt. Doch die Tanker wurden an den Dardanellen,
der Durchfahrt zum Schwarzen Meer, von den türkischen Behörden aufgehalten,
die - ähnlich wie auch spanische Behörden - die Wahrung der Neutralität zu demonstrieren
hatten. -- Der Versorgungsengpaß wurde im Winter 1941/1942 dramatisch, so daß
7 Frachter aus der Afrika-Versorgung abgezogen wurden, um Kohle aus Marseilles
heran zu führen:
Hans Arp, Balkan, Gagliari, Rhea, Pinto, Thessalia, Macedonia.
Für die Kreta-Versorgung wurden vom OKM über die TRANSCOMAR 10 spanische Frachter gekauft und mit ihren span. Besatzungen an den Seetransportchef Süd verchartert. Im Juni 1942 wurden die spanischen Schiffe zum Öltransport von Kreta nach Tobruk eingesetzt, was nach engl.-span. Vertrag eine Neutralitätsverletzung bedeutete. Als daraufhin Anfang 1943 die ersten spanischen Versorger von brit. Streitkräften versenkt wurden, musterten die span. Besatzungen ab und die Schiffe mußten aufgelegt werden. Ab 1.7.1943 ermächtigte der Reichskommissar für Seeschiffahrt ("Reiko See") die halbstaatliche Mittelmeer-Reederei (MMR) die span. Schiffe zu übernehmen und mit deutschen Mannschaften zu besetzen.
Für den Einsatz gegen die Sowjetunion an der Küste des Schwarzen Meeres fehlte Treibstoff. Im Schwarzen Meer fuhr 1942 nur ein kleiner Tanker: Le Progres. Der erbeutete Sowjettanker Grosny erwies sich als fahruntauglich und konnte daher nur als Liegetanker dienen. Entspannung bot zunächst die Zuführung von Donautankschiffen. Vom Mittelmeer aus konnten vorbei an den türkischen Behörden nur kleine Einheiten wie Kriegsfischkutter, Marinefahrprähme und getarnte Kriegstransporter in Schwarze Meer geführt werden. - Mit der deutschen Niederlage im Schwarzen Meer im Mai 1944 mußten die Einheiten im Schwarzen Meer zurück bleiben und es kam nur noch zum Tausch zweier bulgarischer Schiffe im Mittelmeer gegen deutsche Schiffe im Schwarzen Meer, Tsar Ferdinand und Burgas.